Ein touristisches Super Highlight wollten wir nicht auslassen, zumal wir voriges Jahr das Gegenstück Saint Michael‘s Mount in Cornwall auslassen mussten (dafür gab es ja dann das Golowan Festival in Penzance, was beileibe kein schlechter Ersatz war!). Und so machten wir uns von der Westküste des Cotentin, wo wir einen Campingplatz am Strand hatten, auf zum Mont Saint Michel. Kurz vorher die Logistik geprüft: Karten für die Abtei muss man derzeit nicht vorbuchen. Nächste Woche mag das anders werden: Am Wochenende starten die großen Ferien in Frankreich…
Von der Ferne schon sieht man die Insel über die Landschaft ragen. Parkplätze sind mehr als 2km von der Insel entfernt, man hat die Wahl zwischen kostenlosem Transfer mit dem Bus oder laufen. Wir entschieden uns für letzteres, um auch den Anblick auf uns wirken lassen zu können. Ein wenig nass sind wir dabei geworden, hatten uns keinen Regenschutz mitgenommen und gerieten in einen kleinen Regenguss. Aber halb so schlimm, immerhin hatten wir ansonsten gutes, wenn auch zum Glück nicht zu heißes Wetter gehabt.
Erster Eindruck nach Ankunft auf der Insel: Es ist VOLL! Die kleinen Gassen sind so mit Menschen gefüllt, dass kaum Durchkommen ist. Wegen des Regens stehen an allen auch nur etwas überdachten Stellen die Menschen, die Schutz vor dem Wetter suchen. Den Eintritt für die Abtei selbst hatten wir bereits am Parkplatz gezahlt, also einfach immer weiter nach oben, bis wir in die Kirche gelangten. Auch hier wieder: Verschiedene Stile kommen zusammen. Man wird durch einige Räume der Abtei geschleust, leider mit wenigen Erklärungen, wir nehmen uns gleich in der Kirche unseren Reiseführer vor und lesen uns gegenseitig vor. Schönstes Detail: Der Abt musste vom Heiligen Namensgeber gleich drei Mal aufgefordert werden, doch bitte eine Kirche hier zu bauen. Bei, dritten Mal mit so viel Nachdruck, dass der Legende nach ein Loch im Schädel des Kirchenmannes zurückblieb…
Wir spazierten nach Besichtigung der Abtei noch ein wenig auf der Insel umher, fanden die Massen an Touristen und das überteuerte Angebot an Gastronomie und Touristennepp aber eher nur so mittelgut und fuhren lieber weiter nach Falaise.
An diesem Geburtsort von William the Conqueror besichtigten wir am nächsten Tag zunächst die Burg. Ganz interessant: Mit Tablets ausgestattet konnte man in den verschiedenen Räumen virtuelle Ansichten der Burg betrachten, wie es zur Zeit im 11. Jahrhundert ausgesehen haben könnte. Das war ganz gut gemacht. Allgemein waren die Informationen unterhaltsam aufbereitet, wir haben uns hier gerne ausführlich in den verschiedenen Räumen mit dem unterschiedlichen Aspekten beschäftigt und so auch den Stammbaum der englischen Könige nochmal nachvollzogen.
In Falaise haben wir dann zwei Kirchen besichtigt, sowie das Automatenmuseum. Letzteres war wirklich hübsch aufbereitet. Animierte Figurengruppen, die zu unterschiedlichen Themen als Ensemble aufbereitet wurden, waren ausgestellt. Sie stammten etwa aus den 20er bis 50er Jahren des 20. Jahrhunderts, haben also auch einen interessanten Spiegel dieser Zeit gegeben. An satirischen Elementen wurde dabei nicht gespart… Insgesamt ein unerwartetes, aber hochwillkommenes kleines Highlight!
Unsere letzte Station ist Bayeux. Hierzu wird es dann den abschließenden Artikel hier im Blog zu unserer Normandie-Reise geben. Auf dem Weg nach Bayeux haben wir noch eine kleine Rundwanderung in der Suisse Normande unternommen. Schöne Ausblicke und mehrere Überquerungen des Flusses Orne haben uns schöne Eindrücke aus Natur und Landschaft bei sonnigem, aber nicht zu heißem Wetter beschert.







