Von Luxor nach Assuan sind wir per Schiff unterwegs. Zwischenstopps gab es in Edfu am Horus Tempel und in Kom Ombo, auch hier für einen Tempel. Da hier alle Touristen per Schiff unterwegs sind, knubbeln sich in den Tempeln die Menschenmassen – alle kommen gleichzeitig und fahren in etwa gleichzeitig weiter.
Der namensgebende HorusDie Schiffe legen hintereinander an. Um zum Ufer zu gelangen, mussten wir durch sieben (!) Schiffe gehen.Tempel in Kom Ombo.Tempel in Philae.Weitere Impression vom Tempel von Philae. Wegen des Assuan-Staudamms wurde dieser Tempel übrigens versetzt. Auf seinem ursprünglichen Standort stand er nach Bau des Damms immer teilweise unter Wasser. Jetzt steht er nach mühsamer Umsetzung (im wahrsten Sinne des Wortes wurde er Stein für Stein versetzt) auf der höher gelegenen Nachbarinsel.
Im Osten leben die Menschen, im Westen sind die Toten. Jedenfalls in Luxor. Und das Tal der Könige ist eben Pflicht bei einer Ägypten Reise.
Doch vorher ging es zum Tempel der Hatschepsut. Wieder galt: Früh aufstehen hilft, und so erlebten wir diesen einigermaßen leer.
Im Tal der Könige darf man regulär drei Gräber besuchen, unsere Gruppe besuchte die von Ramses I, III und IV. Extra kostete das Grab von Sethos I, wir haben auch dieses Grab besucht und es nicht bereut.
Es ist sicher komplett illusorisch, die Impressionen irgendwie realistisch transportieren zu können, weil Bilder immer nur einen kleinen Ausschnitt zeigen können.
Man muss auch unter die Decke schauenGeflügelte SchlangeSchlange als Symbol für Zeit. Kommt hierher das Symbol der liegenden Acht für Unendlichkeit?
Dieser Beitrag steigt mit einer kleinen Übungsaufgabe ein, siehe Bildunterschrift. Die Auflösung gibt es dann ganz unten im Beitrag. Während ihr dahin scrollt, gibt es auf jeden Fall einige schöne Bildimpressionen und dazwischen – wer mag – auch etwas Text dazu.
Links. Der Fuß. Das Rätsel: Was hat es mit dem Fuß auf sich? Rechts: Peter im Luxor-Tempel, dem Ort des Geschehens, sowie zum Beweis, wo oben und wo unten ist.
Wir sind wieder unterwegs in einer Gegend, in der VIELE Menschen sind. Vor allem viele Touristen. Und deshalb ist früh aufstehen und einfach als erste da sein eine recht gute Strategie. Heute angewandt für den Karnak-Tempel. Hier also einige Impressionen.
Allerdings möchte ich vorher noch etwas loswerden. Nämlich wie super hilfreich die Erläuterungen sind, die wir durch unsere Reiseleiterin erhalten. Viele Details werden dadurch für uns überhaupt erst greifbar. Beim Karnak-Tempel können wir einiges Wissen von gestern anwenden. Etwa wie man von draußen kommend immer näher zum Heiligsten kommt. Welche Bauherren für welche Bereiche zuständig waren, hat sie plastisch geschildert, uns aber auch bei vielen Details wie etwa Darstellungen von Kriegszügen des Ramses II an die Hand genommen.
Direkt am frühen Morgen im Tempel von Karnak mit der berühmten WidderalleeWeitere Widder, wenn man weiter in den Tempel hineingeht. Halle mit den mächtigen SäulenObelisk der Hatschepsut: Gestiftet für Amun-Re, daher hat sich niemand getraut, ihn zu zerstören. Ihr Stiefsohn und Nachfolger packte ihn aber in Nilschlamm ein, was den Obelisken aber zu allem Überfluss besser konservierte.Die großen Statuen kommen noch im Luxor-Tempel, aber auch im Karnak-Tempel gibt es sie.
Das Luxor-Museum zeigt Fundstücke aus der Umgebung, darunter waren einige besonders schöne, die ich euch zwei im Foto teilen möchte:
Die zwar recht kleine, aber besonders hübsche Statue von Amenophis III und…Ein Schiff samt Besatzung
Abends besuchen wir den Luxor Tempel. Hier direkt ein paar eindrucksvolle Impressionen.
Der andere Obelisk steht in ParisStauen aus einem Stück GranitSäulen und Statuen
Hier nun die Auflösung des Fuß-Rätsels (ich hab nicht versprochen, dass die Auflösung kurz ist!): Im Luxor-Tempel kamen sehr viele verschiedene Einflüsse zum Tragen. Zur Zeit, als der Tempel noch richtig Tempel war, reichte dies von Bauherr Amenophis III, der Papa von Echnaton, über Tutenchamon bis zu Ramses II. Später verewigte sich auch Alexander der Große. In den ersten Jahrhunderten nach der Zeitenwende fanden Christen in Teilen des mittlerweile unter Schutt und Steinen liegenden Tempels Zuflucht. Sie nutzten vom reichlich herumliegenden Baumaterial einiges, um einzelne Räume in eine Kirche zu gestalten. Und dabei schauten sie nicht darauf, womit die Steine bereits verziert waren. Dieser Stein mit dem Fuß wurde also zweckentfremdet und irgendwie zu anderen Zwecken eingebaut.
Ihr Lieben, die ihr mitreist (worüber wir uns sehr freuen), ihr müsst jetzt sehr stark sein. Das heißt unter anderem: Viel Text, bevor es mit den Bildern losgeht.
Wir sind angelangt im absoluten Füllhorn, im Überfluss, im Wald, den man vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Die Menge an Eindrücken, mit denen wir nach dem Besuch zweier Tempel heute abgefüllt sind, ist einfach so groß. Da habe ich beim Treffen einer Auswahl an Bildern für euch vermutlich keine Chance, euch wirklich angemessen teilhaben zu lassen. Ich bin jedenfalls einfach platt und immer noch am Verarbeiten.
Hier mein Versuch, dem Ganzen ein wenig Struktur zu geben und es für euch rudimentär einzuordnen. Und ja, es sind wieder viele Fotos von Steinwänden innerhalb von Gebäuden – in der Hoffnung, dass mir eine sinnvolle Auswahl gelungen ist, ohne den Beitrag ewig lang werden zu lassen.
Was stand auf dem Programm: Vormittags der Tempel von Abydos. Dies ist der Totentempel von Sethos I – einem Pharao, von dessen Bautätigkeit wir in Luxor (wo wir mittlerweile angekommen sind) noch mehr sehen werde. Seine Regierungszeit ging von 1290-1279 vor der Zeitenwende. Was werdet ihr sehen: Darstellungen von Sethos, oft zusammen mit seinem Sohn Ramses II, der sehr, sehr lange regierte und wirklich alt wurde – und sicherlich einer der bedeutendsten Pharaonen und auch Feldherren war. (Kurzer Hörtipp zu Ramses II: Geschichten aus der Geschichte Folge 503)
Nachmittags stand der Tempel von Dendera auf dem Programm, dabei sprangen wir in der Zeit gleich mal mehr als 1000 Jahre nach vorn. Zwar entstand der Tempel auf Vorgängerbauten, die womöglich bis ins Alte Reich zurückgehen. Der Bau des von uns besichtigten Tempels wurde jedoch 54 vor der Zeitenwende begonnen. Hauptperson bzw. -göttin ist Muttergöttin Hathor mit ihrer Kuhgestalt.
Tempel von Abydos von draußen. Es geht immer weiter rein, immer weiter hoch, bis zu den heiligsten Bereichen ganz hinten.Die mächtigen Säulen geben einen Eindruck vom Inneren des Tempels in der Eingangshalle.Die Barke wird im heiligsten Teil bei jeder Gottheit dargestellt. Hier ist es Amun-Re (nicht Chnum, wie ursprünglich von mir behauptet – beide werden mit dem Widder dargestellt, aber nur Amun-Re hat zusätzlich wie hier die Sonne über dem Kopf).Darstellung von Papa Sethos (rechts) und Sohn Ramses II (2. von rechts) mit Stier (links) beim Fest Heb-Sed,. Ziel: Ramses soll den Stier erlegen, um den Schwanz des Tieres als Zeichen der Stärke fortan tragen zu können. In Sakkara hatten wir hierzu schon gelernt, dass dies bereits im Alten Reich so gehalten wurde. Die Göttin Isis.Die Königsliste von Abydos – hier sind alle vorherigen Pharaonen aufgelistet, wobei ein paar strategische Auslassungen stattgefunden haben. Echnaton und Hatschepsut wurden etwa nicht genannt. Vielleicht kein sehr spannendes Bild, aber für die Archäologen sehr bedeutend.
Kommen wir zum Tempel von Dendera:
Beginnen wir wieder bei der Außenansicht. Hier geht es ins Innere, und das Heiligste ist in der Mitte – der griechisch-römische Einfluss kommt zur Geltung.Es ist ja der Hathor-Tempel, die man oben an den Säulen mit den Kuhohren sieht. Allgemein erhält man wieder einen Eindruck von der Räumlichkeit, wenn auch nur einen sehr kleinen Ausschnitt.Unter der Decke: Göttin Nut, die die Sonne abends verschluckt und morgens wieder gebiertDetail aus einem der reich verzierten anderen Räume – ausgewählt durch mich wegen der Ibisse.Außenfassade des Tempels hinten: Kleopatra VII mit ihrem Sohn Cäsarion (der Kleine vor ihr).
Es war viel Fahrtstrecke zurückzulegen. Von Alexandria nach Minya gab es als Besichtigung einen Zwischenstop in der Mall of Arabia, davon habe ich aber kein Foto. Wir nutzten den Aufenthalt, um uns die Beine zu vertreten.
In Minya selbst war unser Hotel für zwei Nächte direkt gegenüber der christlichen Kirche, die an der Stelle errichtet wurde, wo die heilige Familie Zuflucht fand, als sie aus Israel geflohen war. Die christlichen Kirchen, das hatten wir schon in Alexandria gesehen, sind stark bewacht. Bewaffnete Polizei ist präsent. In der Kirche selbst schien Fotografieren nicht erwünscht zu sein, aber vielleicht war ich auch zu vorsichtig.
Insgesamt sind wir in einer touristisch absolut nicht überlaufenen Gegend unterwegs. Das wird ab morgen, wenn wir Luxor erreichen, wieder anders. In Minya und auch in Abydos wurden wir von den Sicherheitskräften daran gehindert, selbständig in den Ort zu gehen. Bei allen Besichtigungen sind schwer bewaffnete Polizisten dabei.
Gestern besuchten wir zunächst die Gräber bei Beni Hassan. Bestattet wurden dort Würdenträger. Wie im ganzen Beitrag heute gibt es vor allem Fotos von Wandbildern.
Szenen aus der LandwirtschaftSchöner SkarabäusNochmal Szenen aus der Landwirtschaft
Von Beni Hassan ging es nach Tuna el Gebel, wo viele Tiermumien gefunden wurden, vor allem Paviane und Ibisse, die beide für den Gott Toth stehen.
Pavian-MumiePavian-Statue
Heute stand ein Abstecher zum „Ketzerkönig“ Echnaton auf dem Programm. In Tell El-Armana besichtigten wir Gräber, in denen Darstellungen von Echnaton und seiner Frau Nofretete herausgeschlagen worden sind.
Auf allen Fotos sieht man die Sonnenstrahlen von Aton. Man sieht die entfernten Figuren. Was man auch sieht: Die Hände am Ende der Sonnenstrahlen.Eine weitere Darstellung der königlichen Familie mit herausgeschlagenen Gesichtern und der Sonne.Der Grund, weshalb ich dieses Foto auswähle: Man sieht sehr markant die Umrisse der Nofretete, so wie man sie von der Büste her kennt.
Eine Reihe von Stationen gab es an Tag 3 der Rundreise zu erleben. Ich beschreibe es in der chronologischen Reihenfolge und versuche, jede Station mit ein bisschen Info und den Fotos dazu zu beschreiben. Allgemein gilt: Heute stand weniger das antike Ägypten im Mittelpunkt. Zum Abschluss waren wir ganz im Hier und Jetzt und schlenderten durch die Innenstadt mit ihrem Gewusel und Lärm, wichen den Autos beim Überqueren von Straßen aus und beobachteten die Menschen in ihrem Alltag.
Den Start machten die Katakomben von Kom el-Schukafa. Die Grabanlage aus der griechisch-römischen Zeit wurde erst um 1900 entdeckt und zeigt Wandbilder mit Einflüssen ägyptischer, römischer und griechischer Herkunft. Ein wenig fühlten wir uns an die Katakomben di San Gennaro in Neapel erinnert – nur natürlich hier zusätzlich mit dem Ägyptischen.
Katakomben von Kom el-SchufakaWandbild in den Katakomben mit klar ägyptischem Ursprung, aber rechts sieht man an Dingen wie Frisur oder Gewand auch den Einfluss anderer Mittelmeerländer.Und noch ein Detail aus den Katakomben
Alexandria hat eine lange Geschichte – gegründet 331 vor der Zeitenwende. Wo immer Bauvorhaben geplant werden, können diese jäh beendet werden, sobald auf dem Baugrund archäologische Funde gemacht werden. So auch auf dem Gelände des Theaters. Hier wurden amphitheater-ähnliche Anordnungen gefunden, die aber wohl auch eher Hörsäle gewesen sein könnte. Grundrisse von Villen und einer Therme wurden ebenfalls freigelegt. Das Ganze ist wohl noch nicht sehr lange bekannt, und beim Rundgang über das Gelände konnten wir Archäologie „live“ beobachten, weil die Arbeiten andauern.
Hörsaal oder Theater? Laut unserer Reiseleiterin spricht einiges für ersteres.Überblick über das Gelände.Hier wird noch gearbeitet.
Die Bibliothek von Alexander der Antike ist bekanntlich den Flammen zum Opfer gefallen. Nach fleißigen Spendensammlungen hat Alexandria jedoch wieder eine große Bibliothek, die 2002 eingeweiht wurde. Die Architektur ist faszinierend. Hier der Versuch, die Eindrücke zu teilen. Das dritte Foto entstand vom nächsten Ziel aus, ich bringe das Bild dennoch mal zusammen mit dem Text hier.
Am Eingang zum Gelände der BibliothekIn der Bibliothek. Sie ist rund und hat eine Dachneigung, die es etwas wie ein UFO nach Vollbremsung mit der Nase nach unten aussehen lässt.Etwa in der Mitte der Küste hinten im Bild sieht man die einer Rampe ähnelnde Architektur der Bibliothek. Hier von Pharos aus gesehen.
Ein Weltwunder gab es bereits am ersten Tag, ein weiteres hätte es geben können, wenn es nicht vor ein paar hundert Jahren endgültig zerstört worden wäre. Schuld waren hier aber Naturgewalten, vor allem Erdbeben. An der Stelle, wo früher der Leuchtturm von Pharos gestanden haben soll, befindet sich nun die Qaitbay Zitadelle. Unter anderem die Engländer haben Ägypten hier angegriffen, um sich die Kontrolle über den Suez-Kanal zu sichern. Der Tag hatte also einige Aspekte geboten, die weit auf der Seite der Geschichte anzusiedeln ist, die sich nach der Zeitenwende abgespielt hat.
Die Zitadelle
Zum Abschluss des Tages hatten wir die Möglichkeit, auf eigene Faust die Innenstadt von Alexandria zu erkunden. Wir sind einfach durch die Straßen und Gassen gelaufen. Mit genügend respektvollem Abstand habe ich versucht, ein paar Eindrücke aus dem Alltag einzufangen. Stellt euch bitte lauten Verkehr und viel Gehupe dazu als Geräuschkulisse vor. Morgen wird ein langer Tag sein, der hauptsächlich aus Busfahrt besteht. Das Ziel ist Minya. Die Besichtigungen gehen also erst übermorgen weiter, was auch bedeutet: Morgen ist auf jeden Fall Blog-Pause.
Eindrücke Teil 1 …Teil 2 – Verkauf sowohl in Geschäften als auch auf der StraßeTeil 3 – und hier vorwiegend marktähnliches Treiben.
Die Schätze im Land sind so reichhaltig, dass sich damit sehr viele Museen füllen lassen. In Kairo stand am Vormittag das erst vor wenigen Jahren neu eröffnete Museum der Ägyptischen Zivilisation auf dem Programm. Bestückt wurde es mit einer Auswahl an Exponaten aus dem Ägyptischen Museum, das für die vielen archäo- und ägyptologischen Fundstücke schon lange zu klein und zu voll geworden war.
Ein Höhepunkt dabei muss ohne „Beweise“ besichtigt werden – fotografieren verboten: Die Mumien. Diese sind chronologisch von alt nach neu ausgestellt, und zu jeder anwesenden toten Person werden in aller Kürze einige Informationen gegeben. So wichtige Herrscher wie Ramses II. und Hatschepsut zählen dazu. Beide werden uns im weiteren Lauf der Reise noch anhand der von ihnen gebauten Monumente wieder begegnen. Zu Ramses II. hatten wir schon gestern gelernt, dass er sehr alt wurde. Dies sah man der Mumie durchaus auch an, etwa am Gesicht. Die Zurschaustellung der Mumien ist wohl durchaus umstritten – die hier gewählte Form fand ich persönlich jedoch durchaus angemessen und respektvoll.
Im zweiten Teil der Ausstellung gab es Ausstellungsstücke quer durch die Geschichte Ägyptens etwa zu den Schreibern, zu Kosmetik, zur Landwirtschaft und zu vielem mehr. Weitere Teile beschäftigen sich mit dem koptischen, dem muslimischen und auch dem jüdischen Ägypten.
Mitte und rechts: Museum der Ägyptischen Zivilisation. Links: Moderne Kunst, was bekanntlich oft eine Frage des Geschmacks ist. Darstellung eines Schreibers sowie Werkzeuge zum Schreiben. Der Ibis steht für den Gott Toth, der wiederum für die Gelehrsamkeit steht. Der lange Schnabel des Ibis passt ja auch zum Schreibgerät.Darstellung von Schutzgöttern. Oben links und in der Mitte die Kobra, die auch schon in Sakkara vorkam. Bei der linken Figur sieht man die Kobra eigentlich erst von der Seite.
Weiter ging es Richtung Alexandria. Dort besuchten wir das Griechisch-Römische Museum – von Alexander dem Großen über Kleopatra mit ihren römischen Liebhabern bis zu römischen Herrschern wie Diokletian, der im 3. und frühen 4. Jahrhundert nach der Zeitenwende lebte und wegen seiner brutalen Christenverfolgung berüchtigt war,
Ferner zu sehen: Viele Figuren, Mosaike, Statuen, Darstellungen von Wohnräumen und etliches mehr. Ich teile einfach mal ein paar Eindrücke, die sicherlich dem umfangreichen Museum nicht wirklich gerecht werden und zum Teil auch meiner Auswahl von mir interessant erscheinenden Perspektiven geschuldet sind.
Kleopatra VII. – also DIE KleopatraDie Zwillingskinder von Kleopatra (DER Kleopatra) mit Marc Anton. Sehr zu empfehlen hierzu der Podcast „Geschichten aus der Geschichte“, Folge 390: https://www.geschichte.fm/archiv/gag390/Mir gefiel die Perspektive, aber es ist natürlich auch inhaltlich ein gutes Beispiel für den griechisch-römischen Einfluss: Die Darstellung der Statuen kennt man eher von anderen Anrainern des Mittelmeers. Der ägyptische Einfluss ist zu sehen etwa links beim Kopfschmuck, beim Isis-Knoten im Gewand der Dame (2. von rechts).Abschließend ein Eindruck von unserem Hotelzimmer aus. Der Leuchtturm von Pharos ist schon lange nicht mehr da, aber kleinere Exemplare dürfen noch erstrahlen.
Wie schon 2023 (nach Mexiko) führt uns unser Jahresurlaub in diesem Jahr erst spät im Jahr in die Ferne. In diesem Jahr geht es – der Titel des Beitrags verrät es – nach Ägypten. Erneut haben wir eine Rundreise mit Studiosus gebucht. Am ersten Tag gab es gleich mehrere Höhepunkte – erwartete und unerwartete.
Bereits kurz von Flugzeug aus gesehen hatten wir die Pyramiden im nächtlichen Kairo – wir landeten erst spät am Abend. Heute führte der erste Weg nach sehr frühem Aufstehen zu Sphinx und Pyramiden. Der frühe Start zahlte sich aber aus – wir waren vor den großen Massen da. Ich lasse einfach ein paar Fotos sprechen.
Sphinx und Chephren Pyramide (man sieht es am „Häubchen“ – der noch vorhandenen Verkleidung rund um die Spitze, die diese von der Cheops-Pyramide unterscheidet)Impression von Souvernirständen mit Mykerinos-PyramideAus der Nähe kann man bewundern, wie groß die Steine sind – dafür sieht es aber auch unregelmäßig aus.Alle drei vom Panorama-Punkt aus betrachtet – man muss allerdings standhaft all die Angebote zum wahlweise Reiten oder Fotografieren der Kamele ignorieren
Weiter ging es nach Sakkara. Die Stufenpyramide ist ja sozusagen der Vorläufer der Pyramiden von Gizeh. Unsere Reiseleiterin führte uns durch einen Gang mit den ersten bekannten Säulen (davon habe ich kein gutes Foto), zu einem Tempel, dessen Umrisse und Teile noch zu sehen sind, sowie zu einem Fries mit Kobras.
Der geheime Höhepunkt war jedoch die Grabstätte von Akhti-Hotep und Ptah-Hotep in der Nähe der Stufenpyramide. Hier sind Wandreliefs erhalten, die ich mir wohl stundenlang hätte ansehen können. An einer Stelle hat es nicht zur Fertigstellung gereicht, dafür kann man den Arbeitsprozess nachvollziehen – erst die Form aufmalen, dann den Umriss freilegen, schließlich die Details ausprägen.
Stufenpyramide von Sakkara mit den Kobras im VordergrundVon rechts nach links nimmt der Bearbeitungsgrad zu: Man sieht, wie die Bilder entstehen. Allgemein gab es in diesem Grab sehr viel zu sehen, und unsere Reiseleiterin hat es mit ihren Erläuterungen super spannend und plastisch geschildert.
Als Abschluss eines langen Besichtigungstages – für Gizeh und Sakkara haben wir gut 6 Stunden inklusive Fahrt gehabt – ging es noch zur Zitadelle von Kairo. Dort ist eine Moschee, die wir besichtigt haben. Das Licht innen war – wie auch bei großen Kathedralen wie etwa die in der Normandie – einfach magisch, aber schwer mit der einfachen Handy-Kamera einzufangen. Ihr müsst mir also glauben 😉
Vor der Moschee von Kairo – die Uhr recht ist ein Geschenk der Franzosen. Die haben dafür den Obelisken erhalten – der jetzt auf der Place de la Concorde steht. Allgemein hätten wohl die Ägypter gern den einen oder anderen Kunstschatz aus meist europäischen Museen ganz gern zurück.
Unser Programm wird sehr voll sein. Morgen geht es nach Alexandria. Nach Kairo kommen wir aber nochmal zurück, und ich denke, dann werde ich nochmal von hier zu berichten haben. Aber natürlich gibt es zwischendurch einen Haufen Eindrücke von den weiteren Stationen der Reise.
Es liegen drei ereignisreiche und anstrengende Touren hinter mir. Zunächst ging es von Passau nach Linz und damit von Bayern nach Österreich. Meine ursprüngliche Planung enthielt fünf Fährfahrten, da aber viel Regen angekündigt war, versuchte ich, ein paar Höhenmeter zu sparen. Dadurch gab es nur drei Bootsfahrten. Viele der Fähren sind hauptsächlich für Radfahrer und Wanderer gedacht. Sie kommen bei Bedarf per Anruf zur Anlegestelle. Gleich die erste Fähre war eine Längsfähre, die mich während eines starken Schauers an drei Hügeln vorbeifuhr und danach an der gleichen Donauseite wieder absetzte. Es gab keine gute Radtour über die Hügel auf meiner Donauseite. Der offizielle Donauradweg verläuft so auch durch die Flussmitte.
Weiter ging es über eine weitere Fähre nach Aschach. Ich hatte zwar schon einen sehr schmackhaften Marillenkuchen gegessen, da aber noch viele Kilometer vor mir lagen und das Wetter gar nicht mehr so schlecht aussah, stoppte ich spontan bei Jumbo‘s Würstelstand und verspeiste eine unerwartet schmackhafte Steckerlfisch-Forelle. Wer immer mal wieder nach Aschach an der Donau kommt: Diese Forelle sollte sich niemand entgehen lassen.
Mit neuer Energie ausgestattet radelte ich dann ins bisher gewaltigste Gewitter des Urlaubs. Ich habe zwar ein Selfie von dem Erlebnis, es ist aber zu nass fürs Veröffentlichen.
Die Übernachtung war in Linz. Ich bin nur kurz durch die Stadt spaziert, um etwas zu essen. Dabei wirkte sie aber sehr sympathisch und lebendig, was natürlich daran liegen könnte, dass es Freitagabend war.
Am Samstag war es unverhofft trockener. Mein Weg führte durch Albern über Grein nach Ybbs und noch etwas weiter nach Pöchlarn, dem bekannten Nibelungenort. Neben Rheingold gibt es ja noch das Donausilber. Netterweise wird ein Vorläufer von Pöchlarn – Bechelaren – im Nibelungenlied als Ort für ein friedliches Festgelage erwähnt.
Heute war die Tour mit 50 km relativ kurz. Über Melk ging es durch die Wachau bis Krems. Die Wachau wirkt ein klein wenig wie eine Mischung aus Pfalz, Rheingau und Mosel. Es gibt leckere Marillen und hervorragenden grünen Veltliner. Vielleicht war und ist dies der schönste Streckenabschnitt der gesamten Donau.
Morgen starte ich zur finalen Etappe nach Wien, es verbleiben noch ca. 90 km.
In der Ferne ist schon Österreich zu sehenZwischen zwei SchauernJumbo‘s WürstelstandLinz: Erster Wegweiser gen WienLinz am AbendAlbernAuch albern?Nibelungendenkmal in Pöchlarn. Alle im Nibelungenlied erwähnten Städte sind per Wappen zu sehen.Melk – Tor ins WachauImpression im WachauDonau im WachauKrems – KunsthochschuleKrems – Karrikaturenmuseum
Die Etappe nach Passau war noch länger als geplant, da mich einige Baustellen zu größeren Umwegen zwangen. Am Ende waren es 107 km – eine neue Tagesbestleistung. Da der Tag regnerisch und kühl war, hatte ich wenig Muse zum Fotografieren.
Dafür gab es heute einen Pausentag mit Besichtigung der Altstadt von Passau. Auch in Passau steht ein Dom, vielleicht etwas barocker, als es ein Auge ertragen möchte, d. h., er wirkt leicht kitschig. Dafür beherbergt er die weltweit größte Orgel. Insgesamt sind es 17.974 Pfeifen. Jeden Tag um 12:00 Uhr gibt es ein Orgelkonzert. Zufälligerweise kam ich um 11.15 Uhr und kaufte deshalb gleich ein Ticket. Leider sind zwei der fünf Orgeln momentan in der Wartung. Das gesamte Tonspektrum ist erst 2028 wieder zu hören. Aber auch mit ein paar Pfeifen weniger waren Klangumfang und ‑volumen beeindruckend.
Die Altstadt von Passau liegt auf einer Halbinsel, an deren Spitze sich drei Flüsse vereinigen und als Donau weiterfließen. Obwohl viele Touristen unterwegs sind, wirkt die Stadt beschaulich. Regensburg vermochte aber mehr zu begeistern.
Morgen geht es weiter nach Linz. Ab jetzt gibt es fast immer einen Weg sowohl am Nord- als auch am Südufer. Flußwechsel sind oft per Fähre möglich. Da es wahrscheinlich wieder regnet und die Strecke ähnlich lang wie die letzte Etappe ist, will ich versuchen den Weg mit dem wenigsten Hügeln zu finden und zunächst am Nordufer starten. Da auch die Etappe nach Limz bis Ybbs sehr lang und erschöpfend ist, werde ich den nächsten Beitrag erst in Krems schreiben.
Blick auf Passau vom Hügel nebenan.Blick vom Dreiflußeck – der Landspitze von Passau – auf den Hügel mit Burg.Dominnenraum mit Orgel (nicht zu sehen).