Schluchtensteig 2020

Vom 3.-10.9. sind wir zu dritt – Peter, Stefan und ich – den Schluchtensteig im Schwarzwald gewandert. Insgesamt etwas über 120 km, mehr als 3.000 Höhenmeter, gut 33 Stunden in Bewegung und mindestens 200.000 Schritten in sechs Etappen haben wir die Strecke von Stühlingen nach Wehr bewältigt. Ich habe dieses Mal keine eigene Karte auf Google Maps erstellt – der oben angegebene Link führt zur offiziellen Beschreibung und gibt einen guten Gesamteindruck.

Wie auch schon beim West Highland Way (Link zu unserer Tour vom Vorjahr) haben wir uns den gar nicht so unbezahlbaren Luxus gegönnt, uns das Gepäck von Ort zu Ort transportieren zu lassen. Der von uns ausgewählte Veranstalter Original Landreisen hatte nicht nur ein gutes Händchen bei der Auswahl der Unterkünfte, auch die Logistik mit dem Gepäck hatte wunderbar geklappt.

Das Faszinierende am Schluchtensteig sind natürlich primär – Nomen est Omen – die Schluchten. Vor allem der zweite Tag, der mehrere Stunden entlang der Schlucht der Wutach führt, war anspruchsvoll, wild und romantisch. Einziger kleiner Wermutstropfen: Da wir donnerstags angereist waren, um den Samstag-bis-Samstag-Urlaubern auszuweichen, waren wir am Samstag (sic!) in der Wutachschlucht – ausgerechnet, wenn die Wochenend-Ausflügler auch dort sind. Es war also einigermaßen voll, noch dazu in der engen Schlucht, wo in diesem Jahr wegen Corona alles nochmal anders ist (und aus diesem Grund waren wir auch nicht wie ursprünglich geplant auf La Gomera wandern, sondern eben im Ländle). Empfehlung also: Wer den Schluchtensteig ebenfalls wandert, sollte versuchen, diese Tagestour auf einen Wochentag zu legen.

Während der erste und dritte Tag ebenfalls entlang der Wutach führten, wobei es stetig bergauf, also entgegen des Wasserlaufs ging, waren die Schluchtenstrecken an den anderen Tagen deutlich kürzer. Die Bannwaldschlucht am Ende der vierten, sowie die Wehraschlucht am fünften und sechsten Tag hielten jedoch nochmals schöne Schluchtenimpressionen bereit.

Andere Landschaftshöhepunkte waren vor allem schöne Aussichtspunkte, die bei gutem Wetter eine Sicht bis zu den Schweizer Alpen erlaubte. Wir hatten viel Glück und blieben nicht nur während der gesamten Strecke trocken, sondern durften auch solche Aussichten genießen. Durch Täler und Wälder erhielten wir weitere Eindrücke der Schwarzwälder Land(wirt)schaft. Ein wenig Kultur erlebten wir am Ende der vierten Etappe, die uns nach St. Blasien mit dem dortigen Dom führte. Der Name leitet sich von der großen Kuppel (französisch „dôme“) ab, nicht von einem Bischofssitz.

Doch ich will die Bilder sprechen lassen. Chronologisch wird’s nicht, ich suche einfach nach meinem eigenen Geschmack einige Bilder aus und schreibe kurz dazu, was mir dazu erzählenswert erscheint.

Der Startort Stühlingen liegt nahe zur Grenze mit der Schweiz. Diese Brücke über die Wutach quert genau die Landesgrenze – das Bild zeigt „drüben“ die Schweizer Seite.
Während unserer ersten Etappe sind wir immer wieder den Gleisen der Sauschwänzlebahn – und hier auch dem Zug selbst – begegnet. Der Name stammt von der „kringeligen“ Streckenführung.
Weiter entlang der Wutach, weiter begleitet uns die Sauschwänzlebahn, hier mit einer Brücke.
Impression vom Weg entlang der Schlucht.
Kurz vor Erreichen unserer ersten Etappenziels ein toller Panoramablick. Wer genau hinsieht, erkennt zumindest am Ende der knapp 9 Sekunden in der Ferne die Silhouetten der Schweizer Alpen…
Am zweiten Tag ging es vor allem entlang der Wutach mit vielen Schluchtenimpressionen. Hier einer der Wasserfälle zu Beginn …
… und hier einer kurz vor Ende dieser Schluchtenetappe. Durchaus anspruchsvoll zu wandern – aber sehr reizvoll und lohnenswert!
Schöne Rastplätze am Wegesrand laden zum Verweilen ein. Oder zum Bauen. Der Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen: Die einen „wollen“, die anderen „müssen“ einen Turm bauen.
Übernachtung in Löffingen, erreichbar von der Schlucht aus mit dem Wanderbus.
Vorbei am „Räuberschlössle“ – zwar ohne Räuber und ohne Schloss, aber das Flair zählt 🙂
Gegen Ende der dritten Etappe gelangen wir zur Mündung der Gutach und der Haslach in die Wutach.
An der Klamm vorbei – wie an vielen anderen Stellen mit wildromantischen Impressionen.
Erster Blick auf den Schluchsee, der am vierten Tag auf dem Programm steht. Ein paar Stunden später werden wir ihn zum Teil umrundet und auf der gegenüberliegenden Seite den nächsten Hügel erklommen haben…
… doch nicht ohne uns vorher bei einer Jause mit Holunderblütenschorle und Kürbissuppe zu stärken.
Blick zurück – hier sind wir schon gegenüber angekommen.
Auch zum Abschluss dieses Tages eine Schlucht, wenn auch nur eine kurze…
Übernachtung gegenüber vom Dom in St. Blasien. Das Foto stammt von morgens, als wir zur fünften Etappe aufbrachen.
Typische Schwarzwaldlandschaft
Und hier noch ein letzter Eindruck der Wehraschlucht.

2 Antworten auf „Schluchtensteig 2020“

  1. Das scheint ja eine tolle Wanderung bei bestem Wetter gewesen zu sein!
    Ich selbst träume ja davon, iwann mal die Etsch von der Quelle bis zur Mündung zu erwandern… (OK, in mehreren Etappen natürlich!)

    VLG auch von Simone!

    1. Vielen Dank an euch beide! Ja, wir hatten viel Glück mit dem Wetter. Gerade in den Schluchten wird es wohl auch echt heftig bei Regen, da muss man dann ggf. auch alternative Routen nehmen. Herzliche Grüße von Kathrin und Peter.

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