Fünf Tagestouren in den Dolomiten waren geplant, zu den ersten beiden Tagen hatte ich schon etwas geschrieben. Nun noch kurz die Auflösung, wie es weiterging. Eine zweite Schneetour unternahmen wir von St Kassian aus. Mit dem Bus zurück nach Abtei, dort wieder mit der Seilbahn hinauf folgten wir der ursprünglich geplanten Tour. Unsere Überlegung war: Wir fangen am höchsten Punkt an, können vorwiegend auf Forststraßen laufen und gelangen so zurück nach St Kassian. Das hat gut funktioniert.
Die dann folgende Tour sollte nach Cortina gehen. Bis auf 2.500 Meter Höhe sollte der Weg führen. Nachdem wir gesehen hatten, wie auf 2.000 Meter die Schneeverhältnisse waren, war uns klar: Das wird nicht funktionieren. Und so nutzten wir den vom Veranstalter angebotenen Transfer direkt nach Cortina. Dort recherchierten wir und fanden eine Tour, die uns zu einem Refugio führte – wer den vorigen Blogpost mit den Panoramen gelesen hat, weiß schon, was das ist: Eine bewirtschaftete Hütte. Die Tour war zunächst einmal sowieso schön. Zudem erhielten wir einen Eindruck, wie die Wetter- und Schneeverhältnisse waren. Und wir hätten jederzeit umkehren können. Mussten wir aber nicht und hatten so einen schönen Wanderweg, der auch viel durch den Wald ging.
Und schon brach der letzte der fünf geplanten Wandertage an. Die ursprünglich geplante Tour wäre tatsächlich ähnlich wie die Refugio Mietres Tour gegangen. Wir planten also den Beginn der Tour leicht um: Von Cortina gibt es eine Seilbahn, die auf über 2.000 Meter Höhe geht. Auf dem Weg nach Ospitale gelangte man so oberhalb vom Refugio auf die eigentlich vorgeschlagene Tour. Insgesamt war unsere Überlegung: Sollte sich an der Bergstation der Seilbahn herausstellen, dass die Wege auf dieser Höhe nicht gangbar sind, können wir immer noch umkehren und wieder die Seilbahn runter nehmen. Sicherheit geht vor! Zum Glück waren alle angepeilten Wege gangbar, und so hatten wir am fünften und letzten Dolomitentag dann doch ein schönes Wandererlebnis, das dem ursprünglich geplanten sehr nahe kam.
Mit dem Veranstalter waren wir so mittelzufrieden. Die Unterkünfte waren gut ausgewählt, und der Gepäcktransfer klappte super zuverlässig. Mit der Wettersituation und den dadurch entstandenen Ausfällen war der Veranstalter aber offensichtlich überfordert. Wir erhielten nur ganz wenige Informationen. Die Touren wurden rundweg abgesagt, ohne dass Alternativen angeboten wurden oder wenigstens Empfehlungen, was noch machbar wäre und was nicht. Etwa die Möglichkeit, mit der Seilbahn hochzufahren und sich wenigstens oben umzuschauen, wäre auf jeden Fall immer gegangen…
Macht aber alles nix. Die Schneewanderungen, die wir uns selbst ausgesucht und geplant hatten, waren wirklich etwas ganz Besonderes. Und mit etwas Wetterfestigkeit (Temperaturen nur knapp über Null Grad bei durchaus starken Windböen) konnten wir doch tolle Impressionen genießen.
Mittlerweile sind wir in Graun im Vinschgau angekommen. Doch dazu im nächsten Blogbeitrag mehr.