Mexiko: Cobá, Cenote und Fazit

Und schon sitzen wir am Flughafen auf dem Weg nach Hause… Zwei sehr ereignisreiche Wochen liegen hinter uns. Doch bevor ich zum Fazit komme, beschreibe ich noch kurz die beiden letzten Programmpunkte, zu denen es unten natürlich auch Impressionen im Bild gibt.

Von Chetumal an der Grenze zu Belize ging es zunächst über einige Stunden mit dem Bus die Küste entlang bis nach Tulum und von dort zunächst nach Cobá. Die dortige Ausgrabungsstätte liegt etwas im Landesinneren an einem See. Sie ist sehr weitläufig. Wer nicht so lange laufen mag, kann sogar Fahrräder mieten oder sich – ähnlich einer Rikscha – fahren lassen. In unserer Gruppe waren aber alle nach den vielen Stunden im Bus froh, sich ein wenig die Beine vertreten zu können.

Dank der Lage am See (und sicher weiterer Faktoren) war der Ort vergleichsweise lange besiedelt. Manches Gebäude hatte auch Erweiterungen erfahren. Der Einfluss von Teotihuacán ist an manchen Stellen zu sehen. Einige Stelen sind bei den Gebäuden zu finden, jedoch oft stark verwittert.

Eigentlich sollte es heute am letzten Tag noch zur Ausgrabungsstätte von Tulum gehen, die einen schönen Blick auf die Karibik haben soll. Doch wir mussten umplanen. Beste Möglichkeit für mich, einen kleinen Exkurs zu „Si no es una cosa, es otra“ (sinngemäß: „Irgendwas ist immer – wenn es nicht dies ist, ist es was anderes“) zu machen: In Mexiko gehen eben einfach die Uhren anders – und ein gutes Maß an Geduld und Flexibilität ist ebenfalls hilfreich. Es funktioniert eben nicht alles immer reibungslos. Am besten freundlich bleiben, nachfragen, bereit sein umzuschwenken (ich hatte gefühlt bei der Hälfte aller Bestellungen in Restaurants just das Gericht ausgewählt, das nicht mehr verfügbar war – hab aber immer was Leckeres bekommen). Wasser gibt es nicht immer bei den Toiletten in den Pausen, vor allem nicht durchgehend, wenn gleich von 20 Personen die meisten gleichzeitig müssen. Locker bleiben. Auch in den Hotelzimmern galt es immer mal, Klimaanlagen kreativ zu bedienen, sich wegen der Klospülung gut abzusprechen und auch mal eher lauwarm zu duschen. Beim Grenzübergang nach Belize auf dem Weg nach Lamanai galt gleich die Devise: Einfach machen, was angesagt wird – es weiß eh keiner, wie es dieses Mal sein wird, weil sich die Beamten jedes Mal ein anderes Prozedere ausdenken. Höflich bleiben, keine Widerrede leisten, und dann wird es schon klappen.

Weshalb hier der Exkurs? Die Stätte bei Tulum war kurzfristig für ein paar Tage geschlossen worden. Machte aber nix, unsere Reiseleitung recherchierte flugs eine Alternative und bot uns den Ausflug zu einem Cenote an, einem natürlichen Brunnen. Kurzer Rückblick: Bei Chichén Itzá gab es schon ein Bild von einem offenen Cenote. Rund um Tulum gibt es viele solcher Brunnen, von denen einige die Möglichkeit zum Schwimmen bieten. Das Becken ist relativ klein, bei insgesamt bis zu 14 Personen aus unserer Gruppe – wir waren direkt nach Öffnung die ersten und einige Zeit die einzigen Schwimmer – aber noch nicht überfüllt. Das Wasser türkisfarben wegen des Kalksteins. Im Wasser kleine Fische, die jedoch sehr harmlos waren. Ein tolles Erlebnis!

Jedenfalls liegt nun ein sehr ereignisreicher Urlaub hinter uns. Die vielen Informationen rund um die Maya, sowie zu Land und Leuten gilt es nun erstmal zu verarbeiten. Sicherlich wird es helfen, nochmal in Ruhe die Fotos zu sichten und mit den Tracks der verschiedenen Touren abzugleichen. Einiges gibt es nochmal nachzulesen.

Worüber ich etwas erstaunt war: Ich hatte schärferes Essen erwartet. Vielleicht bin ich da geprägt von Erfahrungen mit Tex-Mex-Food im Südwesten der USA. Insbesondere der Käse wie etwa zu Quesadilla (Tortilla zusammengeklappt und mit Käse drin gebraten oder frittiert) war sehr, sehr harmlos. Aber vielleicht liegt es auch an der Region. Sehr genossen haben wir jeden Tag frisches Obst, vor allem mit Papaya und richtig schön reifer und aromatischer Ananas zum Frühstück. Eher unbedeutend der Kaffee, aber macht nix.

Unterwegs waren wir, wie schon im vorigen Jahr in Neapel und Kampanien, mit Studiosus. Wie dort waren wir auch hier mit der Reiseleitung und auch der Gruppe sehr zufrieden. Alles sehr informativ im ersteren und harmonisch in beiden Fällen. Zudem ist es wirklich klasse, die ganze Organisation abgenommen zu bekommen. Natürlich macht es auch Spaß, sich ein Land selbst zu erschließen. Das machen wir dann bei einer zukünftigen Gelegenheit mal wieder. Hier hat uns alles auf jeden Fall sehr gut als Paket gefallen.

Hohe Pyramide von Cobá: Der untere, nach vorne abgesetzte Teil wurde erst später hinzugebaut.
Immer wieder zu sehen: Die Natur hat hier eigentlich alles überwachsen. Bäume wegzunehmen bedeutet auch Risiko, denn die Steine können dadurch mit herunterkommen.
Nochmal ein Gradgewölbe. Gut zu erkennen: Bauweise mit immer weiter nach innen reichenden Steinen, um schließlich den Abschluss oben einsetzen zu können.
Dieses Gebäude wird als Observatorium interpretiert.
Ja, und auch wieder ein Ballspielplatz. Die Ringe sind rekonstruiert.
Baden im Cenote, einem natürlichen Brunnen, meist zugehörig zu einem Höhlenystem.
Im Wasser: Kleine Fische, die harmlos umherschwimmen.
Weihnachten wirft seine Schatten voraus. Natürlich nicht ohne Weihnachtspinguine.
Hier ein Screenshot aller von mir aufgezeichneten Touren. Wer diese sehen möchte: Bitte mit mir in Kontakt treten, dann sende ich eine Beschreibung, wie man mir bei Komoot folgen kann. Ein Blick ins Impressum führt zu meiner Mailadresse.

Belize: Lamanai

Heute ging es für einen Tagesausflug ins Nachbarland Belize. Gestern waren wir bereits in Chetumal angekommen, das direkt an der Grenze liegt. Unser Ziel: Die Ausgrabungsstätte Lamanai in Belize. Erstes Abenteuer: Über die Grenze gelangen. Dank organisierter Reise wurden wir professionell hinübergeleitet. Natürlich hieß es Formulare ausfüllen…

Gute 60-90 Minuten fuhren wir zunächst mit dem Bus und stiegen dann in ein Boot um, das uns weitere 40km entlang des New River nach Lamanai brachte. Auf der Busfahrt erfuhren wir schon einiges über Belize. Dieses gehört zum Commonwealth, hat Englisch als Landessprache, misst Entfernungen in Meilen und hat gerade einmal 440.000 Einwohner. Und machte auf uns einen recht gelassenen, gechillten Eindruck.

Die Bootsfahrt ging motorgetrieben recht flott, auf der Hinfahrt gab es jedoch mehrere Stopps, um die Tierwelt zu bewundern. Zwei Eindrücke im Bild gibt es dann unten. In der Stätte selbst sind die Ausgrabungen noch recht frisch. Besonderheit: Die Stätte ist schon recht früh gegründet, weit vor der Zeitenwende – und hielt sich im Vergleich zu anderen Maya-Stätten recht lang. Der Fluss, über den wir ankamen, mündet vor der Stätte in einen See. Eine Theorie lautet, dass dieser einfache Zugang zu frischem Süßwasser dazu geführt hat, dass sich der Untergang hinauszog.

Nach einem stärkenden Picknick im Dschungel von Lamanai ging es auf selbem Wege zurück, inklusive Wiedereinreise nach Mexiko. Insgesamt ein sehr schöner und auch etwas abenteuerlicher Ausflug, der mit einem gemeinsamen Abendessen am Boulevard von Chetumal abgerundet wurde.

Morgen gibt es nochmal einen langen Fahrtag bis nach Tulum mit einer Besichtigung am Nachmittag in Cobá, am Dienstag noch ein Abschluss mit letzter Stippvisite der Stätte in Tulum selbst – und dann geht es zum Flughafen und nach Hause. Voraussichtlich werde ich entweder vor dem Abflug oder nach der Heimkehr nochmal von diesen beiden letzten Besichtigungen berichten und sicher auch ein vorläufiges Fazit ziehen.

Auf dem New River nach Lamanai.
Tiere: Fruchtfledermäuse am Baum, vom Boot aus gesehen.
Mehr Tiere: Stelzenvögel, die über die Seerosen liefen.
Ausgrabungen in Lamanai.
Weitere Impressionen aus Lamanai.
Ich lasse einfach weiterhin die Bilder sprechen. Das Licht, sowie das Grün waren einfach umwerfend schön.

Mexiko: Calakmul, Becán und Laguna de Bacalar

Um zur archäologischen Ausgrabung von Calakmul zu gelangen, bedarf es einer kleinen Expedition. Die Zufahrt ist so eng und kurvenreich, dass sie der große Bus gar nicht befahren kann. Wir sind daher mit der Gruppe in zwei Kleinbusse umgestiegen. Insgesamt 64km ging es über recht rumpelige Straßen.

Calakmul war der große Rivale von Tikal und sehr mächtig. Es war also ein bedeutender Ort mit seiner Blütezeit in der klassischen Epoche der Maya. Die meisten unserer besuchten Stätte waren ebenfalls in dieser Epoche aktiv, die in etwa 500-900 unserer Zeitrechnung liegt. In Calakmul haben die Archäologen zwar sehr schöne Gebäude gefunden, aber wenige verwertbare Informationen: Die zwar vorhandenen Stelen waren sehr stark verwittert und kaum mehr lesbar. Oder einige von ihnen wurden abgeschnitten und an private Sammler verkauft. Jedenfalls konnten so manche Informationen nur indirekt über aufgeschriebene Sachen an anderen Orten erschlossen werden.

Calakmul liegt mitten im Regenwald in der Nähe zu Guatemala. Entsprechend grün ist es, und wir konnten auch Tierwelt bejubeln. Zum Glück darf man auf die Pyramiden hinaufsteigen, für die beiden größten hat die Zeit gereicht. Das gibt nicht nur einen schönen Überblick, sondern befindet sich auf Höhe der Baumkronen. Dadurch konnten wir eine Familie an Brüllaffen etwas intensiver beobachten.

Derzeit findet auf der Yucatan-Halbinsel der Bau des „Tren Maya“ statt. Dieses Projekt des derzeitigen Präsidenten soll die Eisenbahn in diese Region bringen. Besonders auf der Strecke, die uns von Palenque nach Calakmul (bzw. zu unserem Hotel nach Chicanná) brachte, haben wir dies zu spüren bekommen: Sehr viel Lastverkehr mit Material für die Eisenbahn, ständige Baustellen mit Fahrbahnverengung und direkt neben der Straße konnten wir die Baustelle sehen. Von der Eisenbahn verspricht man sich eine Ankurbelung des Tourismus. Aber ob das hilft? Für den Güterverkehr mag die Eisenbahn allerdings allemal etwas bringen.

Zurück von Calakmul blieb noch Zeit am Nachmittag. Denn von der Stätte mussten wir zeitig aufbrechen – auch die Zufahrt ist im Bau, und auf halber Höhe zur Stätte entsteht ein Hotel, dessen Bautätigkeit ab dem Nachmittag die Straße für allgemeinen Verkehr praktisch unbefahrbar macht. Wir konnten daher zeitlich noch die verhältnismäßig kleine Ausgrabungsstätte Becán besuchen. Diese hat als Besonderheit, dass die Stadt mit einem Graben befestigt ist. Ferner konnten wir recht viele Räume sehen – meist stehen sonst die Pyramiden und Tempel im Mittelpunkt. Auf jeden Fall auch dies eine sehr schöne Besichtigung – gut, dass wir nochmal nach der anstrengenden Fahrt nach Calakmul die Energie aufgebracht hatten.

Da rund um Calakmul nicht ans Bloggen zu denken war – internetfreie Zone sozusagen – gibt es gleich noch vom folgenden Tag einige Eindrücke. Wir sind mittlerweile an der Karibik angekommen. Ein etwas ruhigerer Tag führte uns nach Bacalar, wo wir eine Bootsfahrt durch die Lagune machten, in einem Fischrestaurant aßen und noch auf einem Musikfestival etwas Lokalkolorit mitbekamen.

Blick von der einen Pyramide in Calakmul.
Pyramide von unten.
Blick von der anderen Pyramide hinüber zur ersten: Diese ist auf der hier herüber zeigenden Seite zugewachsen, man sieht also nur eine Art grünen Hügel.
Von der Pyramide aus hatten wir Blick auf einige Brüllaffen. Die fühlten sich in sicherem Abstand wohl genug, also nicht bedroht und brüllten daher nicht herum.
Zweite besteigbare Pyramide in Calakmul.
Hier der Versuch zu zeigen, wie steil es hinunter geht. Wenn man eher seitwärts geht, gelangt man jedoch recht gut wieder hinunter.
Nun nach Becán: Hier standen weniger Pyramiden im Mittelpunkt. Wir konnten in Innenhöfe gehen, von denen Räume abgingen. Erhöhte Bereiche (nicht im Bild zu sehen) könnten Bettstätten gewesen sein.
Überall im Mayagebiet sind uns schon die Grad-Gewölbe begegnet.
Möglicherweise ein Wohnraum, und der erhöhte Bereich vielleicht eine Bettstätte. Auf jeden Fall: Einzige Lichtquelle wäre durch die Tür gewesen.
Und in Becán endlich wieder ein Ballspielplatz… in Calakmul war (noch?) keiner gefunden worden, bzw. wir waren an keinem vorbeigekommen, es gab aber sicher einen.
Mit dem Boot entlang der Laguna de Bacalar.
Auf dem Musikfestival: „Vogelmenschen“ – allerdings nicht aus einer der Regionen, die wir besucht haben, dennoch natürlich ein Hingucker. Action gab es übrigens erst, als bei allen Umstehenden ein Scherflein erbeten worden war.

Mexiko: Langer Ausflug in den Westen

Ein sehr langer Tag mit viel Fahrerei liegt hinter uns. Ausgehend von Palenque ging es los. Von diesem Standort geht es morgen weiter nach Osten, um übermorgen Calakmul zu besuchen und dann weiter zur yukatekischen Karibikküste zu gelangen.

Doch heute ging es erstmal nach Westen: In Villa Hermosa sind im Freilichtmuseum olmekische Fundstücke ausgestellt. Die Olmeken sind ein eigenes Volk, die deutlich vor den Maya aktiv waren und wohl auch anders aussahen, zumindest zeigen die Darstellungen andere Gesichtsformen und physiognomische Merkmale. Zum zeitlichen Vergleich: Die Maya-Stätten, die wir bisher besucht hatten, stammten meist aus der Zeit zwischen etwa 500 und 900 Jahren unserer Zeitrechnung. Die Funde von den Olmeken sind mehr als 2.000 Jahre alt.

Nun ja, soweit die Interpretation. Denn alles ist aus Stein. Wie genau datiert man einen behauenen Stein? Die Antwort lautet: Man gleicht es ab mit anderen Funden rund um den Stein. Jedenfalls war dies ein ausgesprochen spannender Ausflug zu den Olmeken. Die hatten übrigens auch schon keine Steine gehabt und diese mühselig irgendwie beschafft. Wobei die Funde noch ein ganzes Stück weiter östlich waren.

Einen weiteren Ausflug zu den Maya unternehmen wir nach Comalcalco. Besonderheit hier: Zweierlei. Zum einen ist es die am weitesten im Westen gelegene Stätte der Maya. Zum anderen gibt es keine Steine in dieser Region, genauer kein Material zum Bau. Was tun? Ziegel brennen! Im Museum gibt es einige schöne Fundstücke, und die erst zum Teil freigelegten Gebäude sind komplett aus Ziegeln gebaut. Auch all dies: Sehr spannend! Unten einfach eine völlig subjektiv getroffene Auswahl an Bildern dazu.

Der dritte Programmpunkt führte uns zu einer Hacienda, auf der Kakao angebaut und in Schokolade verarbeitet wird.

Olmekischer Kopf, aus einem Basaltstein.
Olmekischer Altar, interpretiert als Mensch, der aus einer Höhle kommt und ein Kind trägt.
Nochmal olmekisch. Ich persönlich musste ja an Hockey denken… Aber natürlich war es wohl eher ein zeremonieller Stab.
Fundstücke von den Maya, die mangels Steinvorkommen Keramik brannten.
So sehen dann die Gebäude aus, man konnte zumindest vor Ort dann gut die Ziegel erkennen.
Nur zum Teil werden die Gebäude freigelegt.
Hier ein Detail mit erhaltenem Stuck. Ganz gut zu erkennen: Frosch.
Und schließlich: Kakao.

Mexiko: Edzná, Palenque, Wasserfälle und … Ameisen

Gestern stand die Besichtigung von Edzná auf dem Programm, sowie eine sehr lange Fahrtstrecke. Bei den Impressionen unten gibt es also zunächst von der dort besuchten archäologischen Stätte etwas zu sehen. Unter den Besonderheiten von Edzná: Die Kanäle zur Steuerung des Wassers. Cenotes und damit natürliche Wasserspeicher gab es nicht. Die Menschen waren also darauf angewiesen, das Wasser zu speichern. Und weil es bei dem Kalkböden zu allem Überfluss erst überschwemmt und dann aber schnell versickert, muss es geschickt gelenkt und gespeichert werden.

Heute waren wir in Palenque. Diese Stätte liegt im Bundesstaat Chiapas und hat auch eine andere Umgebung. Es ist nicht mehr so flach, die Vegetation ist nicht mehr so niedrig. Wir sind im Regenwald angekommen. Das macht sich gleich bemerkbar. Natürlich folgen nach den Eindrücken aus Edzná gleich diejenigen aus Palenque. Besonderheit hier: Der Fluss wurde teilweise unterirdisch kanalisiert. Das Wasser ist also auch Thema, nur wieder anders.

Von der Stätte zurück zum Eingangsbereich konnten wir ein Stück durch den Regenwald laufen, entlang des Flusses. Wasserfall inklusive. Und weil wir als zweiten Programmpunkt des Tages zu den Cascadas de Roberto Barrios fuhren, gibt es noch mehr Wasserfall-Impressionen. Das Besondere an diesem Ausflug: Die Cascadas liegen in Indígeno-Gebiet, in dem noch in den 90er Jahren der Chiapas-Konflikt (Link zum Wikipedia-Artikel) stattgefunden hat.

Palast von Edzná
Erhaltene Stuckdarstellung in Edzná
Es sollen keine weiteren Ballspielplätze unterschlagen werden, hier ist der von Edzná zu sehen.
Wir kommen nach Palenque.
An den Gebäuden wieder Stuckverzierungen, hier eine von ihnen, die von unten auch mit dem Handy gut darstellbar ist, wahrscheinlich handelt es sich um einen Wächter.
Auf zwei der Tempel durfte man hinauf, hier ergibt sich natürlich eine tolle Perspektive, hier mit dem Palast rechts im Bild.
Der Tempel des Heiligen Pöppel…. Nein, natürlich nicht. Eigentlich der am schlechtesten erhaltene Tempel, weil die Fassade vorn so stark beschädigt ist. Aber wir mussten natürlich gleich an die Spielfigur denken.
Auch in Palenque geht nichts ohne Ballspielplatz. Dieser hier ist vergleichsweise klein.
Wasserfall auf dem Weg von der Stätte durch den Regenwald.
… und, um die Wasserfälle zusammen zu halten, hier ein Bild von den Cascadas de Roberto Barrios.
Ameisenstraße in Edzná.
Und Ameisen mit geschnittenen Blättern in Palenque.

Mexiko: Campeche

Zuletzt gab es hier lauter Impressionen von archäologischen Stätten. Heute waren wir in der Stadt Campeche, die einen schönen historischen Stadtkern hat, sogar als UNESCO Weltkulturerbe ausgezeichnet und geschützt.

Die Impressionen aus Campeche, die ich teilen möchte, sind aber eher kalendarischer Natur, denn vor knapp drei Wochen war in Mexiko, genauer am 1. November, der Día de los Muertos. Und dazu fanden wir einiges. Und wie auch daheim wirft auch hier Weihnachten seine Schatten voraus…

Zusätzlich waren wir im Archäologischen Museum, wo Fundstücke diverser Stätten ausgestellt sind. Hier möchte ich meine nach persönlichen „gefällt mir“ Kriterien ausgewählten Fotos vorstellen.

Campeche
Día de los Muertes, wie auch die folgenden Bilder
Nicht mehr Día de los Muertos
Im Archäologischen Museum, wie auch die folgenden

Mexiko: Uxmal und Juego de Pelota

Uxmal ist die archäologische Ruine des Tages. Juego de Pelota ist das Ballspiel. An allen Stätten, die wir bisher besucht haben, haben wir auch Ballspielplätze gesehen. Die wurden bisher nicht genug gewürdigt, daher nun Bilder von allen, wobei ich von dem großen Spielfeld im Chichén Itzá kein Bild mit der Handykamera gemacht habe. (Peter hat gute Kamera Ausrüstung dabei, mit der wir die meisten Fotos machen.) Beim Ballspiel ging es vermutlich darum, den Ball durch einen Ring zu werfen, wobei der Interpretation der Quellen nach Hände und Füße nicht verwendet werden durften.

Uxmal jedenfalls hat eine beeindruckende große Pyramide, einen reich verzierten Palast, einen Ballspielplatz (bzw. ganz sicher mehrere, aber richtig hergerichtet und zugänglich für die Besucher ist eben der eine, der unterhalb des Palastes liegt). Immer wieder zu sehen: Der gefiederte Schlangengott.

Am Nachmittag hatten wir das Museo de Chocolate besucht, da hatte ich keine Fotos gemacht. Das war recht informativ aufbereitet. Einige gerettete Tiere sind dort zu sehen, darunter Affen und zwei Jaguare, von denen der eine etwa angeschossen worden war und nun das eine Bein nicht mehr richtig verwenden kann. Und es ging natürlich um die Kakaofrucht, deren Verbreitung seit der Zeit der Maya und die heutige Verwendung.

Große Pyramide von Uxmal, das erste, was man beim Reinkommen sieht.
Nur ein kleiner Abschnitt der besonders verzierten Seite des Palastes. Die Stirnseite ist rechts im Bild zu sehen.
Näher ran, also sozusagen Zoom ins vorherige Bild. Ganz gut zu erkennen: Schlangenkopf und die Klapper direkt darüber.
Ein ganzes Stück vom Palast entfernt trafen wir auf diese Pyramide, die dem Urwald noch nicht vollständig „entrissen“ wurde.
Nun zu den Juegos de Pelota: Hier der vergleichsweise kleine von Ek Balam.
Hier ein Detail der Verzierung vom Juego de Pelota in Chichén Itzá. Links ist vermutlich ein Ballspieler dargestellt, der die siegreiche Mannschaft angeführt haben könnte. Man weiß es eben nicht genau…
Nun zu Uxmal mit Perspektive vom Palast aus herunter: Die beiden besonders hell hervorstechenden Flächen begrenzen den Juego de Pelota.

Mexiko: Chichén Itzá und Mérida

Auf zum nächsten Maya Tempel, dieses Mal in Chichén Itzá, die wohl meistbesuchte Stätte auf der Halbinsel Yucatán.

Allgegenwärtig: Der gefiederte Schlangengott. Mit Schlangenkopf, gespaltener Zunge und Rassel am Schwanz. Dort das erste Mal angetroffen: Den Chac Mool als Figur. Einen von ihnen haben wir nicht wirklich gut auf dem Foto erwischt, ein anderer saß stark verwittert in Reichweite unserer Kameralinse.

Besonders faszinierend: Hier fand eine Vermischung der Maya-Kultur statt mit der toltekischen Kultur statt. Wer sich die Reliefs genau ansieht, kann dies sogar ganz gut nachvollziehen.

Insgesamt war die Größe der Anlage und die Vielfalt an Gebäuden sehr spannend. Natürlich gibt es auch blutige Aspekte. Die Schädelmauer etwa zeigt nicht nur die Darstellung von Schädeln, sondern es wurden welche darauf ausgestellt. Aber so ganz genau weiß man eben nicht alles.

Im Anschluss fuhren wir weiter und machten Zwischenstopp in der Stadt Mérida. Mit etwas Zeit zum Selbstentdecken stöberten wir das unten gezeigte Video aus. Manchmal setzen wir eben auch eher ungewöhnliche Schwerpunkte….

Chichen Itza: Große Pyramide, mit ganz viel Kalendersymbolik – Anzahl Stufen entspricht den Tagen, Anzahl Stockwerke den Monaten etc.
Oben sieht man: Die Rasseln der Klapperschlange. Oben sieht man nicht: Dort sitzt ein Chac Mool, den man aus dieser Perspektive nicht mehr erkennen kann.
Tzompantli: Die Mauer der Totenköpfe.
Eine Chac Mool Figur.
Park von Mérida.
18-Sekunden-Video. Untertitel: „Jetzt aber schnell…“

Mexiko: Ankunft, Ek Balam und Valladolid

Gestern nach einer pünktlichen Bahnfahrt zum Frankfurter Flughafen (keine Verspätung, (noch) kein Streik) und gutem Flug in Cancún gelandet, erlebten wir heute den ersten von insgesamt vierzehn Tagen in Mexiko. Diese sollen uns durch die Welt der Maya führen.

Die Fahrt führte als erstes nach Ek Balam, einer Stätte, die erst in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts ausgegraben wurde. Das Hotel für die Übernachtung liegt zentral in Valladolid, einem kleinen Städtchen, das seine Wurzeln in der Kolonialzeit nicht verleugnen kann.

Besonderheit der Yucatan Halbinsel: Sehr kalkhaltige Böden. Was bedeutet: Bei Regen kann das Wasser schonmal stauen und Seen bilden und sickert dann schnell ein. Ferner führt dies zu vielen Süßwassergrotten. Ob wir solche zu sehen kriegen? Kann ich nicht vorhersagen. Der Schwerpunkt liegt klar auf dem Thema Maya…

Jedenfalls ein guter Einstieg, zumal heute der Jetlag noch merklich dafür sorgt, dass wir nach dem Abendessen schon recht müde werden. Immerhin habe ich heute Morgen tatsächlich bis zum Klingeln des Weckers geschlafen…

Ek Balam, kleine Stätte gut zum Einstieg geeignet
Eines der kleineren Gebäude in Ek Balam
Riesig ist sie nicht, die Pyramide, man konnte jedoch die recht steilen Stufen erklimmen und wurde belohnt mit tollem Blick in die Umgebung. Yucatan ist eher flach, wie man sieht. Und grün. Allerdings eher busch- als urwaldgrün. Jedenfalls ist alles nicht sonderlich hoch gewachsen.
Bekannt ist Ek Balam für den Stuck aus Kalk. Hier ein Ausschnitt vom Grab, das man auf ca. halber Höhe auf der Pyramide erreicht.
Kirche in Valladolid.

London: Noch mehr Museen, Oper und Abschluss

Unsere Reise ist nun zu Ende, wir sind gut wieder daheim angekommen. Die Rückfahrt mit Eurostar und TGV verlief gut, wobei die Warteschlange für den Eurostar echt heftig lang war. Aber nun gut, auch am Flughafen hätten wir Warteschlangen bei Gepäckaufgabe, Security, Passkontrollen und am Gepäckband gehabt, so gab es eben alles in einem. Ein Hintergrund wird wohl der Brexit sein, durch den die Kontrollen richtig mit Pass und so ablaufen müssen. Immerhin kamen für den Eurostar die Kontrollen der EU und von Großbritannien direkt hintereinander, so dass man nicht zwei Mal dafür anstehen musste.

In London gab es noch zwei weitere Museen für uns: Die National Portrait Gallery und das British Museum. Beide wieder sehr voll, bei der NPG lag dies wohl auch daran, dass sie gerade wenige Tage zuvor erst nach Umbau wiedereröffnet wurde. Interessantes Detail: Die Toiletten waren völlig geschlechtsneutral organisiert. Es gab einfach eine Schlange für alle, und hinter den Türen der Einzelkabinen vom öffentlich zugänglichen Bereich aus war jeweils ein WC samt Waschbecken.

Das British Museum ist natürlich so groß und reichhaltig, dass die Auswahl schwer ist. Wir haben uns die griechische Abteilung mit den „Elgin Marbles“ von der Akropolis angeschaut, waren bei den Räumen mit japanischen Ausstellungsstücken, denen zur ganz alten Geschichte aus dem Zweistromland und einigen weiteren, die wir angerissen haben. Als Abschluss gab es einen (vorher reservierten) Afternoon Tea.

Die Pause mit dem Afternoon Tea bereitete uns auf die Oper vor: Im Royal Opera House durften wir Don Carlo von Verdi genießen. Absolute Spitzenklasse mit einer eher traditionellen, dafür aber ästhetisch wirklich schönen Inszenierung. Besonders gut: Lise Davidsen als Elisabetta und das Orchester unter der Leitung von Bertrand de Billy.

Hier noch ein wenig Fazit zum Urlaub.

Zu Cornwall: Wunderschöne Landschaft, bei der wir die Tier- und Pflanzenwelt sowie die vielen verschiedenen Blautöne des Wassers genauso genossen haben wie die Felsformationen und Strände. Die Wanderung war sehr intensiv, in zehn Tagesetappen waren wir laut Statistik von Komoot insgesamt 48 Stunden in Bewegung – unterwegs natürlich noch einige Stunden länger, denn wir haben ja auch unterwegs Pause gemacht.

London war auch sehr intensiv, aber natürlich in anderer Hinsicht. Voll war es auch. Bei den Museen konnte man typischerweise kostenlos Tickets für einen Zeitslots buchen. Richtig kontrolliert wurde die Einhaltung dieser Slots nicht – hingegen schon, dass man für den passenden Tag gebucht hatte. Eintritt kosten die Museen meist nicht, eine Spende wird erbeten.

Das öffentliche Verkehrsnetz ist mittlerweile komplett auf die Möglichkeit umgestellt, einfach mit Kreditkarte oder Apple/Google/… Pay an den Drehkreuzen oder beim Einstieg in den Bus ein-/auszubuchen (beim Bus kostet einfach jede Fahrt – da also nur beim Einstieg). Keine Oyster Card oder sonstige Zeitkarte mehr nötig – einfach losfahren.

Allgemein hätten wir eigentlich überhaupt kein Bargeld benötigt. Wir hatten am ersten Abend welches am Automaten abgehoben, aber es war dann beinahe eine Herausforderung, dieses dann auch loszuwerden. Denn oft heißt es sogar: No cash! In manchen Restaurants gab es sogar die Möglichkeit, per QR Code und dann mit Tischnummer direkt online und digital zu bezahlen.

Insgesamt eine sehr schöne Reise mit vielen Eindrücken, die uns zwar in Gefilde führte, die wir bereits kannten – aber andererseits doch wieder viel Neues boten. Auf die Britischen Inseln wird es uns sicher wieder ziehen – sei es nach Irland oder ins Vereinigte Königreich.

National Portrait Gallery: Die Tudors.
Nach der National Portrait Gallery machten wir noch einen weiteren ausgedehnten Spaziergang entlang der Themse – von St Paul’s Cathedral über die Millenium Bridge, dann über die Tower Bridge zurück.
Historie und Moderne mit dem Tower im Vordergrund.
Im überdachten Innenhof des British Museum.
Von der Akropolis.
Afternoon Tea im British Museum.
Royal Opera House vor …
… und nach der Vorstellung.