Auf dem Weg nach Bayeux unternahmen wir zunächst eine Wanderung in der Suisse Normande, erneut eine Empfehlung aus unserem Reiseführer. Wir hatten die 2022er Auflage zur Normandie von Reise Know-how, sowie eine Ausgabe des DuMont Kunstreiseführers aus den 80er Jahren, der für die Orte mit viel älteren Gebäuden immer noch bestens geeignet war.
In Bayeux haben wir am Freitag zuerst den weltberühmten Teppich besucht. Mit einem Audioguide wird man recht eng getaktet entlang des Werkes geleitet – aber wohl nur so ist es möglich, die vielen Touristen zu organisieren. Nach dem Original gibt es im ersten Stock eine Ausstellung zur Herstellung des Teppichs, sowie zur Geschichte. Der Teppich hat mich ehrlich gesagt sehr beeindruckt. Wenn ich in meinem eigenen Tempo gegangen wäre, hätte ich garantiert den Betrieb sehr aufgehalten. Ganz, ganz großartig – und leider kann ich gar keine optischen Eindrücke teilen, denn im abgedunkelten und klimatisierten Raum ist Fotografieren kaum möglich.
Weiterer Höhepunkt von Bayeux ist die Kathedrale. Diese wurde in normannischer Zeit begonnen, aber mit gotischen Elementen erweitert. Die Krypta wurde irgendwann zugeschüttet und dann später wieder freigelegt.
Am Freitag Abend fand als Auftakt des Mittelalterfestes die Große Parade statt. Das Thema lautete „Erde“, und so waren zum Beispiel Faune unterwegs. Das zeigt schon: Das Thema Mittelalter wird hier durchaus fantastisch ausgelegt. Rund um die Kathedrale ist der Markt aufgebaut, den wir am Samstag ausführlich schlendernd besucht haben. Ein wenig eingekauft haben wir auch, wobei sich unsere Einkäufe auf Kulinarisches beziehen, darunter Honig und Käse. Einige Vorführungen sind den Tag über verteilt, darunter spontane Einlagen von kleinen Musikgruppen oder feste Programmpunkte mit Gauklern. Und natürlich gab es auch einfach viele gewandete und verkleidete Besucherinnen und Besucher des Festes zu sehen. Und… der Stand mit der längsten Schlange beim Ritterfest in Angelbachtal ist ja der Crêpe-Stand. Kein Problem hier: Ein Crêpe-Stand reiht sich an den nächsten.
Fazit: Wir blicken auf einen sehr schönen Urlaub zurück. Zwei Besonderheiten sind zu nennen. Zum einen haben wir seit langem mal wieder gezeltet. Zuletzt hatten wir 2017 in Kanada bei der Tour mit Packpferden vier Nächte im Zelt verbracht. Wir sind offensichtlich noch nicht zu alt dafür, denn wir haben einen schönen Campingurlaub verbracht, bei dem auch die Zeit zum Lesen und Spielen nicht zu kurz kam.
Zum anderen war dies der erste Auslandseinsatz unseres Elektroautos. Frankreich ist hier bestens ausgestattet. Wir hatten mehrmals während unserer Ausflüge auch in kleineren Orten Ladesäulen angesteuert und das Auto geladen, während wir unterwegs waren. Dass dabei ab und an mehrere Versuche nötig sind, um das Laden zu starten, kennen wir auch aus Deutschland. Auf den Autobahnen gibt es immer wieder Schnelllader. Insgesamt war es sehr unkompliziert. Im September sind wir in Südtirol, da darf dann auch Italien zeigen, was es in punkto Elektromobilität drauf hat…












































