Schluchtensteig 2020

Vom 3.-10.9. sind wir zu dritt – Peter, Stefan und ich – den Schluchtensteig im Schwarzwald gewandert. Insgesamt etwas über 120 km, mehr als 3.000 Höhenmeter, gut 33 Stunden in Bewegung und mindestens 200.000 Schritten in sechs Etappen haben wir die Strecke von Stühlingen nach Wehr bewältigt. Ich habe dieses Mal keine eigene Karte auf Google Maps erstellt – der oben angegebene Link führt zur offiziellen Beschreibung und gibt einen guten Gesamteindruck.

Wie auch schon beim West Highland Way (Link zu unserer Tour vom Vorjahr) haben wir uns den gar nicht so unbezahlbaren Luxus gegönnt, uns das Gepäck von Ort zu Ort transportieren zu lassen. Der von uns ausgewählte Veranstalter Original Landreisen hatte nicht nur ein gutes Händchen bei der Auswahl der Unterkünfte, auch die Logistik mit dem Gepäck hatte wunderbar geklappt.

Das Faszinierende am Schluchtensteig sind natürlich primär – Nomen est Omen – die Schluchten. Vor allem der zweite Tag, der mehrere Stunden entlang der Schlucht der Wutach führt, war anspruchsvoll, wild und romantisch. Einziger kleiner Wermutstropfen: Da wir donnerstags angereist waren, um den Samstag-bis-Samstag-Urlaubern auszuweichen, waren wir am Samstag (sic!) in der Wutachschlucht – ausgerechnet, wenn die Wochenend-Ausflügler auch dort sind. Es war also einigermaßen voll, noch dazu in der engen Schlucht, wo in diesem Jahr wegen Corona alles nochmal anders ist (und aus diesem Grund waren wir auch nicht wie ursprünglich geplant auf La Gomera wandern, sondern eben im Ländle). Empfehlung also: Wer den Schluchtensteig ebenfalls wandert, sollte versuchen, diese Tagestour auf einen Wochentag zu legen.

Während der erste und dritte Tag ebenfalls entlang der Wutach führten, wobei es stetig bergauf, also entgegen des Wasserlaufs ging, waren die Schluchtenstrecken an den anderen Tagen deutlich kürzer. Die Bannwaldschlucht am Ende der vierten, sowie die Wehraschlucht am fünften und sechsten Tag hielten jedoch nochmals schöne Schluchtenimpressionen bereit.

Andere Landschaftshöhepunkte waren vor allem schöne Aussichtspunkte, die bei gutem Wetter eine Sicht bis zu den Schweizer Alpen erlaubte. Wir hatten viel Glück und blieben nicht nur während der gesamten Strecke trocken, sondern durften auch solche Aussichten genießen. Durch Täler und Wälder erhielten wir weitere Eindrücke der Schwarzwälder Land(wirt)schaft. Ein wenig Kultur erlebten wir am Ende der vierten Etappe, die uns nach St. Blasien mit dem dortigen Dom führte. Der Name leitet sich von der großen Kuppel (französisch „dôme“) ab, nicht von einem Bischofssitz.

Doch ich will die Bilder sprechen lassen. Chronologisch wird’s nicht, ich suche einfach nach meinem eigenen Geschmack einige Bilder aus und schreibe kurz dazu, was mir dazu erzählenswert erscheint.

Der Startort Stühlingen liegt nahe zur Grenze mit der Schweiz. Diese Brücke über die Wutach quert genau die Landesgrenze – das Bild zeigt „drüben“ die Schweizer Seite.
Während unserer ersten Etappe sind wir immer wieder den Gleisen der Sauschwänzlebahn – und hier auch dem Zug selbst – begegnet. Der Name stammt von der „kringeligen“ Streckenführung.
Weiter entlang der Wutach, weiter begleitet uns die Sauschwänzlebahn, hier mit einer Brücke.
Impression vom Weg entlang der Schlucht.
Kurz vor Erreichen unserer ersten Etappenziels ein toller Panoramablick. Wer genau hinsieht, erkennt zumindest am Ende der knapp 9 Sekunden in der Ferne die Silhouetten der Schweizer Alpen…
Am zweiten Tag ging es vor allem entlang der Wutach mit vielen Schluchtenimpressionen. Hier einer der Wasserfälle zu Beginn …
… und hier einer kurz vor Ende dieser Schluchtenetappe. Durchaus anspruchsvoll zu wandern – aber sehr reizvoll und lohnenswert!
Schöne Rastplätze am Wegesrand laden zum Verweilen ein. Oder zum Bauen. Der Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen: Die einen „wollen“, die anderen „müssen“ einen Turm bauen.
Übernachtung in Löffingen, erreichbar von der Schlucht aus mit dem Wanderbus.
Vorbei am „Räuberschlössle“ – zwar ohne Räuber und ohne Schloss, aber das Flair zählt 🙂
Gegen Ende der dritten Etappe gelangen wir zur Mündung der Gutach und der Haslach in die Wutach.
An der Klamm vorbei – wie an vielen anderen Stellen mit wildromantischen Impressionen.
Erster Blick auf den Schluchsee, der am vierten Tag auf dem Programm steht. Ein paar Stunden später werden wir ihn zum Teil umrundet und auf der gegenüberliegenden Seite den nächsten Hügel erklommen haben…
… doch nicht ohne uns vorher bei einer Jause mit Holunderblütenschorle und Kürbissuppe zu stärken.
Blick zurück – hier sind wir schon gegenüber angekommen.
Auch zum Abschluss dieses Tages eine Schlucht, wenn auch nur eine kurze…
Übernachtung gegenüber vom Dom in St. Blasien. Das Foto stammt von morgens, als wir zur fünften Etappe aufbrachen.
Typische Schwarzwaldlandschaft
Und hier noch ein letzter Eindruck der Wehraschlucht.

Ehrenburg 2020: Sternritte an der Mosel

Dass der tolle Blaufußtölpel als kleines „Favicon“ für diese Seite erst nach fast einem Jahr ausgetauscht werden würde, hätte ich eigentlich nicht gedacht. Denn Ende 2019 war der Wanderurlaub für Ende April auf La Gomera zusammen mit Stefan, der auch mit uns den West Highland Way lief, schon gebucht. Aber… ihr wisst ja. Über COVID-19 zu schreiben ist mittlerweile wie Eulen nach Athen tragen. Allerdings hatten wir zum Glück im Januar noch ein paar Tage in Wien verbracht, über die ich nicht zu bloggen geschafft habe.

Im Juni schließlich buchten wir recht kurzfristig die Sternritte an der Mosel. Gaby Kurz, ihre Pferde und die Ehrenburg kannte ich von 2011, als ich den Moseltrail mitgeritten bin, seinerzeit ohne Peter. Jetzt endlich konnten wir das umsetzen, was ich mir schon lange gewünscht hatte: Zusammen mit ihm dorthin zurückkehren.

Das Programm: Drei Tagesritte ausgehend von der Ehrenburg. Am Anreisetag war Zeit, um die Burg zu erkunden, am Abreisetag war das Programm nach dem Frühstück beendet. Insgesamt zehn Reiter nahmen dieses Mal teil, viele von ihnen hatten eigentlich andere Pläne gehabt, eine Gruppe von drei Reiterinnen aus Oberbayern etwa hatten sich Grönland als Reiseziel vorgenommen.

Die Ritte waren wunderbar, alle drei ca. 20 Kilometer lang, so dass die Zeit im Sattel zwischen vier und fünf Stunden lag. Jeden Tag gab es schöne Mittagspausen, am dritten Tag mit besonders fulminant aufgebautem Picknick mit Blick auf die Burg.

Besonderes Highlight: Am dritten Tag ritten wir auf die Burg durch den wendeltreppenartigen (ohne Treppe und somit von den Pferden gut zu bewältigenden) Aufgang auf den oberen Burghof. Am letzten Abend habe ich es mir nicht nehmen lassen, meine Gewandung anzulegen, die ansonsten in diesem Jahr wegen des Ausfalls der Mittelalterfeste in Angelbachtal und Speyer schon im Schrank bleiben musste.

Da unser Heimweg nur zwei Stunden betrug, nutzten wir den Tag der Verabschiedung, um vor Ort mit dem Bergschluchtenpfad noch eine Tageswanderung zu unternehmen.

Fazit: Ein wunderschöner Reiturlaub mit einer sympathischen Reitgruppe sowie wunderbaren Gastgebern, die zudem mit viel Herzblut die Ehrenburg als besonderen Ort hegen und pflegen. Die Pferde sind dank natürlicher, artgerechter Haltung angenehme Partner bei den schönen Wanderritten in abwechslungsreicher Umgebung. Und die Ehrenburg ist ein besonderer Ort mit viel mittelalterlichem Flair. Wir konnten während dieser eigentlich nur wenigen Tage ganz wunderbar abschalten und genießen.

Die Ehrenburg vom Picknickplatz bei Brodenbach an der Mosel aus
Impression vom Doppelturm am Sonntag, an dem viele Besucher kommen
Oben auf dem Doppelturm
Immer noch auf Doppelturm
Einblicke vom Erkundungsgang auf der Burg
Unter der Brücke
Burg von außen, aus der Perspektive von unter der Brücke
Am letzten Abend
Peter und ich auf unseren vierhufigen Partnern dieser Sternritte: Prinz (Peter) und Lilli (ich) – die beiden sind übrigens Mama und Sohn!
Unterwegs: Am Mittwoch sind wir durch diese Schlucht hinunter geritten, am Donnerstag führte unsere Wanderung entlang des Bergschluchtenpfades uns durch dieselbe Schlucht in die andere Richtung bergauf. Das Foto stammt von Donnerstag.
Impression aus Brodenbach. Auch hier waren wir bereits am Mittwoch entlang geritten, am Donnerstag auf dem Bergschluchtenpfad ergab sich diese Fotokomposition mit Miezekatze.

Ecuador 2019: Fazit und Abschluss

Durch die vielen Galápagos-Postings kommt das Fazit dieses Mal erst zwei Wochen nach unserer Rückkehr. Doch ich hatte einfach das Bedürfnis, mir noch einmal die unterschiedlichen Orte auf den Inseln durch den Kopf gehen und die vielen Erlebnisse Revue passieren zu lassen – und ich wollte auch nicht zu viele Fotos auf einmal in einzelne Postings einbinden.

Einen Link habe ich noch: In diesem Google-Album habe ich drei Videos unseres Galápagos-Guides Martín hochgeladen. Die Videos sind zu groß, um sie hier im Blog einzubinden. Dort sind Unterwasser-Impressionen von Port Egas und Bartolomé zu sehen.

Durch die drei großen Stationen Regenwald, Anden, Galápagos fühlte sich unsere Reise fast an wie drei Urlaube auf einmal. Alle drei hatten enorme Höhepunkte anzubieten! Wir hatten uns entschieden, eher auf mehr verschiedene Stationen zu verzichten, um einzelne Stationen dadurch intensiver erleben zu können. Diese Vorgehensweise hat sich auf jeden Fall für uns als sehr gut erwiesen. Zum Beispiel konnten wir nur hierdurch das ganz besondere Erlebnis des Campings im Regenwald genießen!

Gebucht haben wir mit ECUADORline, die Planung hatten wir im November 2018 begonnen. Als erstes haben wir ein ausführliches Telefongespräch geführt. Neben vielen Informationen zu Ecuador, möglichen Reiseverläufen und viel entstehender Vorfreude wurde sehr genau nachgefragt, was wir uns wie vorstellen. Daraus resultierte dann nach und nach unser individueller Reiseplan. Den Flug haben wir separat gebucht, die Auswahl der Fluggesellschaft (KLM) fiel aber bereits unter Berücksichtigung der Empfehlungen und zusätzlichen Informationen. Wir fühlten uns ganz hervorragend betreut, und die Organisation war absolut super. Ganz herzlichen Dank an Frau Falk-Neubert und Herrn Vogel von ECUADORLline!

Damit schließe ich nun die Berichterstattung zu unserem Ecuador-Urlaub. Ich danke allen Leserinnen und Lesern fürs Verfolgen, sei es aktiv oder passiv, unserer Erlebnisse. Unsere nächsten Pläne stehen noch nicht fest – am besten also den RSS-Feed abonnieren (ist auf der Eingangsseite verlinkt), um beim nächsten Mal direkt mitzubekommen, wenn wir wieder auf Achse sind.

Galápagos: 6.9. Seymour Norte und Abreise

Seymour Norte ist auf dieser Karte enthalten. Man sieht, wie nahe zum Flughafen auf Baltra es gelegen ist.

Die Planung, um 6:00 Uhr an Land zu gehen, danach zu frühstücken und dann rechtzeitig am Flughafen zu sein, war also sehr realistisch… auch wenn ich super gerne noch viel mehr Zeit gehabt hätte. Die Blaufußtölpel, Fregattvögel und Rotaugenmöwen (wie deren Gattung genau heißt, weiß ich leider nicht auf deutsch) waren einfach zu faszinierend. Und wie schon auf den anderen Inseln hatten die Vögel mit ihren Nestern und ihrem Nachwuchs, sowie auf Partnersuche keinerlei Scheu vor den Menschen. Wir kamen also wirklich nahe heran.

Und endlich konnten wir vor allem die Blaufußtölpel in aller Nähe beobachten! Ich lasse einfach die Bilder sprechen.

Danach ging alles ziemlich schnell. Am Flughafen kauften wir doch noch ein paar T-Shirts ein und fanden noch zwei schöne Kaffeetassen. Von dort begann unsere 28-stündige Rückreise mit Umsteigen in Guayaquil und Amsterdam, die wir aber insgesamt gut überstanden. Ein kurzes Abschlussposting mit etwas Fazit für unsere Reise folgt noch.

Galápagos: 5.9. Santa Cruz, Tag auf der Insel

Bereits am späten Abend vom 4.9. hatten wir in Puerto Ayora im Hafen angelegt, die Fahrt von Dragon Hill war nicht sehr lang gewesen. Wir kannten den Hafen bereits von unserer Schnellboot-Fahrt nach Isabela.

In einem kleinen Bus werden wir zunächst zu einem Zwillingskrater gefahren, der etwa auf der Mitte der Insel ist. Die Niederschläge kommen von Osten nach Westen – und wir waren bisher weit im Westen des Archipels gewesen. So gab es zwar oft Wolken, aber eigentlich keinen Regen. Auf Santa Cruz kommen jedoch die Niederschläge üppig genug herunter, um für sattgrüne Vegetation zu sorgen.

Die Atmosphäre rund um den Krater ist also gar nicht mehr karg und trocken. Es hängt Nebel um den Krater herum, so dass eine leicht mystische Stimmung aufkommt. Ich hoffe, die Fotos können das einigermaßen transportieren.

Unser zweites Ziel war eine Ranch, die auf ihrem Gelände viele Riesenschildkröten beherbergt. Mit Gummistiefeln bewaffnet laufen wir durch den matschigen Untergrund und beobachten viele dieser Tiere. Für uns, die wir auf Isabela schon dort frei lebende Schildkröten getroffen hatten, vielleicht „kalter Kaffee“ (nicht wirklich, sie sind natürlich weiterhin super faszinierend!) – aber für unsere Mitreisenden endlich die Gelegenheit für Fotos mit Riesenschildkröten! Denn bereits vor allem in Port Egas hatten wir uns auf die Suche nach ihnen gemacht, aber nur zwei recht kleine, jugendliche Exemplare gefunden.

Nach einem Mittagessen und Lesepause auf der Ranch ging es zurück nach Puerto Ayora. Hier stand als nächstes der Besuch der Charles Darwin Research Station auf dem Programm. Insgesamt 15 verschiedene Schildkrötenarten gab es ursprünglich auf Galápagos, 11 von ihnen sind übrig geblieben. Auf Schautafeln wird einiges vermittelt – zunächst zu den Gründen, warum die Schildkröten so bedroht sind (u.a. lang haltbares Essen für Seeleute, aber auch Bedrohung der Gelege durch eingeführte Tiere, siehe auch mein Posting zu Dragon Hill und den Drusenköpfen/Land Iguanas), aber auch zur Aufzucht und den Erhaltungsprogrammen.

Zu unterscheiden sind die „dome“ und die „saddle“ Schildkröten. Zweitere haben einen hochgezogenen Schild, der ihnen ein Hochstrecken des Kopfes ermöglicht. Dies ist auf Inseln nötig, bei denen die Vegetation weiter oben ist – die Schildkröten müssen dann höher hinaus, um an Futter zu kommen. Auf den Fotos sollte man diesen Unterschied gut sehen können.

Großer Star der Station war früher „Lonesome George“, der letzte Vertreter einer Schildkrötenart. Leider starb er, ohne sich fortpflanzen zu können, so dass mit ihm die Art ausstarb. Ein ganzer Raum mit seinen präparierten Überresten und entsprechend kühler Klimatisierung (die Besucher müssen sich erst in einer Schleuse kurz akklimatisieren – beim Rein- und beim Rausgehen) wurde hierfür hergerichtet. Mir persönlich ist das etwas zu viel „Kult“ – die lebenden Exemplare anzuschauen machte mir da mehr Spaß.

Schließlich hatten wir noch etwas Zeit zur freien Verfügung. Peter und ich nutzten es, um noch ein bisschen zu stöbern. Peter fand noch ein schönes T-Shirt. Beim Fischmarkt verweilten wir etwas länger und beobachteten die dreisten Pelikane, die versuchten, von den Überresten etwas abzubekommen. Bei einem Kaffee und Obstsaft (ganz klares kulinarisches Highlight von Ecuador!) entspannten wir in einem Café und verbanden uns das erste Mal seit fast einer Woche mit dem Internet. Mittlerweile waren ja zum Beispiel die Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen gewesen – und auch zum Brexit gab es praktisch eine komplette Staffel an Handlung nachzuholen.

Am Hafen dann noch eine Tierbeobachtungsüberraschung: Direkt neben dem Pier schwammen eine ganze Reihe von Haien herum! Im Foto mit dem Smartphone fand ich es nicht gut festzuhalten, daher ein kleines Video.

An Bord gab es dann das letzte Abendessen und ein Abschiedscocktail. Am nächsten Tag soll der letzte Landgang zeitig um 6:00 Uhr stattfinden. Denn der Flug geht um 10:05 Uhr. Das Versprechen des Guides: Wer bisher noch das Gefühl hatte, zu wenige Seevögel gesehen zu haben, käme voll auf seine Kosten!

Galápagos: 4.9. Santa Cruz, Dragon Hill

Zu Beginn die Links zu den Karten: Teil 1 (30.8.-3.9.) und Teil 2 (4.-6.9.).

Wir kommen zurück zur Hauptinsel. Nach einer kurzen Mittagsnavigation kommen wir zum Dragon Hill. Auch hier: Wunderschöne Wasserfarbe, heller Strand, viel Lava. Nachmittags steht erst Schnorcheln auf dem Programm. Das Wasser ist überall im Archipel eher kühl. Wir haben daher Neopren-Anzüge an, die wir auf dem Schiff mieten konnten. Nur heute morgen am Chinese Hat war das Wasser recht flach, so dass ein paar Mutige ohne Anzug schnorchelten. Ich gehörte nicht dazu… doch an den flacheren Stellen merkte man tatsächlich, dass das Wasser wärmer war.

Nachdem nun erfolgreich die Haie gesichtet worden waren, gab es für die ganze Gruppe kein „Pflichtprogramm“ mehr. Dadurch war genug Zeit für alles. Noch einmal wunderbare Fischschwärme, auch Meeresschildkröten – und ein neues Tierchen, ein kleiner, länglicher Fisch, der nahe unter der Oberfläche schwamm und eine lang gezogene Nase aufwies. Ein sehr schöner abschließender Schnorchelgang!

Beim Landgang standen nochmals die Echsen im Mittelpunkt. In diesem Gebiet wurden einige Drusenköpfe (Land Iguanas) ausgesetzt. Wegen der importierten Tiere wie Ziegen und Katzen konnten sich diese hier nicht mehr fortpflanzen – die genannten Tiere zerstörten die Gelege. Daher gibt es Aufzuchtprogramme.

Ein wenig mehr Vegetation als an manchen anderen Landepunkten gab es schon zu sehen. Am letzten ganzen Tag unserer Kreuzfahrt sind wir im Inselinneren unterwegs, diesem Tag werde ich ein Posting (nicht zwei wie sonst) widmen.

Galápagos: 4.9. Chinese Hat

Zu Beginn die Links zu den Karten: Teil 1 (30.8.-3.9.) und Teil 2 (4.-6.9.).

Schon von Bartolomé aus hatten wir die charakteristische Form dieser winzigen Insel gesehen. Ihren Namen hat sie von dem Krater, der zusammen mit der Insel von Ferne aussieht wie ein chinesischer Hut.

Da wir morgens am Chinese Hat sind, lautet die Reihenfolge: Erst Landgang, dann Schnorcheln. Auch wenn die Insel nur ganz klein ist, sie fesselt uns von Anfang an. Die Farbe des Wassers, der helle Sand, umgeben von Lava, sowie natürlich wieder viele Seelöwen. Und dazu die Vegetation, die rötliche Farbtöne einmischt.

An einer Stelle laufen wir direkt an einem Lavatunnel vorbei, dessen „Dach“ noch zum Teil intakt ist.

Ein wunderschöner Landgang, der außerdem richtig Lust aufs Schnorcheln macht, das Wasser sieht super einladend aus. Und tatsächlich ist es einer der besten Schnorchelplätze, die wir während der Kreuzfahrt besuchen durften. Vor allem die Papageienfische sind sehenswert, die an den Korallen herumknabbern und dadurch dafür sorgen, dass der helle Sand zustandekommt.

Und die Gruppe wird endlich fündig – gleich an zwei Stellen werden Haie gesichtet. Direkt unter mir schwimmen zwei von ihnen vorbei. Von der Größe her ist klar, dass sie nicht gefährlich sind, aber beeindruckend sind sie allemal!

Galápagos: 3.9. Bartolomé

Zu Beginn die Links zu den Karten: Teil 1 (30.8.-3.9.) und Teil 2 (4.-6.9.).

Bartolomé gilt als DIE Galápagos-Landschaft schlechthin. Der „Pinnacle Rock“, die Felsnadel, ist so prägnant, dass sie wohl das meistfotografierte Motiv des Archipels darstellt.

Wer die Karten genau angeschaut hat, sieht: Bereits bei unserem Besuch der Sullivan Bay auf Santiago waren wir schon ganz nah dran. Jetzt hatten wir einen halben Tag Zeit, um Bartolomé zu erforschen.

Zunächst stand Schnorcheln auf dem Programm. Die Gruppe hatte sich auf den Wunsch eingeschossen, Haie zu sehen. Kleinere Gattungen dieser Spezies gibt es auf Galápagos als Weiß- und Schwarzspitzenhaie (ob die so heißen auf deutsch? Ich weiß es nicht, habe einfach von englisch übersetzt). Ganz am Anfang des Tauchganges sehe ich den Kopf eines Hais unter einem Felsvorsprung. Tagsüber sind sie eigentlich nicht sehr aktiv. Doch die anderen sind schon so weit vorangeprescht, dass ich mich gar nicht bemerkbar machen kann. Eigentlich bin ich beim Schnorcheln schon so fasziniert von den ganzen Fischen und allem, was da zu sehen ist – ob da nun unbedingt ein Hai dabei ist, finde ich jetzt gar nicht so wichtig. Gerade die Schwärme unterschiedlicher Fische, von den riesigen Mengen an kleinen Sardinen bis hin zu den größeren Fischen, die sich rund um die Korallen bewegen, ich könnte stundenlang zusehen. Und muss dann immer aufpassen, nicht den Anschluss an die Gruppe zu verlieren…

Der Landgang findet am späten Nachmittag statt, um das Licht genießen zu können, das gen Sonnenuntergang für besonders reizvolle Eindrücke sorgt. Auch Bartolomé ist noch recht jung. Wir sehen die Lavaströme, die sich am Hang heruntergearbeitet haben und eingestürzte Tunnels bildeten. Von oben sieht man, dass neben der Landestelle ein Krater mittlerweile vom Meer beinahe verschluckt wurde.

Die Aussicht bietet einen atemberaubenden Blick über die Felsnadel und das benachbarte Santiago. Nachdem wir den Anstieg zum Aussichtspunkt bewältigt haben, verbringen wir dort eine ganze Weile, und es werden auch etliche Selfies und auch Gruppenfotos geschossen.

Auf dem Rückweg zum Schiff machen die Dinghy-Fahrer noch einen Abstecher. Eine kleine Pinguinkolonie bietet ein tolles Fotomotiv. Doch eine Krabbe stiehlt die Schau – sie hält eine Sardine in ihren Scheren…

Galápagos: 3.9. Santiago, Port Egas

Zu Beginn die Links zu den Karten: Teil 1 (30.8.-3.9.) und Teil 2 (4.-6.9.).

Nun sind wir auf der Westseite von Santiago. Vorher waren wir bereits auf der Ostseite, die sehr von der Lavalandschaft geprägt war.

Hier war der erste Eindruck: Wow, was für eine Strandlandschaft! Die geschwungenen Felsen und vor allem der ins Wasser ragende, durch die Lücke durchschnittene Vorsprung haben mich einfach begeistert. Ich hoffe, man kann es auf den beiden ersten Fotos unten zumindest erahnen. Dort ist einmal der Blick zur einen, und einmal der Blick zur anderen Seite zu sehen. Ein kleiner Leuchtturm (auf zwei der Fotos zu sehen) und die Ruinen von Salzminen (nicht auf Fotos zu sehen) zeigen, dass hier vor der Einrichtung des Nationalparks kommerzielle Aktivitäten herrschten, wenn auch nur für wenige Jahre.

Die kurze Wanderung brachte uns entlang der Küste, und wir lernten eine weitere Säugetier-Gattung der Galápagos-Inseln kennen: Die Pelzrobben (engl. „fur sea lions“; keine Gewähr für die Richtigkeit der durch mich erfolgten deutschen Übersetzung). Die Seelöwen hatten wir ja bereits überall kennen gelernt, für die hiesige neue Spezies hatten wir Anweisungen erhalten, mehr Abstand zu halten und vorsichtiger zu sein. Einen kleinen Eindruck erhält man, denke ich, durch das kleine Video.

Aber auch viele Vögel waren unterwegs. Auf die Blaufußtölpel war ich nun zunehmend gespannt, zumal ich am Tag zuvor in der Urbina Bay so fasziniert von ihren Formationsflügen war. Leider hatte unser noch sehr junger Guide entweder wenig Interesse an Vögeln oder sein Wissen über selbige ist noch ausbaufähig. Jedenfalls vernachlässigte er diese Tiere doch ein wenig in seinen Erläuterungen.

Doch zum Glück hatten wir ein wenig Zeit zur freien Verfügung an der Küste, und so konnte ich mit Fernglas bewaffnet eine Gruppe von Blaufußtölpeln ausmachen und zumindest so nah herankommen, dass ich ein einigermaßen erkennbares Foto hinbekam.

Insgesamt ein wunderschöner Landgang. Abgerundet wurde dies mit Schnorcheln. Hier gelangten wir vom Wasser aus noch näher an Blaufußtölpel heran. Nur hatte ich da natürlich keine Kamera dabei…

Galápagos: 2.9. Isabela, Tagus Cove

Zu Beginn die Links zu den Karten: Teil 1 (30.8.-3.9.) und Teil 2 (4.-6.9.).

An diesem Tag gab es zunächst am Morgen „nur“ einen Landgang bei Urbina Bay, siehe voriges Posting. Am Nachmittag standen dafür gleich drei Aktivitäten auf dem Programm. Der Standort: Tagus Cove, eine Bucht, in der früher viele Schiffe anlegten und sich am Felsen verewigten. Sieht man die Schiffsnamen auf dem ersten Foto?

Zunächst wurde geschnorchelt. Entlang des Randes der Bucht waren wieder viele Meeresschildkröten zu beobachten. Das Wasser wurde recht schnell tief, so dass der Meeresboden zum Inneren der Bucht hin steil hinunterging.

Im Anschluss stand erneut Kayaking auf dem Programm. Die beiden Highlights: An einer Stelle im Felsen waren etliche Pelikane, die wir lange beobachten konnten. An einer kleinen Höhle vorbei kam ein bisschen Piraten-Feeling auf, auch wenn die Höhle gar nicht groß genug dafür wäre – atmosphärisch schön eben… Die Vögel auf dem Foto unten sind aber Galápagos-Kormorane, die ja – treue Leserinnen und Leser erinnern sich – das Fliegen verlernt haben.

Und gegen Ende des Tages fand dann ein Landgang statt. Auch bei Tagus Cove liegt direkt hinter der Bucht wieder eine kleine Lagune, die Salzwasser führt. Von dort ging es auf einen Aussichtspunkt, von dem der Blick auf die Insel Isabela entlang ihrer Vulkane schweifen konnte. Wie üblich waren selbige ein wenig schüchtern und hüllten sich in ein Wolkenkleid.

Sehr viel Tierwelt gab es dabei nicht – jedoch ein junger Galápagos-Falke ließ sich nahe des Aussichtspunktes nieder. Mir erschien der Versuch, das in einem kurzen Video festzuhalten, erfolgversprechender als das Aufnehmen eines Fotos zu sein.

Formell betrachtet hatten wir den Äquator bereits in der nächtlichen Navigation zuvor zwei Mal überquert. Doch heute auf der Rückfahrt war die Uhrzeit am geeignetsten, so dass gegen 20:30 Uhr zur „Äquatortaufe“ auf die Brücke eingeladen wurde. Damit alle auf dem GPS-Gerät die 0° im Bild festhalten konnte, drosselte der Kapitän kurz die Geschwindigkeit. Danach gab es Canelazo, bevor es weiter zum nächsten Ziel ging. Auch in dieser Nacht wurde wieder eine weite Strecke zurückgelegt.