Die Etappe nach Passau war noch länger als geplant, da mich einige Baustellen zu größeren Umwegen zwangen. Am Ende waren es 107 km – eine neue Tagesbestleistung. Da der Tag regnerisch und kühl war, hatte ich wenig Muse zum Fotografieren.
Dafür gab es heute einen Pausentag mit Besichtigung der Altstadt von Passau. Auch in Passau steht ein Dom, vielleicht etwas barocker, als es ein Auge ertragen möchte, d. h., er wirkt leicht kitschig. Dafür beherbergt er die weltweit größte Orgel. Insgesamt sind es 17.974 Pfeifen. Jeden Tag um 12:00 Uhr gibt es ein Orgelkonzert. Zufälligerweise kam ich um 11.15 Uhr und kaufte deshalb gleich ein Ticket. Leider sind zwei der fünf Orgeln momentan in der Wartung. Das gesamte Tonspektrum ist erst 2028 wieder zu hören. Aber auch mit ein paar Pfeifen weniger waren Klangumfang und ‑volumen beeindruckend.
Die Altstadt von Passau liegt auf einer Halbinsel, an deren Spitze sich drei Flüsse vereinigen und als Donau weiterfließen. Obwohl viele Touristen unterwegs sind, wirkt die Stadt beschaulich. Regensburg vermochte aber mehr zu begeistern.
Morgen geht es weiter nach Linz. Ab jetzt gibt es fast immer einen Weg sowohl am Nord- als auch am Südufer. Flußwechsel sind oft per Fähre möglich. Da es wahrscheinlich wieder regnet und die Strecke ähnlich lang wie die letzte Etappe ist, will ich versuchen den Weg mit dem wenigsten Hügeln zu finden und zunächst am Nordufer starten. Da auch die Etappe nach Limz bis Ybbs sehr lang und erschöpfend ist, werde ich den nächsten Beitrag erst in Krems schreiben.
Blick auf Passau vom Hügel nebenan.Blick vom Dreiflußeck – der Landspitze von Passau – auf den Hügel mit Burg.Dominnenraum mit Orgel (nicht zu sehen).
Es ist schon wieder spät und morgen geht es früh weiter. Deswegen gibt es ein weiteres Mal nur wenig Text, dafür einige Bilder mehr.
Die Route von Weltenburg nach Regensburg war verregnet und bot damit kaum Möglichkeiten zum Fotografieren. Das änderte sich in Regensburg mit seiner charmanten Altstadt. Die Besichtigung des Doms verschob ich auf den nächsten Morgen, da mein Hotel direkt gegenüber von ihm lag. Dadurch hatte ich ihn für mich allein.
Die Etappe nach Straubing war unerwartet sonnig. Deshalb machte ich einen spontanen Abstecher nach Walhalla, einem pseudoantiken Tempel mit Büsten allerlei alter deutscher Männer. Doch so schlimm, wie es auf den ersten Blick aussah, war es gar nicht, wie ein Blick auf die Details enthüllte -> s. Bilder.
Der Rest des Tages blieb schön und entspannend. Die 500 km-Marke ist jetzt überschritten, damit sollte ich etwa die Hälfte des Strecke geschafft haben.
Die Regensburger Altstadt Regensburger Dom von vorn … … ein Detail im Portal: lokaler Herrscher auf Jaguarthron … … Genau, dies ist der Beweis: Regensburg heißt in Wirklichkeit Reqenquqoql und ist eine alte Handelsniederlassung der Maya. (S. https://reiseblog.das-spielen.de/wordpress/tag/2023-mexiko/) Walhalla: Zu sehen ist hier ein besonders schönes Exemplar des Berner Sennenwals. Walhalla blickt auf die Donau.Der Innenraum der Walhalla wirkt zunächst ernüchternd: Eine lieblose Ansammlung männlicher Marmorköpfe, durchmischt von weiblichen Engeln … … Doch der Blick aufs Detail versöhnt: Auch Totila, Königin der Ostgoten, und die Dichterin des Nibelungenliedes werden gewürdigt (das obskure Gender ist vermutlich der altertümlichen Grammatik des neunzehnten Jahrhunderts geschuldet).
Kurz hinter Donauwörth quere ich aufgrund einer längeren Umleitung den Lech, den wir schon bewanderten. Sonst verläuft der Tag ohne größere Radelhighlights, denn es ist etwas feucht, sodass ich meine Regenkleidung ausprobieren kann. Auch Ingolstadt hinterlässt keine tiefen Eindrücke.
Beeindruckender ist hingegen meine aktuelle Unterkunft: das Kloster Weltenburg. Hierbei handelt es sich um eine sehr mittelalterliche Einrichtung, die aber aufs eindringlichste barockisiert wurde (genauer: im bayerischen Barock). Zum Kloster gehört auch die älteste Klosterbrauerei der Welt. Entsprechend hoch ist auch die Quote angeduselter Touristen.
Das Kloster liegt an einer Schlucht, durch die die Donau braust. Morgen plane ich, diese per Schiff zu erkunden.
Der Lech – Fluss nicht im Bild.IngolstadtEingang zum Klosterdie Klosterkirche am Abend – nach Abzug der Tagesgäste.Barocker Drachentöter mit Prinzessin14 Steelen. Es gibt eine Erklärtafel: Imstallation von 14 SteelenEinstieg zum Donaudurchbruch. – Hier geht es weiter.
Donnerstag brach ich früh auf, um möglichst schnell nach Ulm zu kommen. Denn der Aufstieg des Turms des Ulmer Münsters ist nur bis in den frühen Nachmittag möglich. Die Route ging durchs Hügelland mit einigen unerwarteten Steigungen. Dafür war sie sehr abwechslungsreich. Kurz vor Ulm überraschten mich allerdings einige Umleitungen wegen Hochwassers und eines Fischerfests an der Donau. Dann begann es zu regnen.
Trotzdem entschloss ich mich zum Turmaufstieg in letzter Minute. Denn es handelt sich um den höchsten Kirchturm überhaupt. Er ist etwa 200 m hoch. Bis zu 102 m lässt er sich besteigen. Der Aufstieg wurde mit einem regnerischen Ausblick belohnt.
Der Dom gehört der evangelischen Kirche. Dies äußert sich in um 180° gedrehten Bänken mit Blick auf den Ausgang, der Orgel und einen imposanten Engel. Jesus schaut von hinten über die Schultern der Gläubigen.
Sonst ist das vorherrschende Thema des Doms: „hoch und luftig“ – beeindruckend.
Heute war es etwas regnerisch. Entsprechend war auf den etwa 90 km bis Donauwörth wenig los.
Durch Kathrins Hinweis, dass Sigmaringen auch in Thurn und Taxis vorkommt, habe ich mir mal dessen Spielplan wieder angesehen. Tatsächlich geht die Hälfte meiner Route quer übers Spiel. Neben Sigmaringen sind Ulm, Ingolstadt, Passau und Linz Stationen meiner Route.
Thurn und TaxisDie Donau kurz hinter RiedlingenDialog zwischen Brunnen und StorchUlmer RegenBlick vom Ulmer Münster auf UlmEngel im PortalBlick nach hintenApsis hinter den BänkenSchleuse kurz vor Donauwörth
Die Donau ist 2857 km lang und dann der zweitlängste Fluss Europas. Sie mündet in einem großen Delta im Schwarzen Meer und beginnt in Baden-Württemberg, vermutlich in Donaueschingen – vielleicht aber auch nicht. Denn dort vereinigen sich zwei andere Flüsse, um fortan als Donau weiterzufließen. Damit ist etwas unklar, wie man auf die 2857 km Länge kommt. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, dieses Jahr in Donaueschingen zu beginnen und Stück für Stück die Donau bis nach Wien zu radeln. Zusammen mit der Strecke Wien–Bratislava vom letzten Jahr werde ich mit etwas Glück dann circa 1400 km, also etwa die Hälfte der Gesamtstrecke der Donau, abgeradelt haben. Gestartet bin ich gestern und wie vergangenes Jahr plane ich, jeden zweiten Tag ein paar Impressionen zu veröffentlichen. Bisher verlief der Weg meist durch Täler und Auen und nur wenige touristische Highlights standen am Wegesrand. Das wird sich morgen mit Ulm ändern. Ich hoffe, am frühen Nachmittag dort anzukommen und noch das Münster zu ersteigen. Ob dies klappt oder ob ich den Kirchturm nur von unten bewundern kann, folgt im nächsten Beitrag.
Eine von vielen Donauquellen.Ein erster Blick auf den possierlichen DonaubachEine Donauversickerung. Zu sehen: keine DonauRinder an der Donau. Nicht mehr am Bild liegt rechts meine erste Unterkunft.Noch eine Donauimpression an meiner ersten Unterkunft
Eine weitere Donau
Burg oberhalb der DonauSigmaringen – aus Thurn & Taxis bekannt.Eselherde an der Donau
In diesem Jahr waren wir schon unterwegs, von Berlin mit etlichen Museumsbesuchen, Kino, Konzert, Oper und Treffen mit Freunden in Brandenburg hatte ich nicht gebloggt.
Nun waren wir unterwegs mit Aktivitäten wie Tanz und wandern. Das eine N steht für Nürnberg. Zusammen mit vier Firlitanz-Profis des historischen Tanzes, mit denen wir vor zwei Jahren die Soester Fehde (davon hatte ich hier im Blog nicht berichtet) und vor drei Jahren das Gassen-Intermezzo erleben durften, tanzten wir in der Kulturscheune der Altstadtfreunde Nürnberg in den Mai.
Am 1. Mai selbst durften wir zuerst auf einer gemeinsamen Stadtführung mit dem Soestern viel über Nürnberg erfahren. Bei fränkischen Spezialitäten ließen wir den Tag gemeinsam ausklingen.
NürnbergPeter in der Kulturscheune in der TanzpauseNürnberger Impression entlang der Pegnitz
N steht aber auch für den Nibelungensteig. Dem N als Wegkennzeichen sind wir an sieben Tagen über 140 Kilometer gefolgt. Erstmals haben wir alles selbst organisiert und keinen Gepäcktransfer in Anspruch genommen. Das heißt: Größere Rucksäcke mit genau abgezählter Wäsche. Hat alles wunderbar geklappt.
Der Odenwald, durch den uns der Steig führte, ist eher spärlich besiedelt. Viele Unterkünfte gibt es nicht, und auch Infrastruktur ist rar. Zum Glück konnten wir besonders für die längsten Etappen in unseren Unterkünften Lunch-Pakete erhalten. Das Wetter meinte es sehr gut mit uns: Nicht zu heiß, kein Regen. Somit haben wir auch in diesem Jahr wieder einen schönen Langstreckenweg absolviert, der ja eigentlich praktisch vor unserer Haustür liegt (auch wenn der Rückweg per ÖPNV gut dreieinhalb Stunden dauert).
Für Tagestouren bietet sich der Steig jedoch nicht an. Zu schlecht sind die einzelnen Etappenziele mit Bussen angeschlossen. Daher ist die beste Wahl: Einfach durchwandern.
Viele blühende Wiesen und das leitende ZeichenSiegfriedbrunnen bei Grasellenbach Das Himbächel Viadukt bei Oberzent-HessbachAuf dem Weg von Amorbach nach Miltenberg kamen wir an der Gotthardsruine vorbei
Auf Empfehlung unserer Freunde Eva und Karsten haben wir uns fünf Tage lange in Graun im Hotel Theiner eingebucht. Mit fester Unterkunft machten wir also sternförmig Ausflüge. Vier ganze Tage standen uns für Unternehmungen zur Verfügung. Um es vorweg zu nehmen: Das Wetter meinte es gut mit uns. Anders als sonst (= erst Text, dann Fotos) gruppiere ich die Touren mal jeweils mit Text und vier Fotos. Wer also nur Fotos anschauen möchte, muss ggf. mehr scrollen.
Panoramaweg: Ausgestattet mit Empfehlungen durch Eva und Karsten und bei schönstem Wetter starteten wir mit einer Umrundung des Reschensees. Die im Stausee untergegangene Kirche, deren Turm noch herausschaut, ist das Wahrzeichen von Graun. Das erste Drittel liefen wir am Seeufer entlang, nahmen dann die Seilbahn nach Schöneben, von dort den Panoramaweg oberhalb zur Haideralm, wo es mit der dortigen Seilbahn wieder herunter ging. Zurück nach Graun weiter am Seeufer, um die Umrundung abzuschließen.
Am Abend unserer Ankunft spazierten wir gleich nach dem Abendessen zum See – zu neugierig waren wir auf den Kirchturm im Wasser.Und am nächsten Tag zum Beginn der Tour dann auch bei Tag.Blick auf den Reschensee vom Panoramaweg aus. Wenn man ganz genau hinschaut, sieht man nochmal den Kirchturm, er ist in der linken Bucht.Und eine Perpsektive von Schöneben aus, zu Beginn des Panoramaweges.
Es packte uns ein wenig die Abenteuerlust. Bei der Recherche nach möglichen Touren stießen wir auf den Gletscherlehrpfad, der am Ende des bei Graun beginnenden Langtauferer Tales beginnt und auf über 2.500 Meter bis in die Nähe des Gletschers Langtauferer Ferner führt.
Das erste Stück bis zur Melager Alm trabte sich fröhlich und flott. Doch schon bald wurde der Weg mühseliger. Ein insgesamt aufregender und auch anstrengender Weg, der uns einiges abverlangte – die Fotos zeigen die durchaus raue Landschaft. Schließlich erreichten wir die Weißkugelhütte, wo wir uns stärken konnten. Mit einem kleinen Aufzug wurden immer wieder Speisen und Getränke von der Küche im unteren Teil der Hütte – wo man auch zuvor bestellt hatte – in die Stube oben geschickt. Dort galt es nun, mit den anderen dort sitzenden Gästen zu überlegen, wer nun was bekam. Aber natürlich waren alle Wandernden ganz freundlich, und so hatten alle gute Laune und konnten schon bald Hunger und Durst stillen.
Auf dem Weg zum Gletscher Der Blick auf den Gletscher Die WeißkugelhütteLetzte Herausforderung vor dem Ziel: Wir mussten durch die kleine Öffnung im Zaun da… und natürlich war der Untergrund steil, nass und glitschig. Zum Glück blieben die Kühe entspannt, und wir fanden einen Weg, um mit genug Abstand ruhig an den Tieren vorbei zu gelangen.
Nach dem doch recht anstrengenden Ausflug zum Gletscher entschieden wir uns am dritten Tag für eine kürzere Tour. Ein Gipfelerlebnis sollte es sein. Zum Seeköpfl in der Nähe der Haideralm führen machbare Wanderwege. Was heißt „machbar“? Die Wege sind klassifizert: T1 sind breite Wege, oft Forststraßen, die wirklich völlig ohne Probleme begehbar sind. T2 bedeutet schon mehr Anspruch. Man muss mehr aufpassen und auch unregelmäßige Stellen bewältigen. Ab T3 steigen wir dann eher aus, hierfür wird mehr Erfahrung und ggf. auch Ausrüstung benötigt als wir haben. Zum Seeköpfl ist alles mit T2 machbar, und die Tour ist auch nicht sehr lang. Gesagt, getan, und wir hatten nicht nur eine schöne Tour mit schönen Ausblicken, sondern auch genug Zeit, um nach der Tour noch ausgiebig in die Sauna zu gehen…
Auf dem Weg von der Haideralm zum Seeköpfl. Auf diesem Bild ist mindestens ein Murmeltier versteckt (nein, keine Chance es zu finden, auch wenn ich es zu gerne fotografiert hätte), das wir ein paar Minuten vor dem Foto von der Ferne durch die Gegend laufen sahen.Auf dem Gipfel des Seeköpfl auf 2.635 Metern Höhe – wir nutzten allerdings die Seilbahn, um auf 2.160 Metern Höhe starten zu können…Blick vom Seeköpfl auf die Haideralm und den Reschensee.Vom Seeköpfl am Grünsee vorbei wieder nach unten. Zum Abschluss dann Einkehr bei der Haideralm, von dort mit der Seilbahn wieder herunter.
In unserer Unterkunft gab es jeden Tag einen Ausflugsvorschlag. Den von Freitag realisierten wir dann tatsächlich am Samstag. Es ging zum Dreiländerstein, der das Zusammentreffen der Grenzen von Italien, Österreich und der Schweiz markiert. Vom Ort Reschen am Seeufer aus ging es los – einige Höhenmeter waren zu bewältigen, aber die Wege waren nicht sonderlich schwer. Zum Grenzstein selbst lasse ich unten die Bilder sprechen. Auf dem Rückweg kehrten wir in der Rescher Alm ein, bevor es zurück zum Ausgangspunkt ging. Es blieb sogar Zeit für eine abschließende Runde in der Sauna.
Und damit geht unser Urlaub zuende. Das Wetter in den Dolomiten sorgte dafür, dass wir weit weniger wandern konnten als erhofft. Die Verlängerung im Vinschgau hat aber mit tollem Wetter viel wettgemacht. Insgesamt stehen in meiner Komoot Collection nun 109 Kilometer und 4.070 Höhenmeter in der Statistik. Wir können uns sehr gut vorstellen, nach Südtirol zurückzukehren, natürlich wieder mit dem Schwerpunkt Wandern.
Auf dem Weg zum DreiländersteinSchweizer („S“) Seite des Dreiländersteins„I“ und „Ö“ somit natürlich für Italien und ÖsterreichIn welchem Land Platz nehmen? Wir saßen kurz in der Schweiz…
Fünf Tagestouren in den Dolomiten waren geplant, zu den ersten beiden Tagen hatte ich schon etwas geschrieben. Nun noch kurz die Auflösung, wie es weiterging. Eine zweite Schneetour unternahmen wir von St Kassian aus. Mit dem Bus zurück nach Abtei, dort wieder mit der Seilbahn hinauf folgten wir der ursprünglich geplanten Tour. Unsere Überlegung war: Wir fangen am höchsten Punkt an, können vorwiegend auf Forststraßen laufen und gelangen so zurück nach St Kassian. Das hat gut funktioniert.
Die dann folgende Tour sollte nach Cortina gehen. Bis auf 2.500 Meter Höhe sollte der Weg führen. Nachdem wir gesehen hatten, wie auf 2.000 Meter die Schneeverhältnisse waren, war uns klar: Das wird nicht funktionieren. Und so nutzten wir den vom Veranstalter angebotenen Transfer direkt nach Cortina. Dort recherchierten wir und fanden eine Tour, die uns zu einem Refugio führte – wer den vorigen Blogpost mit den Panoramen gelesen hat, weiß schon, was das ist: Eine bewirtschaftete Hütte. Die Tour war zunächst einmal sowieso schön. Zudem erhielten wir einen Eindruck, wie die Wetter- und Schneeverhältnisse waren. Und wir hätten jederzeit umkehren können. Mussten wir aber nicht und hatten so einen schönen Wanderweg, der auch viel durch den Wald ging.
Und schon brach der letzte der fünf geplanten Wandertage an. Die ursprünglich geplante Tour wäre tatsächlich ähnlich wie die Refugio Mietres Tour gegangen. Wir planten also den Beginn der Tour leicht um: Von Cortina gibt es eine Seilbahn, die auf über 2.000 Meter Höhe geht. Auf dem Weg nach Ospitale gelangte man so oberhalb vom Refugio auf die eigentlich vorgeschlagene Tour. Insgesamt war unsere Überlegung: Sollte sich an der Bergstation der Seilbahn herausstellen, dass die Wege auf dieser Höhe nicht gangbar sind, können wir immer noch umkehren und wieder die Seilbahn runter nehmen. Sicherheit geht vor! Zum Glück waren alle angepeilten Wege gangbar, und so hatten wir am fünften und letzten Dolomitentag dann doch ein schönes Wandererlebnis, das dem ursprünglich geplanten sehr nahe kam.
Mit dem Veranstalter waren wir so mittelzufrieden. Die Unterkünfte waren gut ausgewählt, und der Gepäcktransfer klappte super zuverlässig. Mit der Wettersituation und den dadurch entstandenen Ausfällen war der Veranstalter aber offensichtlich überfordert. Wir erhielten nur ganz wenige Informationen. Die Touren wurden rundweg abgesagt, ohne dass Alternativen angeboten wurden oder wenigstens Empfehlungen, was noch machbar wäre und was nicht. Etwa die Möglichkeit, mit der Seilbahn hochzufahren und sich wenigstens oben umzuschauen, wäre auf jeden Fall immer gegangen…
Macht aber alles nix. Die Schneewanderungen, die wir uns selbst ausgesucht und geplant hatten, waren wirklich etwas ganz Besonderes. Und mit etwas Wetterfestigkeit (Temperaturen nur knapp über Null Grad bei durchaus starken Windböen) konnten wir doch tolle Impressionen genießen.
Mittlerweile sind wir in Graun im Vinschgau angekommen. Doch dazu im nächsten Blogbeitrag mehr.
Auf der Tour zu, Refugio: Tolle Impressionen und Lichtstrahlen im Wald.Von Cortina nach Ospitale: Bis. 2.200 Meter Höhe ging es hoch, daher auch immer wieder noch Schnee.Berg mit Wolkenmützchen. Der Berg mit dem Mützchen aus Wolken hatte es mir angetan. Auf dem Weg nach Ospitale durch Skigebiet warten die Schneekanonen auf ihre Abordnung zum Einsatz.Es gab auch sonnige Abschnitte!Auf dem Weg von den Dolomiten ins Vinschgau noch ein Fotostopp: Das Wetter war schön, so dass wir zumindest die Drei Zinnen von der Ferne aus fotografieren konnten.
Ganz stimmt das mit Südtirol nicht, denn wir waren auch eine Nacht in Cortina, das im Veneto liegt. Allerdings geht es immer noch um die Dolomiten.
Aber dieser Blogbeitrag ist unserem Wort des Urlaubs gewidmet. Bevor dieses verraten wird, zuerst die optischen Hinweise darauf:
Am Samstag auf dem Weg von Abtei nach St KassianWeiter unterwegs von Abtei nach St KassianRundwanderung von Cortina zum Refugio Mietres und zurück nach Cortina (Refugio = bewirtschaftete Berghütte) Auf derselben Tour, etwas später des WegsUnd die dritte Impression von der Refugio Mietres TourTour von Cortina nach Ospitale, Blick vom Startpunkt, der Bergstation der Kabelbahn FaloriaWeiter auf der Tour von Cortina nach Ospitale: Beim Lago Son Forca
Bei diesen Breitbandbildern geht es also um das Panorama an sich – und wir haben immer wieder Stopps gemacht, um die imponierende Landschaft auf diesen zu bannen. Deshalb ist unser Wort des Urlaubs: Panoramisieren. Mein Smartphone führt dies übrigens unter dem Kürzel „PANO“. Ich finde, die Ergebnisse sind durchaus sehenswert, bei ziemlich leichter Bedienung.
Im nächsten Beitrag gibt es dann wieder etwas mehr Text und normalformatige Impressionen.
Zusammen mit Stefan ist unser diesjähriges Wanderziel Südtirol. Eine Tour mit fünf schönen Tageswanderungen in den Dolomiten sollte es sein.
Als Auftakt buchten wir zwei Tage in der Nähe von Tisens bei Meran. In dieser Gegend hatten Peter und ich 2012 schon einmal einen schönen Urlaub verbracht. Im bereits etwas höher gelegenen Ort Unsere Liebe Frau im Walde hatten wir ein sehr schönes Hotel mit wunderbarem Frühstück und Abendessen. Eine Wanderung zum Laugensee mit Einkehr bei der Laugenalm bot bereits schöne Eindrücke der Berge.
In Toblach in der Nähe der Drei Zinnen sollte die Fünftagestour beginnen. Da wir nur zwei Stunden zu fahren hatten, stand uns der Nachmittag noch für eine kurze Tour im Tal zur Verfügung. Im Hotel wurden wir schon darauf hingewiesen, dass wir uns doch überlegen sollten, ob wir wirklich früh frühstücken wollten. Ein Blick in den Wetterbericht wurde uns nahegelegt. Seit dem Nachmittag regnete es auch schon. Vorhersage für den nächsten Tag: 55 Liter Regen pro Quadratmeter. Puh. Dazu Temperaturen im niedrigen einstelligen Grad Celsius Bereich. In den Bergen wirklich kein Spaß. Gefährlich wird‘s ja zudem, wenn man nicht mehr genug Sicht hat, alles glatt und glitschig wird und man auskühlt.
Wir fanden uns also damit ab: Die erste Tour muss ausfallen. Mit Bahn und Bus ging es stattdessen zum nächsten Ort, mit einem Abstecher über den Ort Bruneck, wo wir ein wenig durch die Altstadt und hoch zur kleinen Burg spazierten. Bei durchgehendem Regen aber nur ein mittelgroßer Spaß. Den Rest des Nachmittages verbrachten wir mit mitgebrachten Brettspielen in der nächsten Unterkunft.
Dann die nächsten Nachricht: Die Wettervorhersage bleibt schlecht. Wir werden auch am nächsten Tag nicht in die Berge können. Stattdessen wird für uns ein Transfer organisiert. Wir fahren also zusammen mit unserem Gepäck zu unserer nächsten Unterkunft in St Kassian.
Man sieht, es hat in den Bergen wirklich geschneit. Auf die Frage nach einem machbaren kürzeren Ausflug rät uns der Mensch an der Rezeption unserer neuen Unterkunft dazu, mit der Seilbahn hochzufahren und dort ein wenig zu spazieren. Gesagt, getan. Und oben angekommen waren wir mitten im Schnee. Rund um die Seilbahn sind Zufahrtstraßen, die geräumt waren. Wir versuchten uns an der ursprünglich für morgen geplanten Rundwanderung, da wir hier zwei Nächte bleiben. Allerdings gelangen wir bald auf einen Weg, den seit dem Schneefall noch niemand gegangen war. Weder können wir die Markierungen sehen, noch haben wir ein Gefühl, wie tief der Schnee sein wird. Daher drehen wir um und orientieren uns an den Forststraßen. Ein Schild weist auf einen Weg hin, der in 50 Minuten zurück in den Ort führen soll. Wir probieren es aus. Zum Glück bleibt der Weg relativ breit und mit wenig Schnee. Wir schaffen es also ohne Probleme wandernd zurück in den Ort, wo wir uns einen Snack gönnen. Zur Faszination der Schneelandschaft lasse ich dann mal die Bilder sprechen…
Tour zum LaugenseeDa unten im Ort ist unsere Unterkunft, wir sind von da noch 2km mit dem Auto herangefahren zum Gampenpass.Laugensee auf 2.200 Metern HöheKurzer Rundgang im Tal in der Nähe von Toblach. Das schlechte Wetter fing schon an, Regen lag erst in der Luft und setzte dann auch ein.Mit der Seilbahn zum Piz de Surega auf knapp über 2.000 Metern Höhe. Postkartenmotiv für Weihnachten, fotografiert am 13.9.2024Ein bisschen blauer Himmel, gelegentliche Sonnenstrahlen = Absolute Pflicht zum Fotografieren.Die Schneeverwehungen hatten durchaus ihre Höhe von mehr als einem halben Meter. Alles innerhalb von 24 Stunden.Immer wieder umwerfend schöne Fotomotive.