Viel erlebt seit dem Hermannsweg

Die Überschrift sagt es schon: Wir durften wieder viel erleben! Hier ein kleiner Schnelldurchlauf, bei dem ich bestimmt noch das eine oder die anderen vergesse. Achtung, es wird ein langer Text… im Zweifelsfall einfach nach unten scrollen, ein paar Bilder anschauen und so auch einen Eindruck erhalten…

Zuerst möchte ich die vielen tollen Besuche nennen, die wir entweder selbst abgestattet oder durch andere erhalten haben. Wir haben uns über jedes dieser Treffen sehr gefreut! Und hoffentlich liegt nicht wieder so viel Zeit zwischen uns bis zum nächsten Wiedersehen! Ganz herzliche Grüße nach Altheim, nach Bremerhaven, nach Soest, nach Zossen, und hier im Umfeld an gleich eine Reihe von lieben Menschen!

Wir waren unterwegs. Zunächst ein paar Tage in Hamburg. Dort durften wir ein Konzert in der Elbphilharmonie genießen. Gegeben wurde ein Orgelkonzert von Naji Hakim. Ich muss zugeben, diesen Künstler hätte ich vermutlich nicht kennen gelernt, wenn sich nicht die Kombination aus Datum und dem Wunsch des Konzertbesuches ergeben hätte… (noch dazu hatten wir die Karten eigentlich für ein Konzert mit Klavier und Orgel gekauft, das coronabedingt abgesagt und durch dieses Konzert ersetzt wurde). Aber auch das ist etwas, was wir seit Anfang 2020 nicht mehr hatten: Sich auf etwas einlassen und sich überraschen lassen. Beim Theaterabo erlebt man auch immer wieder Kultur, die man sonst nicht gezielt aussuchen würde. Jedenfalls insgesamt ein tolles Ereignis!

Ansonsten haben wir uns Hamburg erlaufen, eine Hafenrundfahrt unternommen und einige Stunden in der Kunsthalle verbracht.

Für mich ging es weiter zu meiner Freundin, die ich am längsten kenne – noch von Schulzeiten. Von Hamburg nach Bremerhaven mit dem 9 Euro Ticket, und dort vor Ort haben wir einfach vor allem die Zeit zerbracht, um viel zu sprechen, uns gemeinsam an eins zu erinnern und einfach ein wunderbares Wochenende miteinander zu verbringen.

Für mich ging es dann noch weiter. Nach Berlin fuhr ich ohne Peter, verbrachte dort ein paar Arbeitstage in der Berliner SAP-Niederlassung. Karten für die Philharmonie (Händel: Israel in Egypt) und die Staatsoper Unter den Linden (Puccini: Turandot) hatte ich vorab gekauft. Doch schon wieder: Planänderung durch Corona. Das Konzert in der Philharmonie wurde abgesagt. Macht nix, es gab genug zu erleben, so die Fête de la Musique mit Straßenkünstlern am 21.6. Und die Turandot hat dann tatsächlich stattgefunden und war super.

Einen kompletten Tag hatte ich dann noch zur freien Verfügung. Mein Plan: Tageskarte für die Museumsinsel kaufen und schauen, wie weit ich komme. Ähm, es wurden dann insgesamt 5 Museen… Wobei das letzte nur vielleicht zählt, ich bin kurz nach 17 Uhr noch ins Bode Museum gegangen, obwohl ich nach dem Pergamon-, dem Neuen Museum, der Gemäldegalerie und dem Pergamon Panorama (der Pergamon Altar ist derzeit nicht zugänglich, stattdessen gibt es eine separate Ausstellung mit 360 Grad Panorama – aus meiner Sicht kein Muss…) schon ziemlich platt war…

Als Abschluss gab es einen Besuch in Zossen, auch hier wie in Bremerhaven stand das Treffen mit lieben Menschen im Mittelpunkt.

Ganz ohne Bilder muss unser Mega-Kultur-Projekt auskommen. Im Januar veröffentlichte das Nationaltheater Mannheim sein Programm. Dabei: Als letzte Aufführungen vor dem großen Umbau (für etwa fünf Jahre geht es jetzt erstmal in Ersatzspielstätten) und zum Abschied des Generalmusikdirektors Alexander Soddy, der nach Wien weiterzieht, gibt es einen kompletten Zyklus Ring des Nibelungen! Nun sind wir mit Wagner nie so warm geworden – aber wann wenn nicht in Mannheim sollten wir es wagen? Also Karten gekauft. Vier Termine, alle im Juli, ca. im Wochenabstand. 16 Stunden Oper. Und was soll ich sagen: Es war ein absolut krasses Erlebnis! Wir haben uns an allen vier Terminen die gut 45minütigen Einführungen angehört, was super hilfreich war, zum Verständnis immens beitrug und uns so den Einstieg wirklich unterstützte. Absolut intensives Gesamterlebnis, und wir müssen unser Verhältnis zu Wagner völlig überdenken.

… gesagt getan, man muss in momentanen Zeiten einfach beherzt zur Tat schreiten, wer weiß, ob es wieder lange Lockdowns oder was auch immer gibt. Jedenfalls: Wir waren bei den Bayreuther Festspielen und haben eine Vorstellung von Tannhäuser besucht. Auch das eine absolut intensive Erfahrung, denn die Festspiele an sich sind ja schon ein echtes Happening, mit zwei Pausen à einer ganzen Stunde, so dass bei Beginn um 16 Uhr die Rückkehr im Hotel doch erst um fast 22 Uhr ist. Dort nahmen wir noch eine vorher reservierte Brotzeit ein und purzelten dann müde, aber glücklich ins Bett.

Und zwischendurch war noch das Mittelalterfest in Angelbachtal, auf das wir uns auch sehr gefreut hatten. Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, in Gewandung dorthin zu gehen. Auch dies wieder super – und heiß ersehnt, nachdem es drei Jahre dauerte, bis wir wieder hin durften…

Und nun noch der Ausblick, denn mit diesem Beitrag arbeite ich sozusagen nur noch schnell all das ab, was seitdem passiert ist: Denn morgen geht es in den Urlaub. Auf dem Programm stehen Neapel und Kampanien. Und weil dort so viel ist, was wir sehen möchten, haben wir uns das zweite Mal seit unserer Griechenlandreise 2010 für eine Kulturreise mit Studiosus entschieden. Zu dritt zusammen mit Stefan geht es morgen los, so dass es hier in den nächsten Tagen gleich weitergeht…

Elbphilharmonie
Mehr Elbphilharmonie draußen…
… und Elbphilharmonie drinnen.
Kunsthalle Hamburg
Und Wechsel nach Berlin
Turandot in der Staatsoper Unter den Linden
Pergamon Museum ohne Pergamon
Auf der Museumsinsel mit Blick auf Nofretete
Museumsinsel, es war ein langer, inspirierender Tag!
Endlich wieder Mittelaltermarkt in Angelbachtal
Unter dem zuschauenden Volk beim Ritterturnier
In der ehrwürdigen Halle: Festspielhaus Bayreuth: Bevor Tannhäuser beginnt…
Opern-Immersion: Performance von Venus und ihrer Crew als Teil der Inszenierung
Nach der Aufführung: Brotzeit um 22 Uhr

Soest

Nach unserer Wanderung auf dem Hermannsweg machten wir noch einen kleinen Abstecher nach Soest. Freunde von uns wohnen dort. Zunächst haben wir zu viert einen wunderbaren und informativen Rundgang durch die Stadt unternommen. Das Wetter wurde dabei immer schöner.

Doch der Höhepunkt stand noch bevor. Denn just an diesem Abend war doch eigentlich die mittelalterliche Stadtführung geplant. Ausgerichtet wird diese von den Soester Mittelalterfreunden e.V. – in dem unsere Freunde sehr aktiv sind. Diese Aktivitäten haben wir bisher lesend verfolgt und durften sie dieses Mal live erleben. Da wir ja selbst zumindest als Zuschauer gerne etwa beim Mittelalterfest in Angelbachtal sind, waren wir natürlich total begeistert.

Nochmal ganz herzlichen Dank an Simone und an Jost (übrigens der aktivste Kommentator hier – auch dafür besten Dank!) für die Gastfreundschaft und die wunderbare Zeit in Soest!

Fachwerk, Kirchen, und bei unserem Besuch bestes Wetter
Aus Kirschblüte folgt Blütenteppich
Mehr Fachwerk (und eine Kirche lugt hervor)
Dieses Mal Fachwerk mit Wehrturm
Unter dem Osthofentor: Blick in die Altstadt
Am hübschesten fanden wir die Hohnekirche mit ihren Decken- und Wandmalereien.
Besonderer Höhepunkt: Die mittelalterliche Stadtführung „Gassen-Intermezzo“
Bei der unser Gastgeber auch eine Rolle spielte
Mit Anekdoten: Wie wurde das Pumpernickel erfunden – und benannt?
Kleiner Disput zwischen Waschweibern und Stadtwache …