Eine Reihe von Stationen gab es an Tag 3 der Rundreise zu erleben. Ich beschreibe es in der chronologischen Reihenfolge und versuche, jede Station mit ein bisschen Info und den Fotos dazu zu beschreiben. Allgemein gilt: Heute stand weniger das antike Ägypten im Mittelpunkt. Zum Abschluss waren wir ganz im Hier und Jetzt und schlenderten durch die Innenstadt mit ihrem Gewusel und Lärm, wichen den Autos beim Überqueren von Straßen aus und beobachteten die Menschen in ihrem Alltag.
Den Start machten die Katakomben von Kom el-Schukafa. Die Grabanlage aus der griechisch-römischen Zeit wurde erst um 1900 entdeckt und zeigt Wandbilder mit Einflüssen ägyptischer, römischer und griechischer Herkunft. Ein wenig fühlten wir uns an die Katakomben di San Gennaro in Neapel erinnert – nur natürlich hier zusätzlich mit dem Ägyptischen.



Alexandria hat eine lange Geschichte – gegründet 331 vor der Zeitenwende. Wo immer Bauvorhaben geplant werden, können diese jäh beendet werden, sobald auf dem Baugrund archäologische Funde gemacht werden. So auch auf dem Gelände des Theaters. Hier wurden amphitheater-ähnliche Anordnungen gefunden, die aber wohl auch eher Hörsäle gewesen sein könnte. Grundrisse von Villen und einer Therme wurden ebenfalls freigelegt. Das Ganze ist wohl noch nicht sehr lange bekannt, und beim Rundgang über das Gelände konnten wir Archäologie „live“ beobachten, weil die Arbeiten andauern.



Die Bibliothek von Alexander der Antike ist bekanntlich den Flammen zum Opfer gefallen. Nach fleißigen Spendensammlungen hat Alexandria jedoch wieder eine große Bibliothek, die 2002 eingeweiht wurde. Die Architektur ist faszinierend. Hier der Versuch, die Eindrücke zu teilen. Das dritte Foto entstand vom nächsten Ziel aus, ich bringe das Bild dennoch mal zusammen mit dem Text hier.



Ein Weltwunder gab es bereits am ersten Tag, ein weiteres hätte es geben können, wenn es nicht vor ein paar hundert Jahren endgültig zerstört worden wäre. Schuld waren hier aber Naturgewalten, vor allem Erdbeben. An der Stelle, wo früher der Leuchtturm von Pharos gestanden haben soll, befindet sich nun die Qaitbay Zitadelle. Unter anderem die Engländer haben Ägypten hier angegriffen, um sich die Kontrolle über den Suez-Kanal zu sichern. Der Tag hatte also einige Aspekte geboten, die weit auf der Seite der Geschichte anzusiedeln ist, die sich nach der Zeitenwende abgespielt hat.

Zum Abschluss des Tages hatten wir die Möglichkeit, auf eigene Faust die Innenstadt von Alexandria zu erkunden. Wir sind einfach durch die Straßen und Gassen gelaufen. Mit genügend respektvollem Abstand habe ich versucht, ein paar Eindrücke aus dem Alltag einzufangen. Stellt euch bitte lauten Verkehr und viel Gehupe dazu als Geräuschkulisse vor. Morgen wird ein langer Tag sein, der hauptsächlich aus Busfahrt besteht. Das Ziel ist Minya. Die Besichtigungen gehen also erst übermorgen weiter, was auch bedeutet: Morgen ist auf jeden Fall Blog-Pause.




Ach guck, in Alexandria sind wir noch nicht gewesen… 👍
Weiterhin viel Spaß und viele interessante Eindrücke!
Im Gegensatz zu Jost war ich auch schon in Alexandria. Die Spielenden hier besuchen echt all dieselben Orte.