Cornwall: Abschluss des South West Coast Path

Von St Ives aus waren es vier weitere Tagesetappen bis Penzance. Und zwar solche, die es echt in sich hatten. Gleich nach Verlassen des geschäftigen und belebten St Ives wurde der Weg einsam. Viele steile Auf- und Anstiege (zwar immer nur bis maximal 100 Höhenmeter am Stück, aber je steiler, desto pust), einiges Klettern über unwegsames Gelände, enge Stellen, an denen man von der „Botanik gestreichelt“ wird – weil der Weg eng und die Büsche, Gräser und sonstige Pflanzen 2 Meter oder höher sind, sowie den Weg kaum erkennen lassen.

Das macht (uns) viel Spaß, ist aber auch doch durchaus anstrengend. Mehr als 3 km/h haben wir im Schnitt kaum geschafft. Erstaunlich, wie viele neue Eindrücke die Landschaft immer wieder bietet. Bei der letzten Etappe etwa hatten wir sogar waldige Stücke.

Erneut lasse ich vor allem Bilder sprechen. Auch wenn das Gesamterlebnis mit frischem Meerwind im Gesicht, dem abwechselnd sandigen (am Strand), felsigen oder auch weichem (wenn über grasige oder sonstwie bewachsene Wege) Untergrund unter den Füßen oder den Geräuschen von Wellen, Vögeln oder auch Insekten (letzteres zum Glück selten) im Ohr nicht wirklich zu beschreiben ist.

Bevor es weiter nach London geht, werden wir uns morgen in Penzance noch das Golowan Festival ansehen. Ähnlich dem Karneval mit Umzug und Straßenfest wird die Mittsommernacht gefeiert. Eher zufällig erfuhren wir davon – geplant war es jedenfalls nicht.

Hier einige Spezialitäten aus Cornwall, die wir sehr schätzen: Cornish Pasty, die vielfältig gefüllten Pasteten – Eis mit der regionalen Milch – Cream Tea = Tee mit Scones und Clotted Cream. Alles sehr energiereich, aber nach langen Wanderungen natürlich auch hochwillkommen.

Der letzte Blogbeitrag unseres Urlaubs ist dies jedoch nicht, am Sonntag geht es weiter nach London. Ob ich dann einen oder zwei Beiträge aus London (und vielleicht auch ein wenig über das Festival) schreibe, ergibt sich dann.

Entlang der Strecke gab es weitere Leuchttürme. Hier das Pendeen Lighthouse.
Der bei Land‘s End…
… und hier das Tater du Lighthouse (so heißt es wirklich), der zuletzt (1965 in Betrieb genommen) in Cornwall gebaute Leuchtturm.
Das Ensemble aus Meer, Leuchtturm, Blumenwiese und Felsen (hier herrscht Granit und Schiefer vor, wie unser Freund Stefan heute recherchierte) passt noch zur Fotoserie der Leuchttürme, auch wenn dadurch der bei Land‘s End nochmal dabei ist.
Das Wrack der RMS Mulheim, die 2003 in der Nähe von Land’s End gestrandet war, siehe dazu hier: https://en.wikipedia.org/wiki/MV_RMS_Mulheim
Die Fotos sind nicht chronologisch, wer lieber die Zuordnung zu den Orten sehen möchte, kann sich mit mir in Verbindung setzen, um auf meine bebilderte Komoot Collection zugreifen zu können. Hier die kleine verfallene Kapelle bei Cape Cornwall.
Die Farben des Wassers, der Strände und auch der Felsen, mit viel Grün auf den Klippen sind einfach so, dass man sich nicht sattsehen kann.
Sei es zur Unterkunft oder zur Rast: Manches Mal liefen wir vom Coast Path auf Public Footpaths. Das System dieser Wegerechte ist typisch für Großbritannien. Und hat uns nochmal schöne Vegetation und Landschaft geboten.
Der Weg kommt oft genug bis hinunter ans Wasser. Und danach geht es meist wieder steil hoch. Und die Stufen müssen wohl für wahre Riesen gemacht sein, jedenfalls sind sie echt hoch…
Der Weg kann sehr abwechslungsreich sein, hier ging es über eine Strecke am Felsenstrand.
… und hier durch ein Waldstück. Der Schatten und die kühlere Luft war hochwillkommen. Wobei, daheim hat es dieser Tage deutlich über 30 Grad Celsius, hier nur knapp über 20 – doch es gibt eben kaum Schatten, so dass guter Sonnenschutz wirklich wichtig ist.
Und zum Abschluss noch ein Bild mit Tierwelt.
Kurzer Sprung zurück nach St Ives, aber nur stellvertretend, weil hier fotografiert: Moomaid of Zennor ist die Eismarke, die wir am häufigsten gesehen (und einige Male auch glücklich verzehrt) haben.
Und schließlich die Zusammenfassung und damit die Statistik bei Komoot.