London: Noch mehr Museen, Oper und Abschluss

Unsere Reise ist nun zu Ende, wir sind gut wieder daheim angekommen. Die Rückfahrt mit Eurostar und TGV verlief gut, wobei die Warteschlange für den Eurostar echt heftig lang war. Aber nun gut, auch am Flughafen hätten wir Warteschlangen bei Gepäckaufgabe, Security, Passkontrollen und am Gepäckband gehabt, so gab es eben alles in einem. Ein Hintergrund wird wohl der Brexit sein, durch den die Kontrollen richtig mit Pass und so ablaufen müssen. Immerhin kamen für den Eurostar die Kontrollen der EU und von Großbritannien direkt hintereinander, so dass man nicht zwei Mal dafür anstehen musste.

In London gab es noch zwei weitere Museen für uns: Die National Portrait Gallery und das British Museum. Beide wieder sehr voll, bei der NPG lag dies wohl auch daran, dass sie gerade wenige Tage zuvor erst nach Umbau wiedereröffnet wurde. Interessantes Detail: Die Toiletten waren völlig geschlechtsneutral organisiert. Es gab einfach eine Schlange für alle, und hinter den Türen der Einzelkabinen vom öffentlich zugänglichen Bereich aus war jeweils ein WC samt Waschbecken.

Das British Museum ist natürlich so groß und reichhaltig, dass die Auswahl schwer ist. Wir haben uns die griechische Abteilung mit den „Elgin Marbles“ von der Akropolis angeschaut, waren bei den Räumen mit japanischen Ausstellungsstücken, denen zur ganz alten Geschichte aus dem Zweistromland und einigen weiteren, die wir angerissen haben. Als Abschluss gab es einen (vorher reservierten) Afternoon Tea.

Die Pause mit dem Afternoon Tea bereitete uns auf die Oper vor: Im Royal Opera House durften wir Don Carlo von Verdi genießen. Absolute Spitzenklasse mit einer eher traditionellen, dafür aber ästhetisch wirklich schönen Inszenierung. Besonders gut: Lise Davidsen als Elisabetta und das Orchester unter der Leitung von Bertrand de Billy.

Hier noch ein wenig Fazit zum Urlaub.

Zu Cornwall: Wunderschöne Landschaft, bei der wir die Tier- und Pflanzenwelt sowie die vielen verschiedenen Blautöne des Wassers genauso genossen haben wie die Felsformationen und Strände. Die Wanderung war sehr intensiv, in zehn Tagesetappen waren wir laut Statistik von Komoot insgesamt 48 Stunden in Bewegung – unterwegs natürlich noch einige Stunden länger, denn wir haben ja auch unterwegs Pause gemacht.

London war auch sehr intensiv, aber natürlich in anderer Hinsicht. Voll war es auch. Bei den Museen konnte man typischerweise kostenlos Tickets für einen Zeitslots buchen. Richtig kontrolliert wurde die Einhaltung dieser Slots nicht – hingegen schon, dass man für den passenden Tag gebucht hatte. Eintritt kosten die Museen meist nicht, eine Spende wird erbeten.

Das öffentliche Verkehrsnetz ist mittlerweile komplett auf die Möglichkeit umgestellt, einfach mit Kreditkarte oder Apple/Google/… Pay an den Drehkreuzen oder beim Einstieg in den Bus ein-/auszubuchen (beim Bus kostet einfach jede Fahrt – da also nur beim Einstieg). Keine Oyster Card oder sonstige Zeitkarte mehr nötig – einfach losfahren.

Allgemein hätten wir eigentlich überhaupt kein Bargeld benötigt. Wir hatten am ersten Abend welches am Automaten abgehoben, aber es war dann beinahe eine Herausforderung, dieses dann auch loszuwerden. Denn oft heißt es sogar: No cash! In manchen Restaurants gab es sogar die Möglichkeit, per QR Code und dann mit Tischnummer direkt online und digital zu bezahlen.

Insgesamt eine sehr schöne Reise mit vielen Eindrücken, die uns zwar in Gefilde führte, die wir bereits kannten – aber andererseits doch wieder viel Neues boten. Auf die Britischen Inseln wird es uns sicher wieder ziehen – sei es nach Irland oder ins Vereinigte Königreich.

National Portrait Gallery: Die Tudors.
Nach der National Portrait Gallery machten wir noch einen weiteren ausgedehnten Spaziergang entlang der Themse – von St Paul’s Cathedral über die Millenium Bridge, dann über die Tower Bridge zurück.
Historie und Moderne mit dem Tower im Vordergrund.
Im überdachten Innenhof des British Museum.
Von der Akropolis.
Afternoon Tea im British Museum.
Royal Opera House vor …
… und nach der Vorstellung.

London und Bletchley Park

Londoner Museen sind, soweit staatlich getragen, zumeist kostenlos. Eine Spende wird empfohlen, die wir gerne geben. Mittlerweile kann man Zeitslots buchen, um sicher ins Museum zu kommen. Nach der National Gallery (zu diesem Museum gibt es Impressionen im vorherigen Beitrag) haben wir dies auch für das National History Museum genutzt. Trotzdem war die Schlange sehr, sehr lang… aber kein Wunder, es gibt wirklich Tolles zu sehen. Den Blauwal, besser: dessen Skelett, als Eindruck unten, alles weitere habe ich nicht so intensiv fotografiert. Aber auch die Dinosaurier waren spannend, wobei die animierten Figuren eher an Disney World oder Ähnliches erinnerten. Deren Skelette und vieles mehr hätten wir sicher gerne intensiver angeschaut, aber die Menschenmassen waren dann doch eher abschreckend.

Direkt daneben befindet sich das Victoria & Albert Museum. Hier sind Kunstgegenstände aus mehreren Jahrhunderten und zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten ausgestellt. Wir hatten dieses Museum gar nicht so sehr auf dem Radar, waren aber schnell fasziniert und verbrachten kurzentschlossen den Rest des Tages bis zu seiner Schließung hier. Ein paar Eindrücke zeige und schildere ich weiter unten.

Unser Tagesausflug am Mittwoch ging 40 Zugminuten entfernt nach Bletchley, um mehr über die Entschlüsselung der Enigma zu lernen. Hier ein Einstieg zum Lesen: Wikipedia Artikel über Bletchley Park – von hier geht es weiter zu vielen anderen exzellenten und lesenswerten Artikeln etwa über die Engima, die „Bombe“ und vieles mehr. Sehr, sehr spannender Ausflug! Und wer in ca. einer Stunde alles super aufbereitet erzählt bekommen möchte, hört in Folge 383 bei Geschichten aus der Geschichte rein.

Natural History Museum: Sehr voll! Aber auch sehenswert.
Direkt neben dem Natural History Museum: Victoria & Albert Museum. Hier mit dem „Cast Court“, in dem Kopien ausgestellt sind.
Auch im V&A: Backgammon Spielbrett. Klackert bestimmt schön beim Spielen 🙂
Hier ein Nachtrag mit Link zum Exponat: https://collections.vam.ac.uk/item/O125688/games-board-unknown/
Auch im V&A: Tipus Tiger mit einem Automat, der den Angriff hörbar macht.
Diese Dame macht es wie wir: Lesen vor dem Einschlafen. Oder hier vielleicht danach. Nachtrag: Die Dame ist übrigens Eleonore von Aquitanien, was ich dank der guten Suche auf der Museumshomepage herausgefunden habe.
Bletchley Park: Hier wurde im 2. Weltkrieg die Enigma geknackt. Und erst in den 70er Jahren wurde dies bekannt. Extrem spannende Geschichte und hier sehr gut verständlich aufbereitet, sowie durch den Ort, die Einrichtung und Zeitzeugenberichten anschaulich gemacht.
Eine Enigma.
Zwar nur ein Nachbau, weil die Originale wegen der Geheimhaltung abgebaut wurden: Die „Bombe“, die zur Auffindung der Schlüsseleinstellung der Engima verwendet wurde. Früher Vorläufer vom Computer. Video geht 20 Sekunden und gibt auch die Akustik ein bisschen wieder.

London – und Nachtrag Cornwall

Einen Tag zur freien Verfügung in Penzance (Cornwall) hatten wir auf dem Golowan Festival verbracht, hierzu möchte ich noch zwei Eindrücke teilen. Die Fotos unten steigen damit ein.

Die Rückfahrt mit dem Zug nach London verlief ohne Probleme. Wir fuhren zunächst zu unserem Hotel, das ein einfaches Gästehaus ohne jede Restauration in Chelsea ist.

Am ersten Abend spazierten wir einfach in Richtung Themse los und gelangten ins Regierungsviertel und darüber hinaus. Der ersten Sightseeing Tag führte uns in die National Gallery. Hier waren Peter und ich zwar schon einmal gewesen, aber es hat sich ganz definitiv sehr gelohnt, hier ausgiebig Zeit zu verbringen! Viele wunderbare Eindrücke haben wir gesammelt, sowie auch einige Kuriositäten entdeckt. Etwa die Vorläufer des „Photoshoppings“ – sei es durch Vergrößerung eines Gemäldes durch außen herum gemalte Erweiterung oder nachträgliches Hinzufügen von Figuren.

„Cornish chough“ ( = Bergkrähe) ist der Wappenvogel von Cornwall. Hier auf der Parade des Golowan Festivals.
Und hier eine Video-Impression des Golowan Festivals. „Jam First“ = Bei den Scones kommt in Cornwall zuerst die Marmelade drauf, dann darüber die Clotted Cream! Ich glaub, jetzt kann ich es mir auch merken. In Devon ist es anders herum – aber wo es wie war, wusste ich bis jetzt nie sicher…
Jetzt aber London: Unser Guest House ist in Chelsea. Von dort ging unser erster langer Spaziergang an Hochhäusern wie hier vorbei, weiter zu Touristen Hot Spots wie das House of Lords, Westminster und Big Ben, sowie weiter bis zum Trafalgar Square.
Original Big Ben zu sechs Uhr.
Gegenüber von Westminster am anderen Ufer der Themse befindet sich das St Thomas‘ Hospital. Entlang der gesamten Mauer zum Krankenhaus sind Herzen eingezeichnet, auf die an Opfer der COVID-Pandemie erinnert werden darf. Einzige Regeln: Pro Opfer ein Herz, kein Herz größer als ein Handteller. Ehrenamtliche kümmern sich um die Pflege der Wand, Frischen die Farbe der Herzen auf oder entfernen Schmierereien.
Mehr durch Zufall gefunden: Hinterhof, in dem das kleine Frühstückslokal war, das wir heute nach Auswahl bei Google-Treffern ansteuerten.
Vom Frühstück gut gestärkt ging es zur National Gallery, wo es Gemälde von der Renaissance bis zum Impressionismus zu bestaunen gab. Hier eine der vielen Schulklassen – die Erklärungen durch die Museumspädagogen, die ich kurz mitbekommen hatte, waren m.E. wirklich super!
Einmal „Miezekatze“ (naja, in ziemlich groß halt) muss hier im Blog mal sein 😉

Cornwall: Abschluss des South West Coast Path

Von St Ives aus waren es vier weitere Tagesetappen bis Penzance. Und zwar solche, die es echt in sich hatten. Gleich nach Verlassen des geschäftigen und belebten St Ives wurde der Weg einsam. Viele steile Auf- und Anstiege (zwar immer nur bis maximal 100 Höhenmeter am Stück, aber je steiler, desto pust), einiges Klettern über unwegsames Gelände, enge Stellen, an denen man von der „Botanik gestreichelt“ wird – weil der Weg eng und die Büsche, Gräser und sonstige Pflanzen 2 Meter oder höher sind, sowie den Weg kaum erkennen lassen.

Das macht (uns) viel Spaß, ist aber auch doch durchaus anstrengend. Mehr als 3 km/h haben wir im Schnitt kaum geschafft. Erstaunlich, wie viele neue Eindrücke die Landschaft immer wieder bietet. Bei der letzten Etappe etwa hatten wir sogar waldige Stücke.

Erneut lasse ich vor allem Bilder sprechen. Auch wenn das Gesamterlebnis mit frischem Meerwind im Gesicht, dem abwechselnd sandigen (am Strand), felsigen oder auch weichem (wenn über grasige oder sonstwie bewachsene Wege) Untergrund unter den Füßen oder den Geräuschen von Wellen, Vögeln oder auch Insekten (letzteres zum Glück selten) im Ohr nicht wirklich zu beschreiben ist.

Bevor es weiter nach London geht, werden wir uns morgen in Penzance noch das Golowan Festival ansehen. Ähnlich dem Karneval mit Umzug und Straßenfest wird die Mittsommernacht gefeiert. Eher zufällig erfuhren wir davon – geplant war es jedenfalls nicht.

Hier einige Spezialitäten aus Cornwall, die wir sehr schätzen: Cornish Pasty, die vielfältig gefüllten Pasteten – Eis mit der regionalen Milch – Cream Tea = Tee mit Scones und Clotted Cream. Alles sehr energiereich, aber nach langen Wanderungen natürlich auch hochwillkommen.

Der letzte Blogbeitrag unseres Urlaubs ist dies jedoch nicht, am Sonntag geht es weiter nach London. Ob ich dann einen oder zwei Beiträge aus London (und vielleicht auch ein wenig über das Festival) schreibe, ergibt sich dann.

Entlang der Strecke gab es weitere Leuchttürme. Hier das Pendeen Lighthouse.
Der bei Land‘s End…
… und hier das Tater du Lighthouse (so heißt es wirklich), der zuletzt (1965 in Betrieb genommen) in Cornwall gebaute Leuchtturm.
Das Ensemble aus Meer, Leuchtturm, Blumenwiese und Felsen (hier herrscht Granit und Schiefer vor, wie unser Freund Stefan heute recherchierte) passt noch zur Fotoserie der Leuchttürme, auch wenn dadurch der bei Land‘s End nochmal dabei ist.
Das Wrack der RMS Mulheim, die 2003 in der Nähe von Land’s End gestrandet war, siehe dazu hier: https://en.wikipedia.org/wiki/MV_RMS_Mulheim
Die Fotos sind nicht chronologisch, wer lieber die Zuordnung zu den Orten sehen möchte, kann sich mit mir in Verbindung setzen, um auf meine bebilderte Komoot Collection zugreifen zu können. Hier die kleine verfallene Kapelle bei Cape Cornwall.
Die Farben des Wassers, der Strände und auch der Felsen, mit viel Grün auf den Klippen sind einfach so, dass man sich nicht sattsehen kann.
Sei es zur Unterkunft oder zur Rast: Manches Mal liefen wir vom Coast Path auf Public Footpaths. Das System dieser Wegerechte ist typisch für Großbritannien. Und hat uns nochmal schöne Vegetation und Landschaft geboten.
Der Weg kommt oft genug bis hinunter ans Wasser. Und danach geht es meist wieder steil hoch. Und die Stufen müssen wohl für wahre Riesen gemacht sein, jedenfalls sind sie echt hoch…
Der Weg kann sehr abwechslungsreich sein, hier ging es über eine Strecke am Felsenstrand.
… und hier durch ein Waldstück. Der Schatten und die kühlere Luft war hochwillkommen. Wobei, daheim hat es dieser Tage deutlich über 30 Grad Celsius, hier nur knapp über 20 – doch es gibt eben kaum Schatten, so dass guter Sonnenschutz wirklich wichtig ist.
Und zum Abschluss noch ein Bild mit Tierwelt.
Kurzer Sprung zurück nach St Ives, aber nur stellvertretend, weil hier fotografiert: Moomaid of Zennor ist die Eismarke, die wir am häufigsten gesehen (und einige Male auch glücklich verzehrt) haben.
Und schließlich die Zusammenfassung und damit die Statistik bei Komoot.

Cornwall: Zwei Tage Wandern, ein Tag Pause

Nach zwei weiteren Tagen des Wanderns haben wir mittlerweile nicht nur beinahe 100km, sondern auch mehr als die Hälfte der geplanten Gesamtstrecke zurückgelegt. In St Ives haben wir insgesamt drei Nächte in derselben Unterkunft. Insgesamt drei Mal während unserer Tour ist das so geplant durch unseren Veranstalter (wie schon in Irland und Schottland: Hillwalk Tours). Die dadurch nötig werdenden Transfers sind organisiert und stehen in unserer Planung.

in St Ives haben wir überdies einen Pausentag. Wir haben die Kunstgalerie Tate St Ives besucht, in der moderne Kunst ausgestellt ist von modernen Künstlern, die auch in Cornwall aktiv waren.

Doch zunächst noch einige Impressionen von den beiden letzten Etappen. Ich nutze mal wieder die Bildunterschriften zur kurzen Einordnung. Darunter dann Eindrücke aus der Tate St Ives. Den weiteren Pausentag verbrachten wir bummelnd, tranken an einem Strand Tee und suchten uns ein schönes Fleckchen an einem anderen Strand, um dort ausgiebig zu lesen und zu relaxen.

Auf der vierten Etappe kamen wir an einigen Ruinen vorbei.
Dies wäre die passende Bebilderung für die nie verfasste Rezension zu Tinner‘s Trail (von Martin Wallace im Eigenverlag Treefrog 2008 erschienen) gewesen…
Aus unserer Tourenbeschreibung: „Today the National Trust uses ponies (Shetland as well as Dartmoor Ponies) to protect the precious heathland. These ponies are selective grazers and they normally don’t eat flowers, they are much happier to munch on grass. They trample the ground in moderation, which is beneficial as it opens up the ground allowing the growth of annual plants and wildflowers. Thanks to the pony’s hard work, wild flowers on the Knavocks and in other areas have been preserved.“ – Ponies für die Landschaftspflege!
Cornwall hat auch Schmugglerpfade – vielleicht waren dies Schmugglerhöhlen?!
Weithin sichtbar: Die kleine Insel Godrevy Island mit dem Leuchtturm. Eine kleine Halbinsel umrundend kamen wir so nah heran, dass wir einen schönen Blick und guten Fotospot hatten.
Und a propos Spot: Zwischen dem Festland und Godrevy Island gibt es eine Robbenkolonie. Hier nur eine der Stellen, die als Aussichtspunkt dienen können. Robben gesehen haben wir wohl – aber zu weit weg zum Fotografieren. Ich sag‘s mal so: Es hat sich gelohnt, das Fernglas mitzuschleppen. Die kleine Hoffnung ist ja, damit später auch noch Delfine zu sehen…
Doch nun zur Tate St Ives: Hier einfach nur der Blick nach draußen, die Galerie liegt sehr malerisch direkt am Strand Porthmeor Beach, wo viele Surfer auf die perfekte Welle hoffen.
Eine Impression von der Galerie.
Und noch eine – eigentlich nur eine andere Perspektive und von weiter unten als das vorvorige Foto.
Simpel, aber beeindruckend – und wohl am besten durch ein kurzes Video (6 Sekunden) verständlich: Ein Stab vor gestreiftem Hintergrund, optisch „zum Leben“ erweckt.

Cornwall: Weiter auf dem South West Coast Path

Wer hier schon länger mitliest, kennt die Sache mit den Mehrtageswanderungen: Erstmal passiert nicht viel Neues. Eine Tagesetappe folgt der nächsten. Von dem Wandererlebnis selbst, das doch sehr subjektiv ist, kann ich kaum viel rüberbringen. Ich empfinde es als eine Art von Urlaub, bei der ich gut runterkomme, zugleich aktiv bin und viel von der Landschaft erlebe.

Zum Glück gibt es unterwegs schöne und auch abwechslungsreiche Eindrücke, die es zu teilen lohnt. Heute einfach entlang der Fotos.

Bei den Etappen 2 und 3 immer wieder ein Höhepunkt: Die Blumenwiesen. Hab zwischendurch immer wieder die App Flora Incognita bemüht. Unter anderem wurden identifiziert: Wilde Möhre (sic!), Gewöhnlicher Wundklee, Baumförmige Strauchpappel und andere.
Entlang mehrerer Strände konnten wir das Strandleben beobachten. Zumeist Windsurfer, Familien, viele Menschen mit Hunden, und eben auch – wie hier – die Malerinnen.
Buchten und Strände – immer wieder schöne Impressionen.
Gerade im Umfeld von Orten: Viele Bänke, eigentlich immer mit Inschriften in der Art „In Loving Memory“, also „In Gedenken an“. Gelegentlich zusätzlich mit Schmuck wie bei diesem Beispiel.
Besonderer Höhepunkt bei Newquay: Überquerung des River Gannel. Bei Ebbe kann man zu Fuß hinüberlaufen. Hier die Fußgängerbrücke. Es gilt, die Gezeiten zu konsultieren. Bei Flut gibt es entweder eine Fähre – oder eine Straßenbrücke mit 10km mehr Wanderweg. Wie man sieht: Wir waren genau zur Ebbe da.
Die Gezeiten vom 15.6.2023 – man sieht: Der Unterschied beim Wasserstand sind doch einige Meter!
Blütenwiese hier mit genügsamen und wenig schreckhaften Wiederkäuern.
Buchten, Klippen, Perspektiven: Immer wieder atemberaubend schön.
Auf dem Weg zwischen Newquay und Perranporth: Dünenlandschaft. Zusätzlich gibt es Training für die Beinmuskeln. Denn durch den tiefen Sand zu stapfen ist echt anstrengender als auf festem Untergrund zu laufen…
Nochmal die Kombination Blütenwiese mit Bucht…

Cornwall: Start auf dem South West Coast Path

… oder: Auch der Weg ist ein Ziel. Denn wir sind mit der Bahn gefahren. Erst mit dem TGV von Karlsruhe nach Paris Gare de l‘Est, dann vom Gare du Nord mit dem Eurostar durch den Tunnel nach London. Dort haben wir übernachtet und einen ersten Abend im Pub genossen. Gut so, denn in Paris mussten wir, bereits nach Pass- und Sicherheitskontrolle im Eurostar sitzend, drei Stunden auf die Abfahrt warten – auf der englischen Seite gab es einen großen Schaden, der allgemein für mehrere Stunden alles im Südosten des Landes lahmlegte. Wir mussten keinen Anschluss mehr kriegen und haben daher recht entspannt abgewartet.

Gestern standen dann nochmal Bahn- und anschließende Busfahrt zum Startort Padstow unserer diesjährigen Wanderung auf dem Programm. Wir laufen in insgesamt zehn Tagesetappen den South West Coast Path in Cornwall. Zwei Pausentage wird es unterwegs geben, und anschließend noch ein paar Tage London. Und so viel zur Bahnfahrt: Natürlich machen Verspätungen keinen Spaß, aber alles bis auf das hat prima geklappt, und wir sind ausgesprochen gut gelaunt in Padstow angekommen.

Unsere erste Etappe heute war gleich gar nicht mal so kurz, über 20km stehen „auf der Uhr“ bzw. bei Komoot verzeichnet. Ich teile von der ersten Etappe einfach ein paar Eindrücke entlang der Küste. Unser Tag begann mit leichtem Nebel, so ab dem Nachmittag kam die Sonne heraus. Die Blicke entlang der Küste sind wirklich sehr schön. Peter und ich hatten einige Déjà-Vu Erlebnisse – wir waren 2009 schon einmal mit eigenem Auto und zeltend in Cornwall gewesen, schon damals hatten wir einige Wanderungen gemacht.

Ein Zugfoto muss sein – hier vom Zielbahnhof Bodmin Parkway, von dort ist es noch etwas über eine Stunde mit dem Bus nach Padstow.
Padstow am leicht nebligen Morgen unserer ersten Wanderetappe.
Das Zeichen des South West Coast Path.
Küstenblick mit Strand, Steilklippe und malerischem Haus.
Waren wir 2009 schon einmal bei diesem Leuchtturm? Vielleicht schon?
Malerische Häuser gibt es noch und nöcher…