Kampanien: Amalfi, Ravello, Salerno, Paestum

Eigentlich verspricht der Titel mehr als das Posting halten kann, jedenfalls was die visuellen Eindrücke angeht. Denn nur zu Amalfi und Paestum gibt es unten Bilder. Da es gestern kein Posting gab, geht es heute um das Programm von zwei Tagen.

Gestern sind wir die Amalfitana entlang gefahren, die Küstenstraße nach Amalfi. Der Ort liegt am Meer und reicht steil den Berg hinauf. Der Dom ist dem heiligen Andreas gewidmet, den wir eher aus der Fahrschule kennen durch das Andreaskreuz. Durch verschlungene Wege mit durchaus schweißtreibenden Treppen hinauf durften wir tolle Ausblicke auf den Ort und die Küste genießen. Es lebe das Kartenmaterial von Komoot – nur so trauten wir uns weiter hinauf, denn an so mancher Stelle hätten wir sonst vermutet, dass der Weg in eine Sackgasse oder zu Privatbesitz führt.

Weiter den Berg hoch ging es nach Ravello zu zwei Villen. Die Villa Rufolo soll Richard Wagner mit Inspirationen für seinen Parsifal versorgt haben. Von der Villa Cimbrone aus gab es nochmals schöne Aussicht über die Küste.

Heute schließlich standen Salerno und Paestum auf dem Programm. In Salerno besichtigten wir die Kirche mit mittelalterlichen und barocken Elementen, dort habe ich – wie in Ravello – aber nur mit der großen Kamera fotografiert.

Wirklich begeistert hat mich Paestum. Hier geht es um die vorrömische Zeit. Im Museum sind Gräber der lukanischen Nekropolen ausgestellt. Vor allem die Malereien in den Gräbern waren sehr sehenswert. Als Foto habe ich einen Dämon ausgewählt.

Die Ausgrabungsstätte von Paestum hat als Blickfang (und faszinierendes Fotomotiv) insgesamt drei Tempel zu bieten, die wir natürlich ausführlich angesehen haben. Doch wie in Pompeji ist auch der Spaziergang über das Gelände wirklich reizvoll, wenn auch kaum bildlich zu vermitteln. Denn nur so kann man die Struktur und Ausdehnung der Ansiedlung erfassen: Wo verliefen die Straßen? Welche zentralen Orte wie Forum, Tempel, etc. gibt es?

Und schließlich hatten wir ehrlich gesagt echt Glück. Denn der Tag begann regnerisch. In Salerno war daher wenig auf den Straßen los, so dass der Stadtbummel fast ein wenig trist erschien (alles halb so schlimm, ein Café an der Bar gab frische Energie…). Doch der Spaziergang durch Paestum stand dann unter einem guten Stern… ähm, natürlich dem der Sonne, und auf den Fotos kommt ja auch schon wieder blauer Himmel durch. Ein bisschen Abkühlung ist aber auch durchaus willkommen…

Dom von Amalfi
Dächer von Amalfi
Blick von Amalfi
Museum in Paestum: Lukanische Nekropolen mit Fresken
Paestum: Ausgrabungsstätte mit drei Tempel griechischen Ursprungs zwischen ca. 550-450 v.Chr.
Paestum: Mehr Tempeldetails
Immer noch Paestum
Und zum Abschluss für heute noch einmal Paestum

Kampanien: Pompeji

Einen Tag in Pompeji verbringen. Das heißt auch: Einen Tag in der Sonne, mit wenig Schatten, bei über 30 Grad (im Schatten gemessen, wohlgemerkt).

Der Rundgang mit vielen exzellenten Erklärungen ging entlang der Straßen. Wir erhielten also einen guten Eindruck der Größe der Stadt. Zentrale Orte wie Tempel, Forum als Ort des politischen Geschehens und des Handels mit dem Marktplatz standen ebenso auf dem Programm wie Geschäfte und Wohnhäuser.

Vieles ist exzellent erhalten, aber man darf sich keiner Illusion hingeben. Dächer und obere Stockwerke der Häuser waren durch den Ausbruch des Vesuv doch stark zerstört. Trotzdem erhielt man gute Eindrücke von den Grundrissen, der Lage und Verzierung der Häuser. Mosaike und Fresken sind zum Teil erhalten. Manches wurde abtransportiert und ist nun im Museum (oder gar nicht mehr) zu sehen. Heute würde sicher anders vorgegangen.

Sehr gut: Wir hatten bereits gestern im Archäologischen Museum sehr viel gesehen. Dies konnten wir nun direkt in Verbindung bringen mit dem, was wir vor Ort gesehen haben.

Mit vielen Erklärungen durch die kompetente Führung erfuhren wir ganz sicher viel mehr als wir uns selbst hätten anlesen können. So etwa zu den Brunnen, deren Verzierungen mit unterschiedlichen Tieren auch Orientierung geben konnten.

Exemplarisch hier einige visuelle Eindrücke. Hier auch der Track auf Komoot mit Fotos (der Link sollte ohne Registrierung tun – falls nicht, bitte Bescheid geben!).

Auf dem Forum
Straßenecke mit Brunnen
Mosaik in einem Wohnhaus
Hatten im Innenhof eines Wohnhaus

Neapel: Kunst, Antike, Kirchen, Gassen

Von zwei Tagen in Neapel habe ich zu berichten. Gestern begannen wir den Tag mit einer Busfahrt zur Nationalgalerie auf dem Capodimonte. Hiervon habe ich auf dem Handy nur eine Außenansicht. Die Bilder gaben einen Querschnitt durch Renaissance bis hin zu Barock und entlang der Geschichte Neapels, die von verschiedenen Wechseln in der Herrschaft geprägt ist. Vor allem diverse Karls gaben sich über die Jahrhunderte die Klinken in die Hände bzw. die Kronen weiter.

Von dort ging es weiter zu den Katakomben des Heiligen San Gennaro, der Stadtheilige von Neapel. Dort wurden seit dem 3./4. Jahrhundert Bestattungen vorgenommen, es gibt auch eine frühe Basilika. Erhalten blieben manche Fresken.

Nachmittags spazierten wir durch Neapel und erhielten nochmal einen geschichtlichen Überblick, dieses Mal entlang der Herrscher.

Heute war die erste Tageshälfte dem Archäologischen Nationalmuseum gewidmet. Statuen, Mosaike, Fresken, kleinere Gegenstände vor allem aus Pompeji und Herculaneum sind dort ausgestellt. Das gab auch einen Ausblick auf morgen, wenn es nach Pompeji geht.

Am Nachmittag ging es nochmal durch viele Gassen in der Altstadt, zu Ausgrabungsbereichen unter der Stadt, die zeigen, wie römische Geschäfte und Straßen verliefen. Und es ging in drei verschiedene Kirchen mit gotischem bis barockem Baustil. Insgesamt ein recht langer, aber sehr eindrucksreicher Tag!

Gemäldegalerie Capodimonte von außen
Kurzer Sprung, denn hier waren wir erst nachmittags: An der Front des Palazzo Reale sind acht der Herrscher als Statuen verewigt, hier Alfons V. und Karl V. (ja, der von Spanien).
Katakomben di San Gennaro von Neapel
Fresko in den Katakomben
Archäologisches Nationalmuseum Neapel
Fresken aus Pompeji im Archäologischen Museum
Mosaik im Museum
… und Skulpturen ebendort.
Sowie Spaziergang durch die Gassen Neapels.

Neapel und Kampanien: Erster Rundgang und Pozzuoli

Wir sind gut in Neapel angekommen! Am Flughafen in Frankfurt war alles völlig stressfrei, kurze Schlangen, Koffer kamen an, also insgesamt nix zu spüren von Problemen.

Den Nachmittag hatten wir zur freien Verfügung, dies haben wir für einen ersten Spaziergang durch Neapel genutzt. Die typischen Gassen haben uns gleich fasziniert, ein leckeres Eis wurde glücklich aufgegessen, denn das beste Eis gibt es einfach direkt in Italien… und der Blick auf den Vesuv rundete den Spaziergang ab. Abends erstes Kennenlernen mit der Reisegruppe mit gutem Eindruck.

Heute ging es in Richtung Pozzuoli nördlich von Neapel. Dort lernten wir im Zusammenhang mit den Phlegräischen Feldern die Vokabel des Tages: Bradyseismos. Das ist laienhaft gesagt ein Phänomen, bei dem sich die Erde durch vulkanische Aktivitäten hebt und senkt.

An Besichtigungen standen Rione Terra, die Altstadt, die erst kürzlich nach aufwändigen Restaurationen wieder hergestellt wurde. Zuvor musste sie wegen Bedrohungen durch den oben genannten Bradyseismos evakuiert werden. Unter der Altstadt sind Straßen und Mauerwerke der römischen Zeit freigelegt und zugänglich gemacht worden. Eine erste Einstimmung auf Pompeji und Herculaneum, die uns noch erwarten.

Die Stadt hat auch ein Amphitheater, das zwar kleiner als das Colosseum in Rom ist – aber Zugang zum Bereich unter der Arena ermöglicht. Also in die Gänge, durch die Gladiatoren liefen oder nach der Vorstellung abtransportiert wurden. Es war eben jeder Kampf eine, ähm, Premiere. Unter dem Amphitheater hätte ich gut und gerne noch eine Weile fotografieren können. Perspektiven und Lichteinfall waren wirklich faszinierend. Peter und ich sind beide mit guten Kameras ausgestattet. Kleines “Problem“: Ich mache daher weniger Fotos mit dem Handy, es gibt hier also vielleicht nicht sooo viele direkte erste Eindrücke.

Abends waren wir im Spanischen Viertel, also dort, wo die beinahe klischeehaften Gassen sind, essen. Es ist Samstag, und so waren viele Neapolitaner unterwegs, es gab also auch viele vorbeiziehende Menschen zu beobachten.

Blick auf den Vesuv
Typische enge Gasse im Spanischen Viertel
Pozzuoli
Unter dem Amphitheater von Pozzuoli

Viel erlebt seit dem Hermannsweg

Die Überschrift sagt es schon: Wir durften wieder viel erleben! Hier ein kleiner Schnelldurchlauf, bei dem ich bestimmt noch das eine oder die anderen vergesse. Achtung, es wird ein langer Text… im Zweifelsfall einfach nach unten scrollen, ein paar Bilder anschauen und so auch einen Eindruck erhalten…

Zuerst möchte ich die vielen tollen Besuche nennen, die wir entweder selbst abgestattet oder durch andere erhalten haben. Wir haben uns über jedes dieser Treffen sehr gefreut! Und hoffentlich liegt nicht wieder so viel Zeit zwischen uns bis zum nächsten Wiedersehen! Ganz herzliche Grüße nach Altheim, nach Bremerhaven, nach Soest, nach Zossen, und hier im Umfeld an gleich eine Reihe von lieben Menschen!

Wir waren unterwegs. Zunächst ein paar Tage in Hamburg. Dort durften wir ein Konzert in der Elbphilharmonie genießen. Gegeben wurde ein Orgelkonzert von Naji Hakim. Ich muss zugeben, diesen Künstler hätte ich vermutlich nicht kennen gelernt, wenn sich nicht die Kombination aus Datum und dem Wunsch des Konzertbesuches ergeben hätte… (noch dazu hatten wir die Karten eigentlich für ein Konzert mit Klavier und Orgel gekauft, das coronabedingt abgesagt und durch dieses Konzert ersetzt wurde). Aber auch das ist etwas, was wir seit Anfang 2020 nicht mehr hatten: Sich auf etwas einlassen und sich überraschen lassen. Beim Theaterabo erlebt man auch immer wieder Kultur, die man sonst nicht gezielt aussuchen würde. Jedenfalls insgesamt ein tolles Ereignis!

Ansonsten haben wir uns Hamburg erlaufen, eine Hafenrundfahrt unternommen und einige Stunden in der Kunsthalle verbracht.

Für mich ging es weiter zu meiner Freundin, die ich am längsten kenne – noch von Schulzeiten. Von Hamburg nach Bremerhaven mit dem 9 Euro Ticket, und dort vor Ort haben wir einfach vor allem die Zeit zerbracht, um viel zu sprechen, uns gemeinsam an eins zu erinnern und einfach ein wunderbares Wochenende miteinander zu verbringen.

Für mich ging es dann noch weiter. Nach Berlin fuhr ich ohne Peter, verbrachte dort ein paar Arbeitstage in der Berliner SAP-Niederlassung. Karten für die Philharmonie (Händel: Israel in Egypt) und die Staatsoper Unter den Linden (Puccini: Turandot) hatte ich vorab gekauft. Doch schon wieder: Planänderung durch Corona. Das Konzert in der Philharmonie wurde abgesagt. Macht nix, es gab genug zu erleben, so die Fête de la Musique mit Straßenkünstlern am 21.6. Und die Turandot hat dann tatsächlich stattgefunden und war super.

Einen kompletten Tag hatte ich dann noch zur freien Verfügung. Mein Plan: Tageskarte für die Museumsinsel kaufen und schauen, wie weit ich komme. Ähm, es wurden dann insgesamt 5 Museen… Wobei das letzte nur vielleicht zählt, ich bin kurz nach 17 Uhr noch ins Bode Museum gegangen, obwohl ich nach dem Pergamon-, dem Neuen Museum, der Gemäldegalerie und dem Pergamon Panorama (der Pergamon Altar ist derzeit nicht zugänglich, stattdessen gibt es eine separate Ausstellung mit 360 Grad Panorama – aus meiner Sicht kein Muss…) schon ziemlich platt war…

Als Abschluss gab es einen Besuch in Zossen, auch hier wie in Bremerhaven stand das Treffen mit lieben Menschen im Mittelpunkt.

Ganz ohne Bilder muss unser Mega-Kultur-Projekt auskommen. Im Januar veröffentlichte das Nationaltheater Mannheim sein Programm. Dabei: Als letzte Aufführungen vor dem großen Umbau (für etwa fünf Jahre geht es jetzt erstmal in Ersatzspielstätten) und zum Abschied des Generalmusikdirektors Alexander Soddy, der nach Wien weiterzieht, gibt es einen kompletten Zyklus Ring des Nibelungen! Nun sind wir mit Wagner nie so warm geworden – aber wann wenn nicht in Mannheim sollten wir es wagen? Also Karten gekauft. Vier Termine, alle im Juli, ca. im Wochenabstand. 16 Stunden Oper. Und was soll ich sagen: Es war ein absolut krasses Erlebnis! Wir haben uns an allen vier Terminen die gut 45minütigen Einführungen angehört, was super hilfreich war, zum Verständnis immens beitrug und uns so den Einstieg wirklich unterstützte. Absolut intensives Gesamterlebnis, und wir müssen unser Verhältnis zu Wagner völlig überdenken.

… gesagt getan, man muss in momentanen Zeiten einfach beherzt zur Tat schreiten, wer weiß, ob es wieder lange Lockdowns oder was auch immer gibt. Jedenfalls: Wir waren bei den Bayreuther Festspielen und haben eine Vorstellung von Tannhäuser besucht. Auch das eine absolut intensive Erfahrung, denn die Festspiele an sich sind ja schon ein echtes Happening, mit zwei Pausen à einer ganzen Stunde, so dass bei Beginn um 16 Uhr die Rückkehr im Hotel doch erst um fast 22 Uhr ist. Dort nahmen wir noch eine vorher reservierte Brotzeit ein und purzelten dann müde, aber glücklich ins Bett.

Und zwischendurch war noch das Mittelalterfest in Angelbachtal, auf das wir uns auch sehr gefreut hatten. Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, in Gewandung dorthin zu gehen. Auch dies wieder super – und heiß ersehnt, nachdem es drei Jahre dauerte, bis wir wieder hin durften…

Und nun noch der Ausblick, denn mit diesem Beitrag arbeite ich sozusagen nur noch schnell all das ab, was seitdem passiert ist: Denn morgen geht es in den Urlaub. Auf dem Programm stehen Neapel und Kampanien. Und weil dort so viel ist, was wir sehen möchten, haben wir uns das zweite Mal seit unserer Griechenlandreise 2010 für eine Kulturreise mit Studiosus entschieden. Zu dritt zusammen mit Stefan geht es morgen los, so dass es hier in den nächsten Tagen gleich weitergeht…

Elbphilharmonie
Mehr Elbphilharmonie draußen…
… und Elbphilharmonie drinnen.
Kunsthalle Hamburg
Und Wechsel nach Berlin
Turandot in der Staatsoper Unter den Linden
Pergamon Museum ohne Pergamon
Auf der Museumsinsel mit Blick auf Nofretete
Museumsinsel, es war ein langer, inspirierender Tag!
Endlich wieder Mittelaltermarkt in Angelbachtal
Unter dem zuschauenden Volk beim Ritterturnier
In der ehrwürdigen Halle: Festspielhaus Bayreuth: Bevor Tannhäuser beginnt…
Opern-Immersion: Performance von Venus und ihrer Crew als Teil der Inszenierung
Nach der Aufführung: Brotzeit um 22 Uhr

Soest

Nach unserer Wanderung auf dem Hermannsweg machten wir noch einen kleinen Abstecher nach Soest. Freunde von uns wohnen dort. Zunächst haben wir zu viert einen wunderbaren und informativen Rundgang durch die Stadt unternommen. Das Wetter wurde dabei immer schöner.

Doch der Höhepunkt stand noch bevor. Denn just an diesem Abend war doch eigentlich die mittelalterliche Stadtführung geplant. Ausgerichtet wird diese von den Soester Mittelalterfreunden e.V. – in dem unsere Freunde sehr aktiv sind. Diese Aktivitäten haben wir bisher lesend verfolgt und durften sie dieses Mal live erleben. Da wir ja selbst zumindest als Zuschauer gerne etwa beim Mittelalterfest in Angelbachtal sind, waren wir natürlich total begeistert.

Nochmal ganz herzlichen Dank an Simone und an Jost (übrigens der aktivste Kommentator hier – auch dafür besten Dank!) für die Gastfreundschaft und die wunderbare Zeit in Soest!

Fachwerk, Kirchen, und bei unserem Besuch bestes Wetter
Aus Kirschblüte folgt Blütenteppich
Mehr Fachwerk (und eine Kirche lugt hervor)
Dieses Mal Fachwerk mit Wehrturm
Unter dem Osthofentor: Blick in die Altstadt
Am hübschesten fanden wir die Hohnekirche mit ihren Decken- und Wandmalereien.
Besonderer Höhepunkt: Die mittelalterliche Stadtführung „Gassen-Intermezzo“
Bei der unser Gastgeber auch eine Rolle spielte
Mit Anekdoten: Wie wurde das Pumpernickel erfunden – und benannt?
Kleiner Disput zwischen Waschweibern und Stadtwache …

Hermannsweg: Etappen 7 und 8 und Abschluss

Tja, da ist es schon. Mein letztes Posting vom Hermannsweg. Nicht jedoch das letzte vom Urlaub, Peter und ich freuen uns noch morgen auf Soest, dem ich sicher gerne einen eigenen Artikel widmen werde.

Gestern war eine sehr schöne Etappe durch den Frühling. An Fotos habe ich allerdings nur das vom Aussichtsturm „Eiserner Anton“ eingefügt – unterwegs gab es zwar viel schönes Grün, aber ich habe einfach nicht viel fotografiert.

Dafür standen heute gleich zwei Wander-Highlights auf dem Programm. Das dritte, die Adlerwarte Berlebeck, mussten wir aus Zeitgründen auslassen. Immerhin hatten wir gut 24 Kilometer zu bewältigen, und noch dazu 620 Höhenmeter. Zum Glück sind wir gut eingelaufen und haben auch den achten Tag in Folge gut geschafft.

Etwa auf der Hälfte der Strecke erwartete uns nun der Namensgeber unseres Weges: Hermann auf seinem Denkmal. Nun mag man das etwas protzige Zurschaustellen durchaus auch kritisch sehen – beeindruckend ist das mehr als 50 Meter hohe Denkmal allemal. Unsere Annäherung daran zeigt die Fotostrecke unten. Dank des guten Wetters hatten wir tolle Blicke über den Teutoburger Wald und die nördlich und südlich gelegenen Ebenen mit den dortigen Orten.

Uns persönlich haben noch besser die Externsteine gefallen, die am Ende unserer Route lagen. Die Gesteinsformationen, idyllisch am See gelegen, haben wir zunächst vom Wald aus gesehen. Auch auf diese konnten wir per Treppe steigen, das passende Ticket hatten wir schon als Kombi-Ticket am Hermannsdenkmal erworben und es nun nur noch zum Abstempeln vorzeigen müssen. Am besten verweise ich noch einmal auf die Fotos unten für visuelle Eindrücke…

Der Hermannsweg endet bei den Externsteinen. Als Eggeweg kann man noch weitere Tagesetappen anhängen, wir haben uns aber für die acht Etappen bis hierher entschieden und den erfolgreichen Abschluss mit einem Selfie zu dritt (wird hier nicht veröffentlicht, ist nur für uns drei Wanderer zum Privatgebrauch!) dokumentiert. Wieder eine sehr schöne Wanderung in mittlerweile best eingespielter Gruppe zu dritt!

Abschließend noch etwas Statistik: Wir waren auf 8 Tagesetappen insgesamt 173 Kilometer unterwegs. Diese legten wir in 38 Stunden zurück (Pausen dabei nicht mitgerechnet) und bewältigten insgesamt 3.310 Höhenmeter (also etwa halb so viele wie beim Salzalpensteig). Gebucht hatten wir bei Erlebniswelt Wandern. Die Unterkünfte waren gut ausgewählt, das Gepäck wurde für uns transportiert, und wir haben auch die im Preis inbegriffenen Lunchpakete sehr zu schätzen gewusst.

Der Hermannsweg war durchweg sehr gut beschildert, die Wege waren eher einfach, weil zumeist nicht uneben und insbesondere ohne schwierigen Untergrund. Die Wanderstöcke hatten wir zwar dabei, aber nicht gebraucht. Begegnet sind wir unterwegs nur wenigen Menschen. Über lange Strecken hatten wir den Wald praktisch für uns. Und das Wetter hat auch bestens mitgespielt… Fazit: Alle Daumen hoch, wir sind mit unserer Wahl sehr zufrieden und freuen uns auf die nächsten Wanderungen!

Aussichtsturm “Eiserner Anton“
Annäherung ans Hermannsdenkmal – von hier liegen noch knapp vier Kilometer und einige Höhenmeter zwischen uns und dem Denkmal
Fast da … wir kommen jetzt von Osten und somit sozusagen von hinten, weil wir bergauf um den Hügel gelaufen sind
Und nun in voller Pracht von vorne. Hermann schaut nach Westen. Wir sind die ganze Zeit grob von Westen nach Osten gelaufen, also sozusagen immer auf ihn zu.
Blick vom Denkmal nach Westen
Doch es folgte noch ein Höhepunkt: Die Externsteine
Faszinierende Gesteinsformation
Auch dort konnten wir hoch hinaus, sogar zwei Mal
Verschiedene Perspektiven von den Externsteinen aus…
… mehr Ausblick …
… fotogene Brücke …
… und aus anderem Winkel.
Bevor es wieder hinunter ging.
Tschüss, Externsteine – und damit auch tschüss, Hermannsweg. Schön war‘s!

Hermannsweg: Über Halle nach Bielefeld

Von Dissen (übernachtet hatten wir in Bad Rothenfelde) nach Halle kamen wir an der Burg Ravensberg vorbei. Ansonsten haben wir vor allem wieder den Frühling genossen! Empfehlenswert für die Bestimmung der Bäume und Blumen unterwegs: Die App Flora Incognita…

Auf dem Weg zu unserer Unterkunft in Bielefeld hatten wir uns auf den Tierpark Olderdissen sehr gefreut. Wir waren dort vor vielen Jahren, als wir unseren Studienfreund Andre besuchten, der an die Uni Bielefeld gewechselt war. Und es hat uns wieder sehr gefallen.

Der Tierpark hat sich auf heimische Tierarten spezialisiert. Die Wölfe bekamen wir dieses Mal nicht zu Gesicht. Die Luchse, Bären, Wildkatzen, Murmeltiere, Vielfraße, und weitere Tiere haben sich aber gezeigt. Zum Teil aktiv, manchmal auch eher schlafend…

Als Abschluss der Etappe gab es noch die Sparrenburg in Bielefeld, wo wir unser mitgebrachtes Picknick fertig aufaßen und schließlich zum Hotel weiter liefen.

Der nächste Blog Beitrag wird dann die letzten beiden Etappen beschreiben: Es stehen da Hermannsdenkmal und die Externsteine als abschließende Höhepunkte auf dem Programm.

Fauna …
… und Flora im Teutoburger Wald
Blick vom Fernsehturm Dissen (Achtung, der Ton ist vor allem der rauschende Wind): Von West nach Nord nach Ost. Wir laufen von Westen nach Osten.
Burg Ravensberg vom Burgtor aus
Im Burghof
Burgmauer

Kurz nach dem Start in Halle kamen wir an diesem Haus vorbei.

Tierpark Olderdissen
Einer von zwei Bären, schlafend
… mit Luchsen …
… insgesamt drei …
… wobei nur der dritte aktiv war.
Vielfraß
Sparrenburg in Bielefeld
Burghof
… und Tor

Hermannsweg: Etappen 3 und 4

Unsere Etappen 3 und 4 begannen in Tecklenburg. Von der Burg ging es zu dessen hübscher Altstadt mit vor allem vielen Fachwerkhäusern. Der Weg nach Bad Iburg war geprägt von einer Reihe von Steinbrüchen. Der kalkhaltige Boden ist interessant für die Herstellung von Zement. Nicht die ästhetischste Veränderung der Landschaft… aber wir kennen das, denn auch in Nußloch wird ja derzeit noch der Steinbruch betrieben. Die dortige Materialseilbahn wird jedoch bald stillgelegt.

In Bad Iburg angekommen stand zuerst der Baumwipfelpfad auf dem Programm. Zwei andere solcher Pfade durften wir bereits kennenlernen, und so wollten wir auch diesen erleben. Anders als bei den anderen begann dieser Pfad mit der Aussicht von oben und ging dann über in den Weg, der die Blicke in die Baumkronen erlaubte. Gerade jetzt im Frühling besonders reizvoll, wo die Blätter gerade hervorkommen und manche Bäume noch in voller Blüte stehen. Allgemein ist die Gegend hier sicher zwei, drei Wochen später dran als unsere Gegend. Die Gegend rund um Heidelberg bis nach Freiburg ist nicht umsonst eine der wärmsten Deutschlands…

Auf dem Weg von Bad Iburg weiter nach Dissen war es ein bisschen kühl und regnerisch. Es ging viel durch den Wald. Die Grüntöne kamen gerade dadurch vielleicht besonders gut heraus. Vielleicht auch durch den hohen Anteil an Buchen, die ein besonders helles Grün mit ihren jungen Blättern beitragen.

Burg Tecklenburg
Tecklenburg mit Fachwerkhäusern
Unterwegs entlang von Steinbrüchen, hier der Dyckerhoff-Steinbruch bei Lengerich für Zement
Bad Iburg, Blick auf die Burg
Baumwipfelpfad Bad Iburg, der 3. in unserer “Sammlung“, nach dem an der Saarschleife und im Bayerischen Wald
Blick in die Baumwipfel, jetzt im Frühjahr besonders reizvoll
Unterwegs von Bad Iburg nach Dissen (von dort mit dem Bus nach Bad Rothenfelde): Grün in unterschiedlichsten Tönen
Impression unterwegs
Im Wald auch immer wieder Schäden von Sturm oder anderen Ursachen. Man beachte die Präzision, mit der der Baum die Tafel getroffen hatte…

Hermannsweg: Zwei Etappen von Rheine nach Tecklenburg

Für dieses Frühjahr haben wir uns den Hermannsweg vorgenommen, der von Rheine entlang des Teutoburger Waldes verläuft, mit dem Hermannsdenkmal in der Nähe von Detmold als Ziel und Namen gebender Höhepunkt. Insgesamt ca. 155 km in acht Tagesetappen stehen auf dem Programm.

Angekommen in Rheine war die erste Etappe eher flach. Durch den hübschen Ort Bevergern, das sich als Bundesgolddorf 1991 schmücken durfte (Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“), gelangten wir um „Nassen Dreieck“, wo sich der Dortmund-Ems- und der Mittellandkanal treffen. Die ersten Meter im Teutoburger Wald legten wir auf dem Weg zum Übernachtungsort Riesenbeck zurück. Auf dem Kamm der Hügelkette werden wir auch in den weiteren Etappen viel Zeit im Wald verbringen.

Das Frühjahr ist eine tolle Jahreszeit, alles ist schon grün, und wir hatten an den ersten zwei Tagen schon super viel Glück mit dem Wetter, und die weitere Vorhersage scheint es auch gut mit uns zu meinen.

Rheine
Thusnelda war die Frau von Arminius (= Hermann)
Blick zurück auf Rheine – die erste Etappe führte durch die Ebene
Weg durch Bevergern
Weitere Impressionen aus Bevergern …
… der Ort war hübsch, und auf dem Weg von Rheine nach Riesenbeck der einzige.
… ein letztes sei mir noch erlaubt.
Zur Schönen Aussicht bei Riesenbeck
Bei den Dörenther Klippen…
… auch von den Klippen gleich mal mehrere Impressionen …
… sicher der spektakulärste Teil der Strecke heute.
Der Teutoburger Wald verläuft über einen nur wenige Kilometer schmalen Streifen, dadurch gibt es immer wieder Blicke in die Ebene nach Norden und Süden. Hier nach Norden, zum 2021 stillgelegten Kraftwerk Ibbenbüren.
Unterwegs auf dem Hermannsweg