Auf Empfehlung unserer Freunde Eva und Karsten haben wir uns fünf Tage lange in Graun im Hotel Theiner eingebucht. Mit fester Unterkunft machten wir also sternförmig Ausflüge. Vier ganze Tage standen uns für Unternehmungen zur Verfügung. Um es vorweg zu nehmen: Das Wetter meinte es gut mit uns. Anders als sonst (= erst Text, dann Fotos) gruppiere ich die Touren mal jeweils mit Text und vier Fotos. Wer also nur Fotos anschauen möchte, muss ggf. mehr scrollen.
Panoramaweg: Ausgestattet mit Empfehlungen durch Eva und Karsten und bei schönstem Wetter starteten wir mit einer Umrundung des Reschensees. Die im Stausee untergegangene Kirche, deren Turm noch herausschaut, ist das Wahrzeichen von Graun. Das erste Drittel liefen wir am Seeufer entlang, nahmen dann die Seilbahn nach Schöneben, von dort den Panoramaweg oberhalb zur Haideralm, wo es mit der dortigen Seilbahn wieder herunter ging. Zurück nach Graun weiter am Seeufer, um die Umrundung abzuschließen.
Es packte uns ein wenig die Abenteuerlust. Bei der Recherche nach möglichen Touren stießen wir auf den Gletscherlehrpfad, der am Ende des bei Graun beginnenden Langtauferer Tales beginnt und auf über 2.500 Meter bis in die Nähe des Gletschers Langtauferer Ferner führt.
Das erste Stück bis zur Melager Alm trabte sich fröhlich und flott. Doch schon bald wurde der Weg mühseliger. Ein insgesamt aufregender und auch anstrengender Weg, der uns einiges abverlangte – die Fotos zeigen die durchaus raue Landschaft. Schließlich erreichten wir die Weißkugelhütte, wo wir uns stärken konnten. Mit einem kleinen Aufzug wurden immer wieder Speisen und Getränke von der Küche im unteren Teil der Hütte – wo man auch zuvor bestellt hatte – in die Stube oben geschickt. Dort galt es nun, mit den anderen dort sitzenden Gästen zu überlegen, wer nun was bekam. Aber natürlich waren alle Wandernden ganz freundlich, und so hatten alle gute Laune und konnten schon bald Hunger und Durst stillen.
Nach dem doch recht anstrengenden Ausflug zum Gletscher entschieden wir uns am dritten Tag für eine kürzere Tour. Ein Gipfelerlebnis sollte es sein. Zum Seeköpfl in der Nähe der Haideralm führen machbare Wanderwege. Was heißt „machbar“? Die Wege sind klassifizert: T1 sind breite Wege, oft Forststraßen, die wirklich völlig ohne Probleme begehbar sind. T2 bedeutet schon mehr Anspruch. Man muss mehr aufpassen und auch unregelmäßige Stellen bewältigen. Ab T3 steigen wir dann eher aus, hierfür wird mehr Erfahrung und ggf. auch Ausrüstung benötigt als wir haben. Zum Seeköpfl ist alles mit T2 machbar, und die Tour ist auch nicht sehr lang. Gesagt, getan, und wir hatten nicht nur eine schöne Tour mit schönen Ausblicken, sondern auch genug Zeit, um nach der Tour noch ausgiebig in die Sauna zu gehen…
In unserer Unterkunft gab es jeden Tag einen Ausflugsvorschlag. Den von Freitag realisierten wir dann tatsächlich am Samstag. Es ging zum Dreiländerstein, der das Zusammentreffen der Grenzen von Italien, Österreich und der Schweiz markiert. Vom Ort Reschen am Seeufer aus ging es los – einige Höhenmeter waren zu bewältigen, aber die Wege waren nicht sonderlich schwer. Zum Grenzstein selbst lasse ich unten die Bilder sprechen. Auf dem Rückweg kehrten wir in der Rescher Alm ein, bevor es zurück zum Ausgangspunkt ging. Es blieb sogar Zeit für eine abschließende Runde in der Sauna.
Und damit geht unser Urlaub zuende. Das Wetter in den Dolomiten sorgte dafür, dass wir weit weniger wandern konnten als erhofft. Die Verlängerung im Vinschgau hat aber mit tollem Wetter viel wettgemacht. Insgesamt stehen in meiner Komoot Collection nun 109 Kilometer und 4.070 Höhenmeter in der Statistik. Wir können uns sehr gut vorstellen, nach Südtirol zurückzukehren, natürlich wieder mit dem Schwerpunkt Wandern.